Farbgestaltung in Büros – so wirken Arbeitsplätze freundlich und motivierend

Wenige Arbeitgeber legen bisher Wert auf die Farbgestaltung im Büro – und zwar obwohl Farben einen direkten Einfluss auf die Menschen ausüben. Welche Bedeutung die einzelnen Farben in der Farbpsychologie haben und welche Farben sich für Büros oder Empfangs- oder Konferenzräume eignen, zeigt dieser Artikel.
Inhaltsverzeichnis

Wieso die richtige Farbgestaltung im Büro so wichtig

Millionen von Arbeitnehmern in Deutschland verbringen jeden Tag acht oder mehr Stunden in einem Büro. Hochgerechnet auf ein Arbeitsjahr sind dies über 2.000 Stunden. Es liegt nahe, dass ein Ort, an dem Mitarbeiter so viel Zeit verbringen, eine freundliche und positive Atmosphäre ausstrahlen sollte. An vielen Arbeitsplätzen ist jedoch das Gegenteil der Fall: In vielen Büroräumen und deutschen Amtsstuben dominieren die Farben grau und weiß. Die klassisch weiße Raufaser, gleißendes Licht aus Leuchtstoffröhren, grau-weiße Schreibtische aus Metall und Kunststoff und helle Vorhänge sind an der Tagesordnung.

Das typisch deutsche Büro lädt wenig dazu ein, kreativ zu arbeiten, innovative Ideen zu entwickeln oder im Kollegenkreis durch Brainstorming Herausforderungen und Probleme zu lösen. Mit Mut, Fantasie und Professionalität kann jedes Büro mit einem individuellen Farbkonzept und passender Wandfarbe verschönert werden.

Das sind die Grundlagen der Farbpsychologie

Menschen lieben Farben. Von frühester Kindheit lernen wir die unterschiedlichen Farben und Farbnuancen kennen. Mit der Zeit wissen wir, dass der Himmel blau ist oder die Sonne gelb leuchtet. Rote Rosen erinnern uns an Liebe. Bei Schwarz denken viele Menschen unweigerlich an Trauer, Tod oder Eleganz.

Damit Sie Büro- und Arbeitsräume im Unternehmen ansprechend und aus psychologischer Sicht mehrwertorientiert gestalten können, ist es wichtig zu wissen, welche Empfindungen und Gefühle Farben bei Ihren Mitarbeitern auslösen. Vor einer Renovierung der Büroräume ist es zielführend, sich mit der Farbpsychologie zu beschäftigen. Als Farbpsychologie bezeichnet man die Wirkung von Farben auf die Stimmung von Menschen.

Beispielsweise ist allgemein bekannt, dass kalte Farben wie zum Beispiel Blau beruhigend wirken, während ein kräftiges Orange die Interaktion zwischen Menschen fördert. Die richtige Farbgestaltung und Farbwahl in Geschäftsräumen kann entscheidend für das Wohlbefinden der Beschäftigten oder für die Kaufentscheidung von Kunden sein. Aus diesem Grund interessieren sich Marktforscher, Psychologen und Verkaufstrainer im Detail für die Wirkung von Farben.

Farbpsychologie in der Praxis – so wirken Farben auf Ihre Belegschaft

Die meisten Menschen haben eine Lieblingsfarbe. Abseits persönlicher Geschmäcker werden Farbkonzepte in öffentlichen Gebäuden oder Büros vor allem durch Mode und Trends geprägt. Grundsätzlich haben Farben Einfluss auf Stimmungen und die Kreativität von Menschen. Den verschiedenen Farben werden folgende Einflüsse zugeschrieben:

Die Farbe Rot

Die Farbe Rot steht in der Farbpsychologie für Stärke, Aktivität, Dynamik und Lebensfreude. Darüber hinaus ist rot als die Farbe der Liebe bekannt. Sie kann gleichzeitig als Signalfarbe für „Stopp,“ Verbote oder Strafen stehen. Die rote Ampel oder die berühmte „rote Linie“ sind Redewendungen, die jeder Mensch kennt. Ein Raum mit einer roten Wandfarbe zieht die Aufmerksamkeit auf sich, da der Farbton als intensiv wahrgenommen wird. In Ausnahmefällen eignet sich rot als alleinige Wandfarbe für Büroräume, wobei die Signalfarbe auf die meisten Menschen zu aufdringlich wirkt.

