5 Motivationstypen: Wie Sie Ihre Mitarbeiter erfolgreich individuell motivieren

Dass Mitarbeiter ein angemessenes Gehalt brauchen, das leistungsgerecht und vergleichbar mit den Gehältern ist, die sonst am Markt bezahlt werden, ist eine Grundvoraussetzung für die Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Gehaltserhöhungen und Boni für besondere Leistungen wirken allerdings nur kurzfristig motivationssteigernd. Das hat die Erfahrung gezeigt.
Inhaltsverzeichnis

So motivieren Sie Ihre Mitarbeiter individuell und langfristig

Dauerhafte Motivation können Sie als Führungskraft bei Mitarbeitern nur erreichen, wenn Sie auf jede Mitarbeiterpersönlichkeit individuell eingehen.

Denn jede Persönlichkeit reagiert auf andere Motivatoren. Warum so viele Motivationsprogramme scheitern, liegt vor allem daran, dass alle Mitarbeiter über einen Kamm geschoren werden.

Jeder Mitarbeiter muss individuell motiviert werden

Begegnen Sie deshalb jedem Mitarbeiter auf seiner ganz persönlichen Motivationsebene. Damit erreichen Sie sehr viel mehr als mit standardisierten Bonusprogrammen oder Incentives, die von den meisten Mitarbeitern ohnehin als Selbstverständlichkeit gesehen werden und keinen großartigen Motivationseffekt mehr hervorrufen.

Die 5 Motivationstypen und Ihre Motivationsstrategie von Prof. Dr. Werner Corell

Analysieren Sie die Persönlichkeitsstrukturen Ihrer Mitarbeiter, und orientieren Sie sich an den 5 Motivationstypen von Prof. Dr. Werner Corell.

Motivationstyp 1: Der Selbstdarsteller:

  • Dieser Mitarbeiter kleidet sich gern extravagant und kommuniziert dominant und Ich-bezogen.
  • Er ist häufig Wortführer und gibt mehr oder wenig direkt zu verstehen, dass er alles kann und im Griff hat.
  • Er blickt schon fast zwanghaft optimistisch in die Zukunft.
  • Seine Hobbys sind ungewöhnlich, aufregend und folgen meist dem neuesten Trend.

Ihre Motivationsstrategie: soziale Anerkennung

  • Geben Sie dem Großmaul prestigeträchtige Aufgaben im Unternehmen, die sein Image stärken.
  • Betonen Sie die Exklusivität der Aufgabe, die sein besonderes Können erforderlich macht.

Motivationstyp 2: Der Ängstliche

  • Dieser Mitarbeiter ist meist konservativ und bieder gekleidet und tritt bescheiden und zurückhaltend auf.
  • Er verkauft sich häufig unter Wert, obwohl er das gar nicht nötig hätte, und reagiert auf Veränderungen und neue Aufgaben nervös.
  • Seine Hobbys sind ungefährlich, z. B. Sammeln oder Heimwerken.

Ihre Motivationsstrategie: Sicherheit und Geborgenheit.

  • Kommunizieren Sie viel mit dem Ängstlichen, und geben Sie ihm beruhigende Informationen.
  • Damit helfen Sie ihm, Vertrauen zu fassen.
  • Denn nur in einer Atmosphäre, in der er sich sicher fühlt, kann er seine ganze Leistungsfähigkeit entfalten.
  • Lassen Sie zwischendurch immer wieder einfließen, warum bestimmte Aufgaben mit keinem großen Risiko für ihn verbunden sind.
  • Übertragen Sie ihm Aufgaben, die vorwiegend zur Steigerung der Sicherheit und Qualität beitragen.

Motivationstyp 3: Das Herdentier

  • Sein Erscheinungsbild ist meist klassisch solide bis modisch angepasst.
  • Der Mitarbeiter ist ein guter Teamplayer, für den das „Wir“ vor dem „Ich“ steht.
  • Er ist derjenige, der mit viel Diplomatie versucht, die Wogen bei einem Konflikt zu glätten und ein harmonisches Klima im Team aufrechtzuerhalten.
  • Streitigkeiten und eine gespannte Atmosphäre sind ihm ein Gräuel.
  • Er setzt gern auf Bewährtes, ist ein Familienmensch und engagiert sich in Vereinen.

