Mitarbeitermotivation: Warum sie so wichtig ist

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Das Ziel eines jeden Unternehmens ist es, eine möglichst hohe Produktivität am Arbeitsplatz zu erreichen. Voraussetzung dafür sind effiziente Prozesse und eine hohe Mitarbeitermotivation. Die besten und perfekt aufeinander abgestimmten Prozesse nützen jedoch nichts, wenn jeder Mitarbeiter seine Aufgaben nur nach Vorschrift verrichtet. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Arten der Motivation es gibt, warum motivierte Mitarbeiter wichtig für den nachhaltigen Erfolg jeder Organisation sind und durch welche Faktoren Mitarbeitermotivation beeinflusst wird. Zudem stellen wir Ihnen ausgewählte Maßnahmen vor, mit denen Sie die Angestellte in Ihrem Betrieb motivieren können.
Inhaltsverzeichnis

Was ist Mitarbeitermotivation?

Unter Mitarbeitermotivation werden alle Maßnahmen und Anreize verstanden, die Mitarbeiter dazu bringen sollen, voller Elan und motiviert ihrer Arbeit und ihren Aufgaben nachzugehen. Gleichzeitig beschreibt der Begriff das Verhalten jedes einzelnen Mitarbeiters in Bezug auf die Intensität, mit der er seine Arbeit verrichtet. Die Mitarbeitermotivation verfolgt demnach das Ziel, die Leistung eines jedes Mitarbeiters zu erhalten und zu optimieren. 

Denn wer nicht motiviert ist, handelt wenig konsequent und verrichtet meist „Dienst nach Vorschrift“. Besonders motivierte Mitarbeiter hingegen bringen sich mit Ideen ein, denken mit und stecken auch Kollegen mit ihrem Arbeitseifer an.

Die Mitarbeitermotivation ist ein wichtiges Instrument aus der Personalführung zur Verbesserung der Arbeitsleistung. Es wird vor allem von Führungskräften und Personalern angewandt und umfasst unterschiedliche Ansätze wie zum Beispiel Lob und Anerkennung.

Was gibt es für Arten der Motivation?

In der Theorie wird zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation eines Arbeitnehmers unterschieden. Während das Personalmanagement auf eine der beiden Motivationstypen, auf die extrinsische Motivation direkten Einfluss nehmen kann, ist das bei der intrinsischen Motivation nicht möglich.

Was ist die intrinsische Motivation?

Der Begriff „intrinsisch“ stammt aus dem Lateinischen und bedeutet sinngemäß übersetzt so viel wie „aus dem Inneren“. Wer als Mitarbeiter intrinsisch motiviert ist, erkennt ohne fremdes Zutun die Sinnhaftigkeit der Arbeit und geht dieser konzentriert und mit Spaß nach.

Diese Art der Mitarbeitermotivation kann neben Spaß auch aus Verantwortungsgefühl, Herausforderungswillen oder dem Drang zur persönlichen Weiterentwicklung heraus entstehen. Für Arbeitgeber und Führungskräfte sind solche Angestellten besonders wertvoll: Menschen mit einer starken instrinsischen Motivation brauchen keine externen Anreize und Maßnahmen, um hoch motiviert zu sein.

Was ist die extrinsische Motivation?

Das Gegenteil der intrinsischen ist die extrinsische Motivation. Wenn ein Mensch extrinsisch motiviert ist, handelt er infolge eines äußeren Reizes. Das kann die Aussicht auf eine Gehaltserhöhung, das Erreichen vereinbarter Ziele oder die Androhung von Konsequenzen sein.

Mitarbeiter, die laufend extrinsisch motiviert werden müssen, binden sich auf Dauer weniger stark an das Unternehmen als Mitarbeiter, die intrinsisch motiviert sind. Aufgabe von Führungskräften ist es daher, durch Lob, Anerkennung und Wertschätzung dem Angestellten und Mensch gegenüber zu zeigen, dass er gebraucht wird. Das fördert die intrinsische Motivation.

Warum ist Mitarbeitermotivation wichtig?

