Hartnäckigkeit: Wie Sie mit langem Atem und Motivation Ihre Ziele erreichen
Beharrlichkeit schlägt Intelligenz
Im Leben läuft selten alles glatt: Sie laufen Gefahr, einen Kunden an die Konkurrenz zu verlieren; eine innovative Idee stößt bei Ihrem Partner auf „taube“ Ohren; ein vermeintlich einfaches Vorhaben entwickelt sich zu einer komplizierten Angelegenheit. Den Trumpf hält hier in der Hand, wer nicht gleich aufgibt, sondern am Ball bleibt. Denn das Maß unserer Hartnäckigkeit – also die Beharrlichkeit, mit der wir ein Ziel verfolgen – stellt einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar: Psychologen aus den USA zufolge können selbst hochtalentierte Menschen ohne diese Eigenschaft nicht zu Spitzenleistungen gelangen. Studien unter Sechsjährigen belegen, dass nicht die intelligentesten, sondern die beharrlichsten Kinder als Erste lesen lernen. Das heißt: Wer sich mit Beharrlichkeit und Ausdauer weiterentwickelt, hat eine wesentlich größere Chance, in den unterschiedlichsten Lebensbereichen erfolgreich zu sein, als talentierte, aber unstete Menschen.
Die 7 Kennzeichen von Beharrlichkeit
Und das zeichnet Sie als hartnäckigen Charakter aus:
- Sie wissen, was Sie wollen, und sind bereit, für Ihr Ziel zu kämpfen.
- Sie verfügen über starke Entschlossenheit, feste Prinzipien, Disziplin und eine gute Konzentrationsfähigkeit.
- Sie haben den Mut, auch unpopuläre Meinungen und Ansichten zu vertreten.
- Sie lassen sich von Schwierigkeiten und Hindernissen nicht entmutigen, sondern suchen nach einem Ausweg.
- Sie sind von Ihrem Tun überzeugt, und das macht es Ihnen leichter, sich selbst zu motivieren.
- Sie besitzen die Fähigkeit, aus Rückschlägen zu lernen und sie zu Ihren Gunsten zu verarbeiten.
- Dank Ihres Engagements und Ihrer Lernleidenschaft halten Sie den Schlüssel für eine nachhaltige Weiterentwicklung sowie für positive Veränderungen in der Hand.
Diese Eigenschaften haben im Übrigen nichts mit Eigensinn, Starrsinn oder Unerbittlichkeit zu tun! Beharrlich können Sie sein, ohne dem Klischee vom Terrier, der sich im Hosenbein seines Widersachers verbeißt, zu entsprechen. Wichtig in diesem Sinne ist, dass Sie
- erkennen, wann es sich lohnt, hartnäckig zu sein,
- darauf achten, welche Vorgehensweisen funktionieren und welche nicht,
- geistig beweglich sind und den Mut haben, zu experimentieren bzw. neue Wege zu gehen,
- eine Strategie bei Bedarf ändern und gegebenenfalls akzeptieren, dass sich ein Ziel nicht verwirklichen lässt.
So finden Sie lohnende Ziele
Hartnäckig zu sein kostet viel Zeit und Energie. Um so enttäuschender ist es, wenn der Erfolg ausbleibt, weil Ihr „langer Atem“ quasi ins Leere läuft. Um Ihre Willenskraft gezielt und erfolgreich einsetzen zu können, ist es wichtig, dass Sie um Ihre Bedürfnisse wissen, ein klares Ziel vor Augen haben und den Weg zum Ziel („Marschroute“) kennen.
- Berücksichtigen Sie bei der Zielsuche alle relevanten Lebensbereiche wie Familie, Freundschaft, Sport, Hobbys, Beruf und Karriere. So sichern Sie sich Ihr persönliches Gleichgewicht („Work-Life-Balance-Prinzip“) und schützen sich vor dem sogenannten „Tunnelblick“. Probieren Sie es mit offenen Fragen à la: „Wo stehe ich momentan, und was möchte ich noch erreichen?“
- Aktuelle Probleme sind ebenfalls ein Fundus für Ziele. Schärfen Sie Ihre Sensibilität für Schwierigkeiten: Gibt es etwas, das Ihnen zu schaffen macht? Wie könnte die Lösung aussehen?
- Betrachten Sie auch die Dinge, die Sie täglich tun („Gibt es Optimierungspotenziale für bestimmte Routinearbeiten?“) und anstehende Projekte („Wie möchte ich meine neue Wohnung einrichten?“).
Ein „richtiges“ und lohnendes Ziel verfolgen Sie, wenn es diesen Anforderungen entspricht:
- Es ist positiv, weitestgehend selbstbestimmt und/oder für Sie persönlich bedeutsam. Andernfalls riskieren Sie ein frühzeitiges Motivationstief. Fragen Sie sich, was Sie mögen, was Ihnen liegt, was Sie gerne zu tun bereit sind …
- Es ist realistisch. Das heißt, Sie können es entweder eigenständig erreichen oder aber auf die erforderliche Mitwirkung anderer vertrauen.
- Es stellt eine (realistisch machbare) Herausforderung für Sie dar. Nur dann kommt der „Hartnäckigkeitsfaktor“ ins Spiel. Aber übertreiben Sie es auch nicht: Sonst besteht die Gefahr, dass Sie sich so sehr auf das ganz große Ziel konzentrieren, dass Sie anderes aus dem Auge verlieren.
- Es ist messbar: Es gibt Erfolgskriterien, anhand deren Sie die Zielerreichung messen können.
Hinterfragen Sie die Ziele kritisch, um eventuelle Zielkonflikte zu vermeiden und mögliche Nebenwikungen zu reduzieren. Ist das Ziel für Sie wirklich erstrebenswert? Passt es in Ihr Leben? Führen Sie eine objektive Kosten-Nutzen-Analyse durch, in der Sie alle Pro- und Kontra-Argumente abwägen.