4 Erfolgsregeln für mehr Hartnäckigkeit im Beruf und Alltag

Die Hauptschwierigkeiten in Sachen Hartnäckigkeit sind das Anfangen und das Weitermachen. Die folgenden vier Erfolgsregeln werden Ihnen auf Ihrem Weg wichtige Hilfen sein.
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„Egal, wie weit der Weg ist, man muss den ersten Schritt tun.“ Und: „Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.“ Diese Mao Zedong und der heiligen Katharina von Siena zugeschriebenen Zitate bringen die Hauptschwierigkeiten in Sachen Hartnäckigkeit auf den Punkt: das Anfangen und das Weitermachen. Die folgenden vier Erfolgsregeln werden Ihnen auf Ihrem Weg wichtige Hilfen sein:

1. Erfolgsregel: Selbstvertrauen

Dass es oft schwierig ist, hartnäckig zu sein, liegt insbesondere an der Überzeugung/Befürchtung, etwas nicht oder nicht richtig zu können, zu scheitern oder sich zu blamieren. Zwar sind vereinzelte Unsicherheiten normal und mitunter sogar angebracht. Den Rahmen sollte jedoch ein gesundes Selbstbewusstsein bilden, das es Ihnen ermöglicht, Ihre Stärken und Ihre Belastbarkeit richtig einzuschätzen und an Ihre Leistungsfähigkeit zu glauben. Und so fördern Sie Ihr Selbstvertrauen:

  • Denken Sie positiv! Wir neigen dazu, uns auf unsere Misserfolge zu konzentrieren und Erfolgeals reine Glücksfälle anzusehen. Denken Sie stattdessen gezielt an die Erfolge der Vergangenheit, und analysieren Sie die Erfolgsfaktoren. Das fördert Ihr Selbstwertgefühl ebenso wie Ihre Zuversicht und Initiative.
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  • Lernen Sie, „richtig“ zu scheitern. Auch wenn Sie an Ihren Erfolg glauben, sollten Sie realistisch bleiben: Nur wer nichts tut, vermeidet Fehler und Enttäuschungen. Gefährlich ist aber nur das „negative“ Scheitern, das unserem Selbstwertgefühl schadet. Die Kunst des positiven Scheiterns ist es, zu akzeptieren, dass Misserfolge keine Niederlage, sondern Teil des Lebens und damit eine Chance sind, aus ihnen zu lernen.
  • Konzentrieren Sie sich auf Ihre Stärken. Was Ihre Schwächen betrifft, die Sie wie jeder andere Mensch auch haben, gilt zweierlei: Entweder Sie stehen zu Ihren Defiziten, oder Sie formulieren sie in ein positives Ziel um: „Ich bin gerade dabei, Italienisch zu lernen“ statt „Ich habe kein Talent für Sprachen“.
  • Vermeiden Sie es, perfekt sein zu wollen. Perfektionismus ist ein Anspruch, der sich ohnehin nicht erfüllen lässt und somit Gift für Ihr Selbstvertrauen ist.
  • Lassen Sie sich nicht vorschnell verunsichern. Zwar ist es wichtig, selbstkritisch und offen für die Ansichten und Ideen anderer zu sein. Doch Sie werden immer wieder Besserwissern, Nörglern oder Innovationsbremsern begegnen. Hören Sie sich die Argumente der Gegenseite an: Ist beispielsweise eine Kritik berechtigt, nehmen Sie sie an. Ist ein Argument nur vorgeschoben oder zeugt es von mangelndem Verständnis, dann verfolgen Sie Ihren Weg weiter.
  • Lernen Sie, bei Bedarf freundlich, aber bestimmt und deutlich „Nein“ zu sagen. Nur so können Sie Ihren Standpunkt selbstbewusst vertreten und Ihr Anliegen zielstrebig verfolgen.