Mitarbeitermotivation ist für Arbeitgeber von großer Wichtigkeit, da motivierte Mitarbeiter zufriedener sind und in der Folge auch produktiver arbeiten. Motivierte Mitarbeiter stiften demnach einen großen Mehrwert für das Unternehmen.

Die Wichtigkeit motivierter Mitarbeiter für den Arbeitgeber sowie eines konsequenten Plans der Maßnahmen in der Mitarbeitermotivation zeigen zahlreiche Studien. Die University of Oxford fand 2019 zum Beispiel heraus, dass glückliche und motivierte Arbeitnehmer 13 Prozent produktiver als unmotivierte Kollegen sind.

Im Hinblick auf die Zukunft des Arbeitsmarkts und der Wirtschaftslandschaft wird die Wichtigkeit von Mitarbeitermotivation für Unternehmen noch deutlicher. Eine Studie von EY aus dem Jahr 2021 zeigt, dass jüngere Beschäftigte unzufriedener sind. Nur 27 Prozent der 25- bis 34-Jährigen sind nach eigener Aussage hoch motiviert in ihrem Job. Bei älteren Generationen – zum Beispiel ab 55 Jahren: 41 Prozent – sieht das anders aus. Anreize zum Motivieren der jüngeren Generationen zu schaffen, gehört zu den Hauptaufgaben des Arbeitgebers, insbesondere von Führungskräften.

Was beeinflusst die Mitarbeitermotivation?

Die Motivation eines Mitarbeiters wird von zahlreichen Faktoren beeinflusst, die in der Mischung darüber entscheiden, ob er sich für den Erfolg des Unternehmens einsetzt. Zu den größten Einflussfaktoren der Mitarbeitermotivation zählen:

  • Vergütung: Wenn die Leistung stimmt, sollte das Gehalt des Mitarbeiters angemessen gegenüber anderen Kollegen und dem Branchenschnitt sein. Wer ein hohes Gehalt einstreicht, ist besonders motiviert, dies zu rechtfertigen. Auch eine anstehende Gehaltserhöhung kann ein extrinsischer Anreiz sein.
  • Führungsverhalten: Um Demotivation zu vermeiden, sollten Führungskräfte einen modernen Führungsstil pflegen. Zu viel Autorität und Druck senkt die Motivation. Wer zu lässig führt, riskiert ebenfalls unmotivierte Mitarbeiter. Es gilt, als Führungskraft die richtige Mischung zwischen Druck und freier Hand bei gleichzeitigem Vertrauen zu finden.
  • Lob und Wertschätzung: Hinter jedem Mitarbeiter steckt ein Mensch – Lob und Anerkennung wirken sich immer positiv auf die Motivation eines Einzelnen aus. Das gilt im privaten wie beruflichen Kontext. Führungskräfte sollten darauf achten, nicht nur zu kritisieren oder das Erreichen vereinbarter Ziele stoisch hinzunehmen. Wertschätzung und Vertrauen gegenüber dem Arbeitnehmer ist ein wichtiger Bestandteil in der Mitarbeitermotivation. Belohnungen und Geschenke können auch dabei helfen, Ihre Wertschätzung auszudrücken.
  • Förderung: Angestellte wollen nicht jahrelang der gleichen Arbeit nachgehen, das sorgt früher oder später für Demotivation. Sie wollen sich weiterentwickeln und neues lernen. Wichtig für Unternehmen ist es daher, Förderungen, Coachings, Seminare & Co. anzubieten. Diese Weiterbildungsmöglichkeiten wirken sich positiv auf die Mitarbeitermotivation aus.
  • Klare Ziele: Wer nicht weiß, wofür er arbeitet, verliert nicht selten die Lust an seinen Aufgaben. Um das zu verhindern, helfen Maßnahmen wie klare Zielvereinbarungen mit Einzelnen oder im Team.

Mit welchen Maßnahmen kann die Mitarbeitermotivation gesteigert werden?

