Expertentipps für Pflegekräfte in der Altenhilfe So ermöglichen Sie Ihren Patienten und Bewohnern ein schmerzfreies Sterben ![]()
| ||||||||||
Eines der größten Probleme dabei ist der Umstand, dass Ärzte nicht so eng mit zu Pflegenden in Verbindung stehen und Situationen häufig anders einschätzen als Sie. Ein Grund dafür ist, dass bis Anfang der 1990er Jahre Schmerztherapie kein Bestandteil des Medizinstudiums war. Das bedeutet, dass Sie – obwohl ohne Medizinstudium – in der Praxis oft mehr von Schmerzerkennung und Schmerzbekämpfung verstehen als viele Ärzte. In der Praxis schafft das häufig einen handfesten Konflikt. Versuchen Sie, diesen Konflikt zu lösen, indem Sie den Arzt auf diplomatische Art davon überzeugen, Ihre Einschätzung bei der Wahl seiner Schmerztherapie mitzuberücksichtigen. Schmerzerkennung Um eine erfolgreiche Schmerztherapie einsetzen zu können, bedarf es im Vorfeld einer sicheren Schmerzerkennung. Dazu gibt es eine Reihe unterschiedlicher Methoden, die wir ausführlich in unserem Fachinformationsdienst „Palliativpflege heute“ vorstellen. und Schmerzeinstufung Bevor Sie mit einer systematischen Einschätzung beginnen, sollten Sie sich immer über die Grundregeln des Schmerzmanagements bewusst sein:
Das Schmerztagebuch Das Schmerzwochenprotokoll Das Schmerzwochenprotokoll umfasst nur 1 Woche, ist sonst aber ähnlich aufgebaut wie das Schmerztagebuch. Auch hier werden dem Schmerzpatienten die Eintragungen selbst überlassen. Die Erfahrungen mit Schmerztagebuch und Schmerzwochenprotokoll sind positiv, da die Patienten das Gefühl haben, an der Therapie selbst mitwirken zu können. Die Verbale Rangskala (VRS) Dieser Skalentyp ermittelt die Stärke des Schmerzes mithilfe von Begriffen. Der Patient kann wählen unter:
Die Numerische Rangskala (NRS) Bei dieser Skala muss der Patient seinen Schmerz mithilfe von Zahlenwerten zwischen 0 und 10 bewerten. 0 bedeutet „keine Schmerzen“, 10 bedeutet den stärksten vorstellbaren Schmerz. Die Visuelle Analogskala (VAS) Auf der VAS wird die Schmerzstärke anhand einer 10 cm langen Linie dargestellt. Das linke Ende bezeichnet Schmerzfreiheit, während das rechte Ende wieder den stärksten vorstellbaren Schmerz bezeichnet. Die Numerische Analogskala (NAS) Dieser Skalentyp ist eine Kombination von VAS und NRS. Diese Skala können Sie sogar bei Patienten mit Demenz anwenden. Drehen Sie dazu die Skala um 90°. Jetzt sieht sie aus wie ein Thermometer. Jetzt liegt die Schmerzfreiheit unten und oben der maximale Schmerz. Die Smiley-Analog-Skala Bei Pflegekunden, die mit Zahlen und Begriffen nichts mehr anfangen können, empfiehlt sich eine Skala mit verschiedenen Gesichtern. Welche Skala für welchen Patienten?
Frau Müller ist seit 3 Jahren an der Alzheimer-Demenz erkrankt. Seit 2 Tagen wehrt Frau Müller die morgendliche Grundversorgung ab. Auch hat sie einen reduzierten Appetit. Aufgrund dieser auffallenden Verhaltensänderung erfragt die Pflegekraft mit einfachen Worten, ob Frau Müller an Schmerzen leidet. Da Frau Müller sich nicht mehr verbal zum Schmerz mitteilen kann, erheben die Pflegekräfte mithilfe des BESD den vermuteten Schmerzzustand bei Frau Müller über 24 Stunden. Die bei Frau Müller ermittelten Punktwerte liegen zwischen 4 und 6 Punkten auf einer Skala von 0 bis 10. Der verständigte Hausarzt verschreibt Frau Müller daraufhin ein schwach wirkendes Opioid, da sie neben der Demenz auch an Osteoporose leidet. Bereits 1 Stunde nach Schmerzmittelgabe wirkt Frau Müller entspannter und die Körperpflege kann problemlos durchgeführt werden. Das Beispiel zeigt, dass bei Menschen mit Demenz Verhaltensänderungen ein Hinweis auf Schmerzen sein können. Mithilfe der BESD-Skala können Sie innerhalb von 24 Stunden überprüfen, ob Ihre Vermutung richtig ist.
