Die Anrede im Geschäftsbrief: So zeigen Sie Stil, ohne untertänig zu wirken
Bei der Anrede – nicht nur in Geschäftsbriefen – spielen heute nur noch akademische Grade (Doktor, Professor) und Adelstitel eine Rolle. Berufs- und Funktionsbezeichnungen können Sie in der Anrede weglassen, es sei denn Sie wissen, dass der Empfänger Ihres Geschäftsbriefs Wert auf Traditionen („Sehr geehrter Herr Pfarrer“, „Sehr geehrte Frau Bürgermeisterin“) legt.
Achtung: Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens bilden hier eine Ausnahme! Denn bei hochstehenden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ist der Gebrauch solcher Titel („Herr Minister“, „Frau Abgeordnete“) in Geschäftsbriefen noch üblich, ebenso in kirchlichen Kreisen („Herr Bischof“, „Herr Pfarrer“). Manchmal wird dort sogar noch Wert darauf gelegt, das Prädikat in der Anrede zu verwenden („Eminenz“, „Exzellenz“, „Hochwürden“, „Königliche Hoheit“).
Die zeitgemäße Anrede „Sehr geehrte(r) …“ ist nicht nur in Geschäftsbriefen stets korrekt.
Die Anrede steht mindestens zwei Zeilen unter dem Betreff. Die förmliche Anrede in Geschäftsbrief, Fax oder E-Mail lautet:
- Sehr geehrter Herr Hofmeier
- Sehr geehrte Frau Riedmüller
- Sehr geehrte Frau Mayer, sehr geehrter Herr Mayer
- Sehr geehrte Damen und Herren
Die Anrede endet stets mit einem Komma. Das erste Wort des folgenden Satzes wird klein geschrieben, sofern es kein Hauptwort oder Name ist.
Früher war es in Geschäftsbriefen üblich, Frauen mit „Sehr verehrte …“ anzureden. Das gilt inzwischen als überholt. Auch weniger formelle Anreden sind heute in Geschäftsbriefen erlaubt, vor allem wenn ein zwangloses, vertrautes Verhältnis mit dem Briefempfänger besteht. Sie können die Anrede Ihrer Geschäftsbriefe also ohne Weiteres auflockern und variieren.
Beispiele für aufgelockerte Anreden in Geschäftsbriefen:
- Sehr geehrte, liebe Frau Baumgart
- Guten Tag, sehr geehrter Herr Mesmer
- Guten Tag, Frau Schneider
- Guten Tag, liebe Frau Strauss
- Lieber Herr Klose
Hier rät Der große Knigge: Lieber förmlich als zu vertraulich! Benutzen Sie die vertraulicheren Formen der Anrede – gerade in Geschäftsbriefen – nur bei Personen, die Sie gut kennen. Sonst ist die Unsicherheit zu groß, ob diese persönlichere Art der Anrede ankommt oder nicht. Die Anrede „Sehr geehrte, liebe Frau …“ eignet sich als Test. Antwortet der Empfänger Ihres Geschäftsbriefs ebenfalls mit dieser Anrede oder geht er gleich zu „Lieber Herr …/Liebe Frau …“ über, können Sie das im nächsten Geschäftsbrief auch tun.
Fax und E-Mail: So liegen Sie mit Ihrer Anrede richtig
Die Anrede in einem Fax oder einer E-Mail innerhalb Deutschlands (in den USA ist das anders) gestalten Sie am besten genauso wie eine Geschäftsbriefsanrede. Viele Leute neigen gerade bei der elektronischen Post dazu, die Etikette nicht so streng zu beachten. Doch es schadet auf keinen Fall, die Form zu wahren: So treten Sie niemandem auf den Schlips.
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