15 falsche Vorurteile gegenüber einem Coach – wir klären Sie auf
Das sind die 5 größten Vorurteile gegenüber Coaching
Nicht grundlos haben sich 2004 die ersten Coachingverbände in Deutschland etabliert. Dank dem „Deutschen Bundesverband Coaching E.V. (DBVC)“ sowie anderer Verbände ist klar, was unter professionellem Coaching zu verstehen ist. Trotzdem konnten sie bisher noch nicht mit allen Vorurteilen aufräumen. Dabei gibt es Irrtümer, die schwerer wiegen als andere.
1. Vorurteil: Coaching ist doch nur eine Beratung
Natürlich ist Coaching eine Art Beratung. Aber eine ganz besondere Beratungsform. Und diese ist individuell und flexibel auf jeden Klienten zugeschnitten. Wenn Sie denken, dass da nur irgendein Mensch sitzt, der Ihnen das Blaue vom Himmel herunter erzählt, liegen Sie falsch!
Ein Coach wird Ihnen passende Ratschläge geben und Ihre Fortschritte bei der Umsetzung der Lösung begleiten.
2. Vorurteil: Coaching ist Psychotherapie
Dieses Vorurteil ist genauso unpassend wie das mit der Beratung. Denn ein Therapeut behandelt psychische und körperliche Störungen und Krankheiten. Ein Coach berät einen Menschen hingegen in einer Lebenskrise. Die Ansätze hierzu und die Themen sind völlig unterschiedlich. Natürlich können beim Coach auch Patienten mit Burn-out-Erscheinungen oder Depressionen auftauchen. Aber diese sind nicht der zu behandelnde Punkt.
Bedenken Sie: Coaching arbeitet als nicht symptomorientiert, um Krankheiten zu behandeln. Vielmehr versucht es, ganzheitlich auf den Klienten einzuwirken. Dadurch ist der Klient in der Lage, selbstbewusst an seiner Problemlösung zu arbeiten.
3. Vorurteil: Der Coach sagt mir, was ich tun muss
Auch dieses Vorurteil ist leider ein Irrtum. Sie können nicht zu einem Coach gehen, eine Frage stellen und eine vollumfassende Antwort erhalten, die Ihre gesamten Probleme löst.
Ein Coach arbeitet stattdessen mehr nach dem Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“. Daher erörtert er mit Ihnen Ihr Problem, analysiert es und plant eine Lösungsstrategie. Dieses setzen Sie als Klient schrittweise um und der Coach hilft ihnen dabei und begleitet den Prozess.
Zu diesem Vorurteil zählen auch Aussagen wie „Ein Coach macht mir nur Vorschriften“ oder „Der Coach weiß auf alles eine Antwort“. Außerdem zählen dazu auch Aussagen wie „Der Coach sagt mir, was richtig und falsch ist“ und „Der Coach zeigt mir, welchen Weg ich einschlagen soll“.
4. Vorurteil: Coaches sind doch nur Scharlatane
Hinter diesem Vorurteil verstecken sich die Vermutungen, dass eigentlich jeder sich Coach nennen darf. Oder auch, dass jeder, der nicht weiß, was er mit sich anfangen soll, Coach wird.
Das Problem daran ist, dass „Coach“ in der Tat kein geschützter Begriff ist. Jeder darf Coach werden. Doch das bedeutet nicht automatisch, dass alle Coaches Scharlatane sind.
Tipp: Wenn Sie einen professionellen Coach suchen, lassen Sie sich seine Referenzen zeigen. Ein guter Coach hat mindestens eine einjährige professionelle Ausbildung absolviert. Dazu kommt ein großes Wissen in verschiedenen Fachbereichen. Wer sich lediglich so nennt, kann am Markt nicht bestehen.
5. Vorurteil: Jeder kann schnell und einfach Coach werden
Dieses Vorurteil ist fast so abwertend wie das zuvor genannte. Aber es trifft nicht zu. Tatsächlich gibt es Crashkurse für Coaches, die aber meist ein bestimmtes Lernziel verfolgen. Diese können Sie als Zusatzqualifikation für Ihren bestehenden Beruf nutzen.