Faktoren wie Lob und Anerkennung, regelmäßige Mitarbeitergespräche oder ein angemessenes Gehalt beeinflussen die Mitarbeitermotivation und sind gleichermaßen Maßnahmen, die Führungskräfte und Unternehmer gezielt ergreifen können. Neben diesen typischen Maßnahmen gibt es weitere, die richtig angewandt zu einer Steigerung der Mitarbeitermotivation führen. Zu diesen Motivationstechniken gehören:

1. Offene Kommunikation

Oft entsteht Demotivation aufgrund missverständlicher Kommunikation. Mitarbeiter und Führungskraft reden „aneinander vorbei“. Um das zu verhindern, achten Sie auf eine transparente, offene und klare Kommunikation zu jedem Zeitpunkt.

2. Fehlerkultur etablieren

Wer Angst hat, bei jedem Fehler bestraft zu werden, geht keine Risiken ein und verliert vor Respekt und Furcht die Motivation, auch über den Tellerrand zu blicken und selbst Dinge auszuprobieren. Eine gesunde Fehlerkultur gehört zu einem modernen Unternehmen dazu – so motivieren Sie Arbeitnehmer dazu, auch Neues auszuprobieren, das das Unternehmen voranbringen kann.

3. Flexible Arbeitszeit und Arbeitsplatzmodelle

Anerkennung und Wertschätzung kann sich auch in Benefits für die Belegschaft äußern. Wer zum Beispiel seine Arbeitszeit flexibel einteilen kann, ist motivierter als derjenige, der jeden Morgen um Punkt 6:30 Uhr im Büro sitzen muss.

Gleiches gilt für Arbeitsplatzmodelle. Wo Remote Work möglich und sinnvoll ist, sind Mitarbeiter bei der entsprechenden Gelegenheit deutlich motivierter als jene, die jeden Tag im Büro verbringen müssen.

4. Verantwortung übertragen

Wer als Führungskraft jede Entscheidung absegnen will und keine Verantwortung abgibt, macht sich unbeliebt. Gleichzeitig sinkt die Motivation der Team-Mitglieder, wenn sie sich für alles eine Freigabe einholen müssen.

Übertragen Sie Mitarbeitern Verantwortung und lassen Sie sie eigene Projekte und Ideen verwirklichen. Das gibt ihnen ein gesteigertes Selbstwertgefühl und trägt positiv zur Motivation bei.

5. Emotionale Bindung stärken

Intrinsische Motivation entsteht zu einem Teil aus der emotionalen Bindung an das Unternehmen. Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter bei wichtigen Entscheidungen mit, leben Sie die niedergeschriebenen Unternehmenswerte vor und erläutern Sie, welchen Teil die Beschäftigten mit ihrer Arbeit zum Erfolg des Unternehmens beitragen. So entsteht emotionale Bindung, die in einer erhöhten Mitarbeitermotivation mündet.

6. Regelmäßige Feedback-Prozesse

Wenn Mitarbeiter Tag für Tag arbeiten, ohne ein Feedback über ihre Leistung und ihr Verhalten zu bekommen, kann dies ebenfalls die Motivation beeinträchtigen.

Regelmäßige Feedback-Gespräche helfen Führungskräften dabei, Mitarbeitern Anerkennung und Wertschätzung entgegenzubringen. Gleichzeitig bietet Feedback-Gespräche die Gelegenheit, über Entwicklungen im Unternehmen zu informieren und transparent zu kommunizieren.

7. Attraktive Rahmenbedingungen ermöglichen

Damit die Arbeit auch Spaß machen kann, müssen gewisse Rahmenbedingungen gegeben sein. Dazu zählt auch die Ausstattung des Büros und einzelnen Arbeitsplatzes. So können bereits ein leistungsstarker Laptop oder die Bereitstellung eines Diensthandys die Motivation gezielt steigern und Demotivation vorbeugen.

8. Motivationsgespräch

Eine klassische extrinsische Methode der Mitarbeitermotivation ist das Motivationsgespräch. Führungskräfte gehen dabei im Gespräch mit dem Arbeitnehmer gezielt auf die aktuelle Situation ein und legen transparent ihren Standpunkt dar. Kommen in diesem Zuge negative Faktoren auf, sollten diese gezielt abgebaut werden. Beenden Sie das Gespräch stets mit einer Zusammenfassung des Besprochenen.