Was tun bei Widerständen gegen eine verordnete Schmerztherapie? Ältere Menschen und vor allem deren Angehörige hegen gegenüber Schmerzmitteln starke Vorbehalte, vor allem wenn es sich um Opioide handelt. Alle diese Vorurteile treffen nicht zu, wenn eine Schmerztherapie fachgerecht durchgeführt wird. Um einen Patienten und dessen Angehörige zu überzeugen, müssen Sie diese fachgerecht beraten und auf mögliche Nebenwirkungen hinweisen, und zwar bevor mit der Therapie begonnen wird. Nur dann ist es Ihnen möglich, das absolut notwendige Vertrauen von Patient und Angehörigen zu erhalten. Wie Sie an diesem Beispiel sehen, hilft die Hauruck-Methode gar nicht. Im Gegenteil, um eine erfolgversprechende Schmerztherapie durchführen zu können, sind von Ihnen im Vorfeld viel Feingefühl und hohe Sensibilität gefordert. Die Wahl der richtigen Schmerzmittel Um ein einheitliches Auswahlverfahren zu gewährleisten, hat die WHO (Weltgesundheitsorganisation) ein 3-stufiges Schema entwickelt. Das WHO-Stufenschema Zum Beispiel wirken die Antirheumatika, wie etwa Ibuprofen, entzündungshemmend. Hingegen wirkt Novalgin zusätzlich entkrampfend, nicht aber entzündungshemmend. Vor dem Hintergrund, dass nun viele alte Menschen unter klassischen Rheumaerkrankungen leiden, macht das häufige Verschreiben von Novalgin nur wenig Sinn. Stufe 2 Hier werden schwach wirkende Opioide eingesetzt. Hier sind beispielhaft das Tilidin und das Tramadol zu nennen. Leider wirken diese Medikamente nur sehr kurz, so dass Sie rechtzeitig mit dem behandelnden Arzt die Gabe von verzögert freigesetzten Medikamenten, so genannten retardierten Medikamenten, absprechen sollten. Nur so ist eine 24-stündige Schmerzfreiheit zu gewährleisten. Wichtig: Die Medikamentengruppe der 2. Stufe können mit denen der ersten Stufe kombiniert werden. Zusätzlich können auch hier wieder Koanalgetika und Medikamente zur Bekämpfung der Nebenwirkungen gegeben werden. Stufe 3 Die Medikamente der Stufe 3 kommen zum Einsatz, wenn die Medikamente der Stufe 1 und 2 nicht das gewünschte Ergebnis gebracht haben. Bei den Medikamenten der Stufe 3 handelt es sich um Opioide, z. B. das Morphin. Wegen ihrer starken Wirkung fallen diese Medikamente unter die Betäubungsmittel-Verschreibungsverordnung (BtMVV). Wichtig: Um eine erfolgreiche Schmerztherapie mit Medikamenten der Stufe 3 durchführen zu können, müssen Sie bei Ihren Patienten und deren Angehörigen mit den typischen Mythen um Morphin aufräumen. Bei einer fachgerechten Schmerztherapie, bei der die Medikamentengabe nach einem festem Zeitschema erfolgt, stellt sich keine Suchtsymptomatik ein. Nebenwirkungen bei Ihren Pflegekunden lassen in der Regel nach ca. 10 Tagen nach. Gegenmaßnahmen können Sie rechtzeitig mit dem Arzt festlegen. Hinweis: Die Medikamente der Stufe 3 können mit denen der Stufe 1 kombiniert werden, nicht aber mit denen der Stufe 2.
