Frage 1: Was möchten Sie mit dem Training erreichen?
Wollen Sie Ihre Fähigkeiten verbessern, die Sie direkt in der PR brauchen? Dann ist beispielsweise ein Seminar das richtige, in dem praxisnah unterrichtet wird, wie Sie noch spannendere Texte schreiben oder Themen entwickeln. Vielleicht möchten Sie aber auch Kompetenzen erwerben, die nur indirekt mit Ihrem Stellenprofil zu tun haben (wie Gesprächsoder Verhandlungsführung)?Dann suchen Sie gezielt nach diesen Schwerpunkten. Wer eine Führungsposition anstrebt, tut gut daran, aus diesem Bereich entsprechende Angebote auszuwählen. Und: Auch wenn PR-Leute jeden Tag kommunikativ arbeiten, lohnt sich ein Seminar über Grundlagen der Kommunikation durchaus. Gerade in diesen Veranstaltungen gibt es oft gutes theoretisches Rüstzeug und praktische Übungen, die sich im Umgang mit Medien oder auch intern im Unternehmen gut umsetzen lassen.
Frage 2: Welcher Lerntyp sind Sie?
Jeder Mensch lernt anders.- Brauchen Sie den Trainer vor Augen, damit die Inhalte haben bleiben?
Oder
- nehmen Sie sich lieber ein Buch und erarbeiten den Stoff damit selbst?
Bevorzugen Sie vielleicht eine Kombination aus unterschiedlichen Lernmöglichkeiten?
Folgende 4 Beispiele helfen Ihnen bei der Entscheidung: Selbststudium: Fachliteratur
- gibt es mittlerweile mehr und mehr auch als E-Book. So brauchen Sie keine dicken Bücher zu schleppen und können überall lesen. Wenn Sie lieber Papier in der Hand halten: Die Universitäts und Landesbibliotheken bieten oft eine große Literaturauswahl an, nicht vorhandene Bücher können in der Regel schnell besorgt werden. Verschaffen Sie sich dort schnell und kostenlos ein erstes Bild, bevor Sie konkret investieren.
- Online-Seminare (Webinare): Ihren Trainer vor Augen, die Präsentation direkt daneben und die Möglichkeit, per Chat Fragen zu stellen. Mit diesem Szenario erleben Sie als Teilnehmer das Training quasi live – ohne Ihren Arbeitsplatz zu verlassen. Angeboten wird diese Form für Qualifizierungen, die einen höheren Zeitbedarf haben, beispielsweise für eine Weiterbildung zum Social-Media-Manager. Statt mehrere Tage an einen Seminarort zu fahren, werden immer wieder einzelne Online-Sitzungen abgehalten.Neben einem änderbaren Zeitmanagement hat dies den Vorteil, dass Sie meistens von verschiedenen Trainern profitieren, die ihr Spezialgebiet lehren – was bei klassischen Präsenztrainings meist aus Kostengründen entfällt.
- DVD- und Video-Seminare: Im Gegensatz zu den Online-Seminaren haben Sie hier den Trainer zwar vor Augen, die Inhalte werden meist auch parallel visuell präsentiert. Es fehlt jedoch die Möglichkeit, Fragen zu stellen oder im Chat von den Fragestellungen der anderen Teilnehmer zu profitieren. Dafür können Sie entscheiden, wann und wo Sie sich Ihr Seminar ansehen und wie lange Sie jeweils zuschauen möchten.
- Präsenzseminare: Bei der klassischen Trainingsform haben Sie einen realen Trainer vor sich, können Ihr Wissen meistens in einer Mischung aus Vortrag, Gruppen- und Einzelübungen vertiefen, und es bleibt oft genug Zeit, um sich mit anderen Teilnehmern auszutauschen.
Die wichtigsten Vor- und Nachteile auf einen Blick
Lernform | Vorteile | Nachteile |
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Selbststudium |
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E-Learning |
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Präsenzseminar |
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Frage 3: Wie viel wollen Sie an Zeit und Geld investieren?
Lernen bedeutet Einsatz, meist in Form von Zeit und Geld zugleich.Lassen Sie neben der Frage, wie viel Euro Sie (oder Ihr Arbeitgeber) in eine Fortbildung stecken möchten, auch die Zeitfrage nicht außer Acht. Planen Sie vor allem eine längerfristige Fortbildung, bei der Sie mehrere Tage nicht am Schreibtisch sind, sorgfältig. Denn zur Abwesenheitkommt meist noch die Nachbereitung der Inhalte hinzu.
Klären Sie vorher, ob die Zeit im Seminar als Arbeitszeit gilt oder ob Sie einen Teil Ihres Urlaubs opfern müssen. Dies hängt auch davon ab, ob und inwieweit sich Ihr Arbeitgeber an den Kosten beteiligt. In größeren Firmen stehen meist feste Trainingsbudgets pro Abteilung oder Mitarbeiter fest; in kleineren Firmen bietet es sich an, ein Gesamtpaket aus Budget und Zeit zu schnüren.
