Grafik zum Zeugniscode "stets"

“Stets”: Was bedeutet der Zeugniscode im Arbeitszeugnis?

Das Wort "stets" bezeichnet im deutschen Sprachgebrauch ein Adverb und hat die Bedeutung von "immer" oder "jederzeit". Es wird sowohl im formellen, wie im informellen Kontext verwendet. Wird beispielsweise über einen Mitarbeiter der Satz kommuniziert "Er ist stets pünktlich zur Arbeit gekommen", bedeutet dies im Umkehrschluss, dass der Beschäftigte immer pünktlich zur Arbeit erschienen ist. „Stets“ wird ebenfalls häufig in Arbeitszeugnissen genutzt. In diesem Artikel erkläre ich dir, welche spezifische Bedeutung der Terminus „stets“ in einem Arbeitszeugnis hat, ob der Begriff grundsätzlich positiv zu verstehen ist, wie man ein Zeugnis interpretieren kann, in dem „stets“ nicht genutzt wird. Zudem zeige ich Ihnen konkrete Beispiele für Formulierungen mit dem Wort "stets" auf und verrate Ihnen, welche Schulnote vom Unternehmen damit verbunden ist.
Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet das Wort „stets“ im Arbeitszeugnis? 

In deutschen Arbeitszeugnissen mit ihrem spezifischen Zeugniscode ist das Wort „stets“ ein wichtiges Schlüsselwort. Denn der Begriff “stets” drückt zusammenfassend eine Beständigkeit oder Regelmäßigkeit aus. Im Kontext des Arbeitszeugnisses zeigt der Code “stets” also auf, dass die aufgeführte Leistung immer konstant und auf dem gleichen Niveau erfolgte. In der Regel erfolgt der Einsatz des Begriffs “stets” also, wenn vom Arbeitgeber eine besonders positive Arbeitsqualität oder -leistung signalisiert werden soll.

Allerdings kommt es auch unabhängig vom Unternehmen immer auf die weitere Formulierung des Satzes an. Denn im Arbeitszeugnis entscheiden Nuancen oder die Satzstellung über den Wert einer Leistung. 

Wird „stets“ in der Zeugnissprache zusammen mit einem Superlativ wie “größten” oder “höchsten” verwendet, kann daraus interpretiert werden, dass eine sehr gute oder herausragende Leistung erbracht wurde. Steht „stets“ in Formulierungen im Gegensatz für sich alleine und ohne Superlativ, entspricht dies der Schulnote „gut.“

Ist das Wort „stets“ in einem Arbeitszeugnis immer positiv zu verstehen? 

Ob der Begriff „stets“ im Arbeitszeugnis positiv zu verstehen ist, hängt grundsätzlich vom Kontext ab. Heißt es im Zeugnis zum Beispiel: „Herr Mustermann arbeitete stets zu unserer Zufriedenheit,“ bedeutet dies vom Arbeitgeber, dass die Beurteilung des Mitarbeiters in Form einer Note ausreichend waren.

Um eine Interpretation des Adverbs „stets“ in einem Arbeitszeugnis vorzunehmen, sind der Kontext und der gesamte Satz entscheidend. In den meisten Fällen ist „stets“ jedoch ein Indikator dafür, dass der Vorgesetzte mit der Leistung zufrieden war. 

Beispiele für Formulierungen mit „stets“ im Arbeitszeugnis

Die nachfolgenden Beispiele für Formulierungen mit dem Zeugniscode “stets” sollen aufzeigen, in welchem Kontext der Begriff welche Bedeutung hat beziehungsweise auf welche Schulnote der Code hindeutet.

  • Er zeigte stets ein sehr hohes Maß an Eigeninitiative und Leistungsbereitschaft (Note: sehr gut).
  • Seine Aufgaben führte er stets äußerst effizient, sorgfältig und selbständig aus (Note: sehr gut).
  • Er erledigte seine Aufgaben stets selbstständig mit äußerster Sorgfalt und Genauigkeit (Note: sehr gut).
  • Er wendete seine guten Fachkenntnisse stets mit großem Erfolg im Arbeitsgebiet an (Note: gut).
  • Ihre Leistungen fanden stets unsere volle Zufriedenheit (Note: gut).
  • Er war sich stets der besonderen Verantwortung, die sich aus einem Führungsauftrag ergibt, bewusst (Note: mangelhaft, da kein professionelles Führungsverhalten und keine Umsetzung). 

Die Beispiele zeigen: Wenn “stets” im Zeugnis in Verbindung mit einem Superlativ wie “größten” oder “höchsten” auftritt, deutet dies auf eine herausragende oder sehr gute Leistung hin. Andererseits entspricht “stets” ohne begleitenden Superlativ in der Formulierung dem Bewertungsniveau “gut”. Wird im Arbeitszeugnis zum Beispiel formuliert, dass ein Mitarbeiter seine Aufgaben stets zur vollsten Zufriedenheit erledigte, kann dies als eine sehr gute Leistung interpretiert werden. Wird im Zeugnis im Gegensatz davon gesprochen, dass er seine Leistungen stets zur vollen Zufriedenheit löste, impliziert dies, dass der Arbeitgeber mit der Leistung zufrieden war.

Worauf deutet ein Fehlen von „stets“ hin? 

Ohne das Wort “stets” und den darauf folgenden Superlativ kann im Zeugnis von einer durchschnittlichen bis schlechten Leistung ausgegangen werden. Der Begriff „stets“ ist in den meisten Fällen ein Hinweis für eine positive Beurteilung der Leistung. Grundsätzlich gilt für den Zeugniscode: Je weniger Superlative verwendet werden, desto negativer ist die Bewertung seitens des Vorgesetzten.

Welche Wörter bedeuten dasselbe wie „stets?“

Das Signalwort „stets“ wird sehr häufig in Arbeitszeugnissen verwendet. Äquivalente Begriffe für „stets“ sind „immer“ oder „jederzeit.“ 

Beispiele: 

  • Sie wendete ihre guten Fachkenntnisse immer mit großem Erfolg im Arbeitsgebiet an (gut).
  • Sie lieferte jederzeit gute Arbeitsergebnisse und hat die selbst gesetzten sowie die vereinbarten Ziele auch unter schwierigen Umständen immer erreicht und unsere Erwartungen oft sogar übertroffen (sehr gut).