Mit den richtigen Fragen finden Sie Hinweise für die ständige Verbesserung. Für Sie als Qualitätsmanager heißt das, dass Sie alle Mitarbeiter anregen, sich an ihrem eigenen Arbeitsplatz, in der Gruppe und in der Unternehmensorganisation für die Veränderung an Systemen und Prozessen einzusetzen. Vermitteln Sie dazu die 6 Grundlagen des Kaizen:
1. Wenden Sie die sechs Werkzeuge des Kaizen an
Die Fehlersammelliste ist eines der 7 Werkzeuge: Die Liste wird auch Datenblatt oder Strichliste genannt. Diese dient der systematischen Erfassung der Häufigkeit von Abweichungen und Fehlern. Sie können auf dieser Basis Gesetzmäßigkeiten erkennen. Schreiben Sie in den Kopf des Datenblattes alle Angaben wie Prüfobjekt, Prüfmodus und wer es prüft. In die darunterliegenden Spalten schreiben Sie der Reihe nach den Sachverhalt, die Zählstriche, die absolute Häufigkeit, die prozentuale Häufigkeit und eventuelle Bemerkungen. Um die Daten statistisch auswerten zu können, behalten Sie dieses Format bei.
Die 6 Werkzeuge sind: 1. Fehlersammelliste, 2. Histogramm, 3. Korrelationsdiagramm, 4. Qualitätsregelkarte, 5. Paretodiagramm, 6. Ishikawa-Diagramm.
2. Achten Sie für Kaizen auf Ordnung, Sauberkeit und Disziplin
Sorgen Sie bei allen operativen Vorgängen für Ordnung und Sauberkeit. Dies ist eine Grundlage für standardisierte Abläufe. Eine weitere Grundlage ist die Disziplin. Jeder Mitarbeiter bleibt mit der notwendigen Aufmerksamkeit bei der Durchführung seiner Tätigkeiten. So erzielen Sie gute und gleich bleibende Resultate.
3. Vermeiden Sie die 3 MUs des Kaizen
Die 3 MUs sind Abweichung (Mura), Überlastung (Muri) und Verschwendung (Muda). Bleiben Sie dran und achten Sie auf Abweichungen von z. B. Messwerten und Fehlertoleranzen. Beugen Sie Überlastungen bei Maschinen, Werkzeugen und Material vor. Benutzen Sie diese nur für Maßnahmen, für die diese ausgelegt sind. Und beachten Sie auch bei den Mitarbeitern, dass diese sich nicht körperlich oder hinsichtlich der fokussierten Aufmerksamkeit auf die Vorgänge überlasten. Achten Sie auf Anfänge von Verschwendung bei z. B. Wartezeiten, Überproduktion, Bewegungen oder fehlerhaften Teilen. Schreiten Sie in diesen Fällen aktiv ein. Verwechseln Sie Verschwendung nicht mit der vorsorglichen Bereitstellung von notwendigen Ersatzteilen für Maschinen oder Werkzeugen.
4. Hinterfragen Sie jedes Problem mit den 6 Ws des Kaizen
Die 6 W sind die Grundfragen, mit denen Sie den Dingen bis in die Tiefen der Fragestellung auf den Grund gehen können. Lassen Sie sich nicht von scheinbaren ersten Ergebnissen abhalten, noch tiefer in die Thematik hineinzugehen oder diese noch weiter zu hinterfragen.
5. Zerlegen Sie das Problem mit dem Ishikawa-Diagramm des Kaizen
Mit dem Ishikawa-Diagramm verschaffen Sie sich den geeigneten Überblick über den Einfluss der 7 Ms: Mitarbeiter (Bedienung, Wartung), Management, Material, Maschine, Methode (funktionelles Prinzip und Verfahren), Messung, Milieu (Umwelt, Umfeld).
6. Nutzen Sie die regelmäßige Verbesserungsarbeit des Kaizen in Gruppen
Wenn Sie immer besser werden wollen, müssen Sie regelmäßig Althergebrachtes auf den Prüfstand stellen. Kontinuierliche Verbesserungsprozesse oder Qualitätszirkel sind erprobte Praxisverfahren.
Fazit: Reduzieren Sie Abweichungen, Überlastungen und Verschwendung, indem Sie fehlerhafte Prozesse mit den 6 Ws unter die Lupe nehmen. So werden Sie die Wurzel des Problems finden und entfernen.