BWL-Wissen: Was ist ein Trust?

Heute habe ich aus dem zugegebenermaßen trockenen Bereich „BWL-Wissen“ wieder einen Begriff für Sie: Ein Trust ist eine Form des Unternehmenszusammenschlusses, bei der ein Unternehmen von einem anderen, meist größeren Unternehmen übernommen wird und damit seine rechtliche und wirtschaftliche Selbstständigkeit verliert. Es geht vollständig in der aufnehmenden Gesellschaft auf (Aufnahme). Ein Trust kann auch gebildet werden, indem mehrere Unternehmen zusammen eine völlig neue Unternehmung bilden, in der sie aufgehen (Neubildung).

Die Trust-Bildung erfolgt immer durch Fusion, also durch Zusammenschluss zu einer wirtschaftlichen und rechtlichen Einheit. Neben diesen rechtlichen Gesichtspunkten versteht man unter Trust im wirtschaftlichen Sinne monopolartige Großunternehmen oder einen Zusammenschluss von Großunternehmen im Sinne eines Kartells, die eine marktbeherrschende Stellung anstreben.

Ein solcher Trust kann horizontal gebildet werden. Das heißt: Unternehmen der gleichen Produktionsstufe verschmelzen zu einer einzigen Unternehmung, zum Beispiel Stahlwerks-Trust.

Er kann aber auch vertikal entstehen. In diesem Fall werden viele nachgelagerte Produktionsstufen erfasst. Bekanntes Beispiel: Der Zündholz-Trust des Zündholzkönigs Ivar Kreuger, in dem vom Sägewerk bis zur Druckerei für Etiketten von Zündholzschachteln alle Produktionsstufen verschmolzen waren.