EXTRA-TIPP
Prüfen Sie, ob Sie einen Bildungsscheck oder eine Bildungsprämie nutzen können. Denken Sie auch daran, dass es in den meisten Bundesländern das Recht auf Bildungsurlaub gibt, also ein Recht auf bezahlte Freistellung.Frage 4: Welcher Anbieter passt zu Ihnen?
Veranstalter von Trainings gibt es viele. Die Frage, welcher davon der richtige für Sie ist, beantworten Sie anhand bestimmter Kriterien:Die Ortswahl: Bei Präsenztrainings ist der Veranstaltungsort ein wichtiges Kriterium für die Entscheidung. Wenn Sie vermeiden möchten, für das Seminar durch die Lande zu reisen, suchen Sie von vornherein nach Angeboten in Ihrer Nähe oder einem nahe gelegenen Ballungsraum.
EXTRA-TIPP
Schauen Sie sich nach Möglichkeit die Lehrräume an.- Sind diese hell und modern ausgestattet?
- Gibt es PCs und ein Whiteboard?
- Ist die Raumgröße der Zahl der Teilnehmer angepasst?
- Ist die Arbeitsatmosphäre angenehm?
- Die Flexibilität: Planen Sie ein Training, das über einen längeren Zeitraum geht und mehrere Module umfasst (und damit meist auch ein entsprechend hohes Budget braucht), dann prüfen Sie, ob der von Ihnen gewählte Anbieter ein Probetraining vor Abschluss zulässt. Dies ist meist kein komplettes Modul, aber manche Anbieter geben Interessenten die Gelegenheit, einen Trainingstag kostenlos zu besuchen. Bevorzugen Sie eine Trainingsvariante mit mehreren Modulen, fragen Sie nach, ob Sie bei einer Terminverhinderung das entsprechende Modul alternativ zu einem anderen Zeitpunkt absolvieren können.
- Die Zertifizierung: Wenn Ihnen die Anerkennung Ihrer Fortbildung durch eine offizielle Stelle (wie die IHK) wichtig ist, dann berücksichtigen Sie das vor Ihrer Entscheidung. Ist der gewählte Anbieter etwa selbst nach der „Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung“ zertifiziert, können Sie unter Umständen Fördermöglichkeiten wie den Bildungsscheck in Anspruch nehmen.
- Die Qualifikation: Fragen Sie nach der Qualifizierung und Erfahrung der Trainer. Erkundigen Sie sich danach, wo diese ihre Befähigung erworben haben, wo sie praktische Erfahrungen sammelten und wie lang sie schon bei dem Anbieter arbeiten.
EXTRA-TIPP
Informieren Sie sich bei Berufsverbänden und Kammern, aber auch bei dem für Sie zuständigen Landesjournalistenverband, denn diese bieten auch Fortbildungen für Nichtjournalisten an. Die Stiftung Warentest unterzieht regelmäßig Weiterbildungsanbieter dem Qualitätscheck und veröffentlicht die Ergebnisse in ihrer Zeitschrift. Die meisten Artikel können Sie online einzeln nachbestellen.10 praxiserprobte Recherche - möglichkeiten für Weiterbildung
Einen guten Überblick über Weiterbildungsangebote finden Sie beispielsweise für das- Segment Presse- und Öffentlichkeitsarbeit über Semigator ( www.semigator.de ),
- Medienstudienführer ( www.medienstudienfuehrer.de ) und
- über die Datenbank Kursnet der Agentur für Arbeit ( www.kursnet.arbeitsagentur.de ).
- Journalistische Fortbildungen bieten die Landesjournalistenverbände des DJV ( www.dlv.de ) und
- das ABZV Bildungswerk der Zeitungen ( www.abzv.de ).
Für Medienvertreter ist das Journalisten-Zentrum Haus Busch in Hagen ( www.hausbusch.de ) eine gute Adresse. Damit vergleichbar ist die Berliner Journalisten-Schule (BJS) ( www.berlinerjournalisten-schule.de ). Zertifizierte Ausbildungen mit einheitlichen Standards finden Sie unter „Prüfungs- und Zertifizierungsorganisation der Deutschen Kommunikationswirtschaft“ (PZOK) ( www.pzok.de ) zusammengefasst. Moderate Preise sind ein Kennzeichen vieler Weiterbildungsveranstaltungen der Kirche – für das Rheinland etwa beim Medienverband ( www.medienverband.de – und bei den politischen Stiftungen, wie der Friedrich-Ebert-Stiftung ( www.fes-forum-nrw.de ), sowie den Industrie- und Handelskammern.