Sie können dem Mitarbeiter helfen, indem Sie mit Ihm über sein Problem und die damit verbundene unzureichende Zuverlässigkeit sprechen. Raten Sie zu einer Therapie. Sollte der Betroffene nicht einsichtig sein, sollten Sie auf eine Entlassung hinwirken. Ein solches Verhalten wird von Ihnen als verantwortungsvolle Führungskraft, zum Wohle des Unternehmens und der anderen Beschäftigten erwartet. Informieren Sie auch Ihre Personalabteilung.
Ist Ihr Verhalten gegenüber Alkoholismus rücksichtslos?
Sicherlich haben Sie Skrupel, da Ihnen ein solches Verhalten rücksichtslos erscheint. Diese sollten Sie jedoch nicht haben, da meist nur professionelle Hilfe zu einer Besserung führen kann. Wahrscheinlich reichen Gespräche zwischen Ihnen und dem Beschäftigten nicht aus, um eine Besserung zu erzielen, da fehlende Einsicht zum Krankheitsbild des Alkoholikers dazu gehört.
Alkoholismus als Verrat am Kollegen?
Es lohnt sich, das Thema Verrat differenziert zu betrachten. Wenn Sie der Personalabteilung seine alkoholbedingten Ausfälle melden - verraten Sie dann Ihren Schichtleiter oder seine Suchterkrankung, die ihn im Griff hat und sein Verhalten steuert? Je früher der Schichtleiter den Suchtkreislauf durchbricht, desto weniger Schaden nimmt er. Wenn Sie ihn zwingen, dies zu tun, helfen Sie ihm persönlich - auch wenn er es, als Abhängiger, zunächst als Verrat deuten wird. Ob er die Chance zum Entzug nutzt, liegt ganz bei ihm. Vermeiden Sie es, co-abhängig zu werden, indem Sie ihn so lange schützen und schonen, bis er von sich aus die Initiative ergreift. Vermutlich wird er nichts unternehmen, die Sucht wird zunehmen und das Problem am Arbeitsplatz wird sich verschärfen, bis Sie handeln müssen.