Die Farbe Grün

Mit der Farbe grün assoziieren die meisten Menschen Natürlichkeit und Lebensfreude. Ein Sprichwort sagt: „Grün ist die Hoffnung.“ Grün als Farbe steht ebenso für Umweltbewusstheit, Gesundheit oder Natürlichkeit. Zu grelle Grüntöne können negativ assoziiert sein. Mit ihnen verbindet man Gift oder denkt an Menschen mit wenig Lebenserfahrung, die „grün hinter den Ohren“ sind. Grundsätzlich eignet sich grün als Wandfarbe ausgesprochen gut für Büros. Durch seine beruhigende Wirkung kann ein in grüner Wandfarbe gestaltetes Büro oder eine grüne Wand in einem eingepassten Farbkonzept das Wohlbefinden und die Konzentration Ihrer Mitarbeiter steigern.

Die Farbe Weiß

Büroräume, die zum Großteil in der Farbe Weiß gestaltet sind, wirken freundlich und sauber. Statt nostalgisch wirkender Raufaser-Tapeten können moderne weiße Wandfarben oder Tapeten mit Mustern und Farbtupfern helfen, Büroräume individuell und positiv zu gestalten. Mit den passenden Büromöbeln, Bodenbelägen und Gardinen entfalten weiße Arbeitsplätze ein freundliches, klares und zukunftsorientiertes Stimmungsbild. Ohne farbliche Hervorhebungen und zweckmäßige und passende Accessoires wirkt die weiße Wandfarbe hingegen steril und erinnert an eine Arztpraxis oder ein Krankenhaus.

Die Farbe Blau

Blau steht für Seriosität und Beständigkeit. Blau gestaltete Räume wirken beruhigend und sympathisch. Wird blau in ein Farbkonzept im Unternehmen eingearbeitet, kann es sich harmonisch ins Gesamtbild einfügen. Als eine der am häufigsten genannten Lieblingsfarben von Männern und Frauen findet blau bei Ihren Mitarbeitern viel Zustimmung. Zu grelle oder zu blasse Blautöne können auf manche Menschen im Gegensatz negativ wirken. Diese Farbnuancen erinnern an Distanz und Kälte.

Die Farben Gelb und Orange

Gelb als Wandfarbe steht für Wärme, Licht und Kreativität. Wie wärmende Sonnenstrahlen kann ein Arbeitsplatz mit einer gelben Grundfarbe freundlich und einladend wirken. Die Farbe verbreitet eine positive Stimmung und erhöht auf diese Weise die Kommunikationsbereitschaft und Konzentrationsfähigkeit. Vor allem in Konferenzräumen können gelbe Wände eine offene und optimistische Grundstimmung herstellen. In Kantinen oder Speiseräumen kann gelb ebenfalls dazu beitragen, dass eine entspannte Stimmung entsteht. Hierbei können zum Beispiel Bilder von gelben Sonnenblumen helfen, die von den meisten Menschen als positiv und interessant empfunden werden.

Ähnlich wie gelb wirkt die Farbe Orange am Arbeitsplatz ebenfalls freundlich. Sie steht für Wohlbefinden, Lebensfreude und Energie. Orange kann in ein Farbkonzept mit Gelb und Weiß eingebunden werden und wirkt auf Betrachter und Mitarbeiter erfrischend und inspirierend.

Die Farben Grau und Schwarz

Wenige Menschen empfinden Grau als Farbe anziehend und positiv. Man wünscht sich, „den grauen Alltag hinter sich zu lassen“ und freuet sich darauf, wenn graues, nasskaltes Wetter von Sonne und Wärme abgelöst wird. Aus diesem Grund eignet sich grau in der Regel nicht als ausschließliche Wandfarbe in Büros, da Grau für Traurigkeit und Distanz steht.

