SWOT-Analyse: So erkennen Sie was Ihnen eine Kooperation bringt
Die gezielte Zusammenarbeit mit anderen Selbstständigen kann Ihnen viele Vorteile bringen. Immerhin können Sie gemeinsam Projekte übernehmen, die Sie alleine jeweils nicht schultern könnten. Bevor Sie in eine Kooperation starten, sollten Sie sich klar machen, welche Stärken Sie einbringen und wo Ihre Schwächen liegen, die Sie durch eine Kooperation ausgleichen können. Das erleichtert Ihnen die Auswahl des richtigen Partners.
Mit der SWOT-Analyse zur Entscheidung
Eine gute Methode zur Entscheidungsfindung ist die so genannte SWOT-Analyse. SWOT steht für:
- Strengths (Stärken)
- Weaknesses (Schwächen)
- Opportunities (Chancen)
- Threats (Gefahren)
Mithilfe eines einfachen Blatts visualisieren Sie bei der SWOT-Analyse das eigene Potenzial und die externen Rahmenbedingungen für Ihren Entscheidungsprozess. Vielleicht haben Sie auch so schon ein vages Bild von Ihren Stärken und Schwächen. Erst durch die SWOT-Analyse bringen Sie diese Gedanken in ein System, das klar zu konkreten Entscheidungen und Handlungen führt.
Beispiel: SWOT-Analyse für einen Grafiker mit Akquisitions-Schwäche
In dieser SWOT-Analyse hat ein Grafik- Designer seine Stärken und Schwächen analysiert. So hat er seine Situation zu Papier gebracht:
Ausgangslage / Wunsch / Problem: zu wenig Kunden, wenig Erfolg bei der eigenen Akquise
Frage: Kann ich durch eine Kooperation mehr interessante Kunden gewinnen?
Stärken:
- gute Kenntnisse im klassischen Grafikbereich und im modernen Web-Design
- Schnelligkeit und absolute Termintreue (noch nie selbstverschuldet einen Termin platzen lassen)
Schwächen:
- schlecht im „Verkaufen“ meiner eigenen Leistungen
- wenig Kontakte
Chancen:
- ein entsprechend talentierter Kooperationspartner kann Großteil der Akquise übernehmen
- ich gewinne mehr Zeit für meine eigentliche Arbeit
Gefahren:
- Auseinandersetzungen über Honoraraufteilung
- Wahl eines falschen Partners
Aus den einfachen Antworten bei dieser SWOT-Analyse ergeben sich direkt die wichtigsten Punkte für die nächsten Schritte in diesem speziellen Fall:
- Der Grafik-Designer braucht die Zusammenarbeit mit einem Kollegen, der gut in der Akquisition ist und im Gegenzug jemanden braucht, der Grafikleistungen in guter Qualität termintreu liefert. Er kann sich gezielt auf die Suche nach diesem Ideal- Partner machen – zum Beispiel bei Besuchen von Visitenkarten-Partys, Branchentreffen oder Seminaren. Bei solchen Treffen kann er gezielt nach den geforderten Qualifikationen fragen.
- Der Partner sollte nachweisen können, dass er gut in Akquisition ist.
- Um Probleme zu vermeiden, sollte von Anfang eine klare Regelung über die Honoraraufteilung getroffen werden. Das Thema Geld und die rechtlichen Grundlagen der Zusammenarbeit – zum Beispiel Gründung einer GbR – sollten schriftlich geklärt sein.
Tipp: Wichtig bei der SWOT-Analyse ist es, dass Sie auf jeden Fall alle 4 Dimensionen mit jeweils mindestens 2 Aspekten ausfüllen. Zusätzlich können Sie Beispiele bringen. So ergeben sich die Entscheidungen und die Konsequenzen für Ihre individuelle Situation beinahe von selbst.