Ihre Motivationsstrategie: Zuwendung und Vertrauen

  • Auch dieser Mitarbeiter braucht den häufigen Austausch mit Ihnen als Vorgesetztem.
  • Bestätigen Sie ihn in seinen Bemühungen, das Team zusammenzuhalten und für ein gutes Klima zu sorgen.
  • Sagen Sie ihm, wie wichtig Ihnen persönlich die Erledigung der Angelegenheit ist, wenn Sie ihm eine Aufgabe übertragen.
  • Versichern Sie ihm zusätzlich, dass die Erledigung sicher gut funktionieren wird, weil es die bisherige Erfahrung so gezeigt hat.
  • Geben Sie ihm Routineaufgaben und Aufgaben, die so oder ähnlich bereits erfolgreich durchgeführt wurden.
  • Risikoaufgaben sind für ihn – genauso wie für den Ängstlichen – nicht geeignet, weil ihn seine Angst vor dem Neuen, Unvertrauten daran hindert, beherzt vorzugehen.

Motivationstyp 4: Der Erbsenzähler

  • Er ist überkorrekt und ordentlich gekleidet.
  • Sein Büro blitzt vor Sauberkeit, und seine Schreibtischoberfläche ist immer leer bis auf die Aufgabe, an der er gerade arbeitet.
  • Sein Ablagesystem ist vorbildlich. Im Gespräch mit anderen hakt er bis ins kleinste Detail nach und sagt bestimmt seine Meinung.
  • Er arbeitet sehr engagiert und sucht und findet mit Akribie Fehler, die er schonungslos aufdeckt.
  • Die Beseitigung der Fehler setzt er kompromisslos durch.
  • Seine Grundhaltung ist eher pessimistisch.

Ihre Motivationsstrategie: Wertschätzung seiner Detailtreue

  • Geben Sie diesem Mitarbeiter Aufgaben, die Genauigkeit und Präzision erfordern.
  • Verschonen Sie ihn so gut wie möglich mit Zielen, die er unter größtem Zeitdruck erreichen muss, weil er hier zeitlich in Konflikt mit seiner Detailgenauigkeit kommt.
  • Vermitteln Sie ihm, dass seine perfekte und präzise Arbeitsweise in bestimmten Arbeitsbereichen von unschätzbarem Wert für Sie ist.

Motivationstyp 5: Der Individualist

  • Er ist meist der lockere, gelassene Typ mit eigenwilligem, lässigem Kleidungsstil.
  • Er kann gut in der Gruppe arbeiten, wenn nötig, bevorzugt es aber, sein Ding alleine durchzuziehen.
  • Er kommuniziert sachlich und selbstbewusst und verhält sich im Team tolerant und immer konstruktiv.
  • Er pflegt viele, auch außergewöhnliche Hobbys und reist sehr gerne, aber nicht pauschal, sondern auch hier sehr individuell.

Ihre Motivationsstrategie: Freiraum und Verantwortung

  • Geben Sie ihm lediglich einen groben Rahmen oder einige Eckpunkte vor, wenn Sie ihm eine Aufgabe übertragen oder ein Ziel setzen.
  • Der Individualist wird eigenverantwortlich und zuverlässig arbeiten und Ihnen termingerecht ein gutes Ergebnis präsentieren.
  • Richtig demotivieren können Sie ihn, wenn Sie ihm den Problemlösungsweg vorgeben oder zu straff kontrollieren.
  • Der Individualist braucht große Freiräume beim Arbeiten und richtet seine Arbeitsweise am Ganzen, also an den übergeordneten Unternehmenszielen, aus.

Fazit für Sie: So motivieren Sie Ihre Mitarbeiter langfristig und individuell

Wenn Sie hinter die Fassade Ihrer Mitarbeiter blicken und sie dort „packen“, wo ihr eigentlicher Antrieb steckt, an dem, was für sie im (Berufs- )Leben wirklich wichtig ist, werden Sie Ihre Mitarbeiter anhaltend motivieren und fördern so die partnerschaftliche und wertschätzende Zusammenarbeit.