Palliativpflege auf dem Laufenden halten? Von offizieller Seite ist das Angebot äußerst dürftig. Das war für uns Anlass, die Lücke zu schließen und einen speziellen Fachinformationsdienst für Pflegefachkräfte in der Palliativpflege herauszugeben. Der Titel: „Palliativpflege heute“. Der Fachinformationsdienst hat einen Umfang von 8 Seiten und erscheint monatlich. Zusätzlich erscheinen pro Jahr 4 Themen-Schwerpunktausgaben. Die Zielsetzung von „Palliativpflege heute“ entspricht der von Cicely Saunders, Gründerin der modernen Hospizbewegung. Ihr Credo: „Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu geben, sondern den Tagen mehr Leben.” Genau darum geht es. Und darum wollen wir eine weit verbreitete Fehleinschätzung korrigieren: Bei Palliativpflege geht es NICHT darum, die letzten Tage vor dem Tod zu erleichtern. Bei richtig verstandener Palliativpflege geht es darum, die Lebensqualität von unheilbar Kranken zu erhöhen. Bei einem Demenzerkrankten z. B. beginnt die Palliativpflege an dem Tag, an dem der Kranke erfährt, dass er an Demenz erkrankt ist. Da Demenz nicht heilbar ist, steht fest, dass der Erkrankte eines Tages daran sterben wird. Aber das kann noch viele Jahre dauern. In dieser Zeitspanne geht es bei der Palliativpflege deshalb nicht primär ums Sterben. Sondern darum, dem unheilbar Kranken so viel Lebensqualität zu geben wie möglich. Praxisnahe Unterstützung erhalten Sie durch unseren Fachinformationsdienst „Palliativpflege heute“. Mit jeder Ausgabe erweitern Sie Ihr Wissen darüber,
Unser Ziel ist es, durch eine fachlich fundierte, ganzheitliche, individuelle und fantasievolle Pflege eine bestmögliche Lebensqualität unter größtmöglicher Selbstbestimmung zu gewährleisten. Wir von „Palliativpflege heute“ zeigen Ihnen, wie Sie dieses Ziel in einem interdisziplinären Team, bestehend aus Pflegefachkräften, Ärzten, Sozialarbeitern, Seelsorgern, Psychologen und Physiotherapeuten, gemeinsam erreichen. Richtschnur für das von Ihnen zu entwickelnde Pflegekonzept sind die Antworten auf folgende Fragen:
|
Ja, ich möchte am kostenlosen 30-Tage-Gratis-Test teilnehmen und „Palliativpflege heute“ kennen lernen.
- 1. Ausgabe GRATIS zum 30-Tage-Testen. Diese Ausgabe darf ich auf jeden Fall behalten.
- Wenn mich der Test überzeugt und ich Ihnen innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt der Ausgabe nichts Gegenteiliges mitteile (Fax oder E-Mail genügt), erhalte ich bequem per Post 12 Ausgaben im Jahr sowie 7 Themenhefte zu je 14,95 Euro (inkl. MwSt., versandkostenfrei).
- Ich kann den Bezug jederzeit zur nächsten Ausgabe stoppen - ganz einfach ohne Angabe von Gründen.
Dieses Angebot richtet sich ausschließlich an Unternehmen, Industrie, Handel, Gewerbe, Handwerk, die freien Berufe, den öffentlichen Dienst, Behörden sowie sonstige öffentliche oder karitative Einrichtungen, Verbände oder vergleichbare Institutionen und ist zur Verwendung in der selbstständigen, beruflichen oder gewerblichen Tätigkeit bestimmt. Wir halten unsere Kunden mit Informationen zu eigenen ähnlichen Produkten per E-Mail auf dem Laufenden (Art. 6 (1) (f) DS-GVO, § 7 Abs. 3 UWG). Wenn das nicht gewünscht ist, kann der Zusendung jederzeit (z. B. per E-Mail) widersprochen werden, ohne dass weitere Kosten als die der reinen Kommunikation entstehen.