Für manche Menschen ist das Treffen von Entscheidungen zumeist keine große Sache. Für andere ist es ein oft mühevoller, zeitintensiver Vorgang. Wenn Sie auch zu jenen gehören, die Argumente rastlos wälzen und das Für und Wider lange abwägen, können Sie etwas dagegen tun. Wehren Sie sich dagegen, kostbare Zeit zu verschenken und sich dem unguten Gefühl der Bedrängnis auszusetzen, das beim „Aufschub bis zur letzten Minute“ meistens entsteht. Machen Sie eine Gewohnheit daraus, schneller die richtigen Entscheidungen zu treffen!
Schnell oder langsam entscheiden?
Statistiker gehen davon aus, dass ein berufstätiger Mensch im Schnitt 100 Entscheidungen täglich trifft und dafür rund 1 Stunde braucht. Aufs Jahr gerechnet verwenden wir also fast 6 volle Arbeitswochen zum Entscheiden. Dabei benötigen Sie natürlich für wichtige Entscheidungen meist mehr Zeit als für weniger wichtige – sofern Sie eine entsprechende Vorlaufzeit haben. Allerdings kann es auch umgekehrt passieren, dass eine ungenügende Vorbereitung zur Fehlentscheidung führt und dass über Nachrangiges endlos debattiert wird.
Ermitteln Sie Ihre persönlichen Entscheidungsbremsen
Für das Hinauszögern und Grübeln beim Entscheiden sind fast immer innere Bremsen verantwortlich. Diese sehen bei jedem Menschen anders aus; sie hängen mit Glaubenssätzen und inneren Überzeugungen zusammen. Wenn Sie Ihre Entscheidungen beschleunigen wollen, müssen Sie sich diese persönlichen Hindernisse bewusst machen.
Die am häufigsten vorkommenden Bremsen sind:
- Mangel an Prioritäten
- Angst vor Fehlern und Misslingen
- Angst vor dem Urteil anderer
- Perfektionismus
- Angst vor lästigen Zweifeln, die sich in der Regel nach einer Entscheidung einstellen
- Stimmungstief
- Befürchtung, nichts rückgängig mache zu können
Nehmen Sie nun ein Blatt Papier zur Hand, und schreiben Sie Ihre persönlichen Entscheidungsbremsen auf. Da niemand außer Ihnen selbst diese Notizen zu Gesicht bekommt, können Sie gründlich und ehrlich sein. Sie haben nichts zu verlieren und können nur gewinnen.
So bauen Sie die Entscheidungsbremsen ab
Keine Sorge, wir empfehlen Ihnen jetzt keine ausgedehnten Übungen und auch keinen Besuch beim Mentaltrainer. Es gibt ein einfaches Hausmittel, das in den allermeisten Fällen viel besser wirkt: Setzen Sie auf
AKTIVITÄT!
Packen Sie zu, und tun Sie einfach so, als würden Ihre Bremsen überhaupt nicht existieren. Werfen Sie den nutzlosen Ballast ab, der Ihnen in der Vergangenheit ausschließlich Nachteile gebracht hat. Der Entscheidungen erschwert und verzögert hat oder dafür gesorgt hat, dass Sie am Ende im Interesse anderer entschieden haben, weil Sie deren Stimme mehr Gewicht gegeben haben als Ihrer eigenen. Und Sie möchten bestimmt nicht, dass das in Zukunft so bleibt.
Ziehen Sie deshalb jetzt selbstverantwortlich einen Schlussstrich. Dabei helfen Ihnen folgende Gedanken:
- Mut tut gut
Nehmen Sie sich vor, auf Aufgaben und Entscheidungen aktiv und entschlossen zuzugehen. - Nobody is perfect
Sehen Sie Irrtümer und weniger gelungene Entscheidungen nicht als Fehler, sondern als wertvolle Entwicklungshilfe für die Zukunft.
- Es geht um mich, nicht um die anderen
Es ist keine Schande und kein Grund für Selbstzweifel, wenn Sie oder andere im Nachhinein mal schlauer sind. Niemand kann hellsehen. Zum Zeitpunkt und beim Kenntnisstand Ihrer Entscheidung hatten Sie jedenfalls alles richtig gemacht. Wenn Sie einmal ehrlich darüber nachdenken: Ist es nicht zumeist so, dass Sie selbst mit einer Fehlentscheidung ganz gut zurechtkämen? Es ist die Reaktion der anderen, die Sie wirklich fürchten? Da hilft nur eins: Ignorieren Sie das „Publikum“. Ihre Entscheidung – Ihre Verantwortung – Ihr Urteil!