Gegensätzliche Effekte führen zum gleichen Ziel
Zu unterscheiden ist in diesem Zusammenhang zwischen schmutzabweisenden und selbstreinigenden Oberflächen. Bei der ersten Variante werden häufig sehr glatte Oberflächen oder Beschichtungen eingesetzt, die hydrophob wirken. Diese wasserabstoßende Wirkung führt zu großen Tropfen, die sich an der glatten Oberfläche nicht halten können und abperlen. Für die Instandhaltung ist hier die Reinigung ein ganz besonderes Thema, denn falsche Putzmittel können die schmutzabweisende Wirkung schnell zunichtemachen. Im Gegensatz zur schmutzabweisenden Oberfläche weist das selbstreinigende Glas eine hydrophile Eigenschaft auf. D.h., die Oberflächenspannung von Wasser wird verringert, und es bildet sich ein dünner Film, der von der Scheibe abläuft.
Fenster sauber durch Wasser und Sonne
Selbstreinigenden Oberflächen liegt ein aktiver Prozess zugrunde. Hier kommt eine Titandioxid-Beschichtung zum Einsatz, die zum Abbau von organischem Schmutz führt. Der übrig bleibende Staub kann sehr einfach durch Abspülen entfernt werden. Dafür braucht das Glas UV-Licht und Wasser, also im einfachsten Fall Sonne und Regen. Glasflächen, die sich unter Überständen befinden, können einfach mit einem Schlauch ohne Zusatz von Reinigungsmitteln gesäubert werden.
Silikonhaltige Mittel sind Gift für selbstreinigende Oberflächen
Auch hier gibt es wieder Besonderheiten im Bereich der Instandhaltung: Selbstreinigende Oberflächen dürfen auf keinen Fall mit Silikon in Verbindung kommen. Denn silikonhaltige Putzmittel oder Öle machen die vorteilhafte Wirkung sofort zunichte. Neue Materialien und Technologien führen so häufig zu einem verbesserten Systemverhalten und geringeren Instandhaltungsaufwand. Auf der anderen Seite erfordern sie aber einen qualifizierten Umgang mit dem Material selbst.