Wer aber als selbstständiger Coach arbeiten will, braucht eine fundierte, gründliche Ausbildung. Dazu gehört eine vom erwähnten Coaching-Verband anerkannte, mindestens einjährige Ausbildung.
10 weitere falsche Vorurteile gegenüber Coaches
Abgesehen von den genannten Vorurteilen gibt es noch weitere Irrtümer, die gegen Coaches vorgebracht werden.
1. „Na gut, da kann ich mir ja einfach mal anhören, was der Coach zu sagen hat.“
- Falsch. Der Coach serviert Ihnen keine Lösungen und Sie lehnen sich als Unbeteiligter zurück. Lösungen ergeben sich nur im Dialog!
2. „Dieses Gerede bringt doch nichts.“
- Auch ein beliebter Vorwurf. Aber Sie machen ja kein Kaffeekränzchen, sondern besprechen Ihre weitere Entwicklung. Unterstützt sogar von Übungen und Hausaufgaben.
3. „Ich hab jetzt einen Coach, der macht alles für mich.“
- Nein, der Coach unterstützt Sie zwar, aber er regelt nicht Ihre Probleme im Alleingang. Unter diesen Punkt fällt auch die Vorstellung, dass Sie sich um nichts mehr kümmern müssen. Oder dass Ihr Coach nur ein persönlicher Kummerkasten ist, bei dem Sie das Problem einwerfen und auf eine Lösung warten. Der Coach vertritt Sie auch nicht wie ein Anwalt. Er begleitet Sie nur kommunikativ.
4. „Recherchieren und reflektieren kann ich auch allein.“
- Natürlich können Sie sich belesen oder meditativ über Ihre Leben reflektieren. Aber das ersetzt nicht die kompetente Hilfe eines Coaches.
5. „Jetzt kann ich endlich xy lernen“, zum Beispiel wie Sie sich besser durchsetzen.“
- Natürlich werden Sie verschiedene Dinge lernen, wenn es zu Ihren Coaching-Zielen gehört. Aber der Coach bringt Ihnen kein neues Wissen bei wie etwa bei einem Sprachkurs. Seine Tipps sind nur Anleitungen, keine Weiterbildungsmaßnahmen.
6. „Jetzt geht alles aufwärts, jetzt erreiche ich endlich xy.“
- Nun, Ihr Coach ist kein Wunderheiler. Er kann nicht garantieren, dass alles sofort funktioniert. Das hängt auch von Ihrem Willen und Ihrer Mitarbeit ab. Daher gibt es keine Garantien.
7. „Das ist viel zu teuer.“
- Ein beliebtes Vorurteil. Was ist teuer? Im Vergleich womit? Es handelt sich bei einem Coaching um eine Dienstleistung, die bezahlt werden muss. Dafür müssen Sie ungefähr mit 150 Euro pro Stunde rechnen. Wenn der Coach Ihnen effektiv zu mehr Lebensfreude verhilft, rentiert sich der Einsatz.
8. „Das dauert ja ewig.“
- Genauso beliebt wie das negative Preisverständnis ist auch das Vorurteil des umfangreichen Zeiteinsatzes. Es gibt allerdings kurze und langfristig angelegte Beratungen. Welche davon Ihnen hilft, hängt ganz vom Problem ab und darf nicht pauschalisiert werden. Ihre Lebensfreude sollte Ihnen allerdings den Zeiteinsatz wert sein.
9. „Meiner Schwester, meinem Freund, meinem Nachbarn hat das nichts gebracht.“
- Der Erfolg eines Coachings hängt immer auch vom persönlichen Einsatz ab. Woher wissen Sie denn, woran es bei den zitierten Negativfällen gescheitert ist? Sie sind ja nicht Ihre Schwester oder Ihr Nachbar. Garantien gibt es keine, aber wenn Sie willensstark daran arbeiten, wird es klappen.
10. „Meine Frau, meine Familie, meine Kollegen werden mich für schwach halten“.
- Sie können nicht wissen, was andere davon halten, dass Sie sich coachen lassen. Darüber hinaus brauchen Sie es nicht an die große Glocke zu hängen, was Sie da tun. Dieses Vorurteil entspringt hauptsächlich Ihrer eigenen Angst.