2. Erfolgsregel: Selbstdisziplin

Sich in Selbstdisziplin zu üben, wird oft mit Drill, Härte gegen sich selbst und Spaßlosigkeit gleichgesetzt. Wenn es Ihnen auch so geht, richten Sie doch einmal den Blick auf die positiven Seiten von Selbstdisziplin:

  • Selbstdisziplin ist mehr als doppelt so wichtig für den Erfolg wie Talent – so ein Ergebnis der amerikanischen Psychologen Angela Duckworth und Martin Seligman, die die Lebensläufe von 164 Studenten untersucht haben. Selbstdisziplin befähigt Sie dazu, ein Ziel konsequent zu verfolgen, ohne sich durch Ängste, Zweifel oder emotionale Schwankungen davon abbringen zu lassen.
  • Selbstdiziplin ist etwas anderes als Disziplin! Während Letztere für das Befolgen fremder Vorschriften und Regeln steht, dient Selbstdisziplin der Selbstregulierung. Das heißt, Sie selbst bestimmen aktiv Ihr Leben. So fällt es Ihnen unter anderem leichter, in schwierigen Situationen überlegt und kontrolliert zu reagieren. Zugleich stärken Sie auf diese Weise Ihr Selbstbewusstsein.

Praxis-Tipp: Stellen Sie sich Ihre Selbstdisziplin wie einen Muskel vor, den Sie mittels Krafttraining aufzubauen versuchen. So wie dort gilt es auch beim Training Ihrer Selbstdisziplin, peu à peu schwerere „Gewichte“ zu stemmen, um Ihre Belastungsgrenzen auszuloten. Und denken Sie daran: Sobald Sie aufhören, Ihren geistigen „Muskel“ zu trainieren, entwickelt er sich zurück.So können Sie Ihre Selbstdisziplin trainieren:

  • Nehmen Sie sich jeden Abend etwas vor, das Sie am nächsten Tag in Angriff nehmen möchten.
  • Achten Sie darauf, dass es keine Routinetätigkeit ist, die Sie ohnehin erledigen. Es sollte etwas sein, das Überwindung („innerer Schweinehund“) und Willenskraft voraussetzt.
  • Halten Sie das Vorhaben am besten schriftlich fest. So schließen Sie quasi einen Vertrag mit sich selbst. Der Vorsatz nimmt „Gestalt“ an, und allein das motiviert schon. Außerdem dient das Papier am nächsten Morgen der Erinnerung. Und wenn Sie erfolgreich waren, können Sie den Punkt als erledigt markieren – was ebenfalls motiviert.

3. Erfolgsregel: Ausdauer

Einen „langen Atem“ hat, wer die Geduld aufbringt, sich über längere Zeit einer Sache zu widmen, ohne das Interesse daran zu verlieren. Die „Zehnjahresregel“ verdeutlicht die Bedeutung dieser Fähigkeit: Experten zufolge braucht es zehn Jahre Arbeit, Üben, Lernen und Reflexion, bis man auf einem Gebiet herausragende Leistungen erbringt. Das Problem: Je länger es dauert, ein Ziel zu erreichen, desto größer ist die Gefahr, die Lust daran zu verlieren, sich ablenken zu lassen oder das Augenmerk auf andere interessante Ziele zu richten.Diese Tipps helfen Ihnen dabei, Ihre Ausdauer aufzubauen, zu stärken, zu bündeln und einzuteilen:

  • Treiben Sie Ausdauersport! Während Sie Ihre körperliche Ausdauer trainieren, lernen Sie automatisch, sich geduldig auf eine Sache zu konzentrieren. Und davon profitieren Sie auch in allen anderen Lebensbereichen.
  • Eignen Sie sich eine Entspannungstechnik wie autogenes Training, Meditation oder Yoga an. Damit gelingt es Ihnen, die Kraftreserven anzulegen, die Sie benötigen, um konsequent an der Umsetzung Ihrer Ziele zu arbeiten. Oder auch, um gelassen auf ein „kleines Tief“ zu reagieren.
  • Nutzen Sie im Alltag Gelegenheiten, um quasi nebenbei mehr Routine in Sachen Ausdauer zu entwickeln: Legen Sie sich ein Hobby wie Angeln, Gärtnern oder Geduldsspiele zu, oder bringen Sie jemandem etwas bei, das Sie gut können.
  • Trainieren Sie Ihren Ausdauerwillen wohldosiert. Denn zu großer Enthusiasmus birgt die Gefahr, alle Energie auf einmal zu verprassen. Beginnen Sie mit kleinen Aufgaben, und steigern Sie schrittweise den Schwierigkeitsgrad. Zügeln Sie Ihre Erwartungen, und planen Sie kleine Rückschläge ein. Das erspart Ihnen Enttäuschungen. Ihr langfristiges Ziel haben Sie erreicht, wenn der Wunsch und die Fähigkeit zur Ausdauer fester Bestandteil Ihres Selbstverständnisses geworden sind.

Praxis-Tipp: Wenn Sie in einem Ausdauertief stecken („Warum tue ich mir das nur an?“ – „Wo führt das hin?“), ist es wichtig, dass Sie sich auf Ihre Person und Ihre Emotionen konzentrieren: Was macht es Ihnen in diesem Moment so schwer, Ihr Ziel weiterzuverfolgen? Spüren Sie den Druck, unter dem Sie stehen, wie Sie sich verkrampfen und nervös werden?
Steuern Sie Ihrer Unlust entgegen, und sagen Sie sich, wie unsinnig es wäre, jetzt aufzugeben. Führen Sie sich vor Augen, wie weit Sie schon gekommen sind und wie lohnend das Ziel ist. Achten Sie darauf, Ihre Muskeln nicht zu verkrampfen und eine entspannte Körperhaltung einzunehmen. Ebenfalls hilfreich ist es, wenn Sie sich für diese Momente einen „Rettungsanker“ zurechtlegen, sei es ein einfaches „Stopp“ oder eine zusammengeballte Faust. Mit seiner Hilfe können Sie sich stumm zur Besinnung rufen.

4. Erfolgsregel: Selbstmotivation

Das Maß der Ausdauer hängt eng mit der Fähigkeit zusammen, sich zu motivieren. In der Motivationspsychologie gilt die Regel: Je stärker die Motivation, desto größer die Ausdauer. Wobei das A & O in Sachen Motivation Ihre innere Einstellung („Interesse/Begeisterung/Spaß“) zu dem ist, was Sie tun. So verfügen beispielsweise Personen, die mit einem Erfolg rechnen, über wesentlich mehr Ausdauer als jene, die einen Misserfolg befürchten. So können Sie sich auf dem Weg zum Ziel motivieren:

  • Sagen Sie sich immer wieder vor: „Ich kann, ich will, ich werde!“
  • Führen Sie sich die Motive vor Augen, warum Sie etwas tun: „Warum ist das Ziel so wichtig für mich? Welche Vorteile habe ich davon? Inwieweit würde sich meine berufliche, familiäre, private Situation verbessern? Was wäre der emotionale/finanzielle Preis, wenn ich es nicht täte …?
  • Konzentrieren Sie Ihre Wahrnehmung auf das, was gut läuft.
  • Wenn Sie dennoch mal in ein Motivationsloch fallen, legen Sie die Gründe dafür offen, und überlegen Sie, wie Sie die Blockaden beseitigen können. Fällt es Ihnen z. B. schwer, sich zu konzentrieren? Dann legen Sie sich eine Prioritätenliste zu. So haben Sie stets vor Augen, was vorrangig und zügig zu erledigen ist. Oder Sie versuchen, eine Aufgabe auf die lange Bank zu schieben? Dann führen Sie einen inneren Monolog: „Ich tue mir einen Gefallen, wenn ich die Sache sofort anpacke…“ Stellen Sie sich dabei vor, wie gut Sie sich fühlen werden, sobald Sie Ihren „inneren Schweinehund“ überwunden haben. Oder haben Sie das Gefühl, auf der Stelle zu treten? Dann hilft es, sich neuen Anreizen auszusetzen. Vielleicht können Sie das Ziel auf einem anderen Weg erreichen?