Ähnlich verhält es sich mit der Farbe schwarz. In der Farbpsychologie steht Schwarz für Nacht, Trauer oder Geheimnisvolles. Ein Arbeitsplatz mit schwarzen Wänden ohne farbige Akzente lässt einen Raum trist und traurig erscheinen. Anders verhält es sich, wenn Schwarz in ein Farbkonzept eingearbeitet wird, da die Farbe gleichzeitig elegant und feierlich wirken kann. Gezielte schwarze Farbtupfer oder die Kombination von Schwarz und Gold macht Eindruck und beschreiben ein Unternehmen als erfolgreich und modern.

Die Farbe Braun

Mit Braun als Wandfarbe verbinden viele Menschen Sicherheit und Pragmatismus. Holzmöbel mit ihrer braunen Farbe wirken gemütlich. In Büros kann eine klassisch-braune Wandfarbe, eingearbeitet in ein passendes Farbkonzept mit Farbtupfern, für ein besonderes und klassisches Ambiente stehen. Wichtig ist, dass braun nicht als ausschließliche Wandfarbe genutzt wird, da sie in diesem Fall langweilig und altmodisch wirken kann.

Ein professionelles Farbkonzept für Büro- und Konferenzräume finden – so geht´s

Bei der Farbgestaltung von Büro,- Empfangs- oder Konferenzräumen gibt es kein richtig oder falsch oder kein passend und unpassend. Die Farbgestaltung eines Arbeitsplatzes wird vor allem vom persönlichen Geschmack, den Rahmenbedingungen und von den Unternehmensfarben festgelegt.

Vor allem im Eingangs- und Empfangsbereich sollten die Unternehmensfarben ersichtlich werden, da Farben in der Farbpsychologie für spezifische Eigenschaften stehen. Am Beispiel des Logos des amerikanischen Internetkonzerns Google wird klar, was Farben und ein Farbkonzept aussagen können.

Das Google-Logo besteht aus blauen, roten, grünen und orangen Buchstaben und einer einfachen Schrift. Durch die verwendeten Farben, die unter anderem für:

  • Wissen und Sicherheit (blau),
  • Kraft und Geschwindigkeit (rot),
  • Energie und Spaß (orange) und
  • Wachstum und Natur (grün) stehen,

soll Sympathie und Stärke symbolisiert werden.

Unternehmen, die mit den Unternehmensfarben Eigenschaften ausdrücken, sollten die Farbgestaltung ihrer Büros und ihres Eingangsbereichs an die Firmenfarben anpassen. Durch ein einheitliches Farbkonzept, das ebenfalls in der schriftlichen Korrespondenz oder auf der Internetseite sichtbar ist, wird die Corporate Identity dargestellt. Mitarbeiter und Kunden werden auf diese Weise unterbewusst und fortlaufend mit den Markenbotschaften konfrontiert.

Mit diesen Farben colorieren Sie Büroräume und Konferenzräume modern und stilsicher

Grundsätzlich sollten sich die Firmenfarben aus Gründen der Corporate Identity in allen Büro- und Geschäftsräumen wiederfinden. Dies bedeutet nicht, dass Büroräume in bunten Wandfarben gestrichen werden müssen, wenn die Farben rot, grün oder gelb im Firmenlogo dargestellt werden. Abhängig von der Branche können passende Farbnuancen gewählt werden, die zum Beispiel weiß mit grün und grau verbinden.

Des Weiteren ist es entscheidend, dass neben der Wandfarbe die Büromöbel, Arbeitsmittel und Accessoires farblich und stilistisch zueinander passen. Werden durch Farbtupfer individuelle Akzente im Büro gesetzt, wirkt dies freundlich und offen. Grüne oder rote Streifen oder Formen könnten zum Beispiel in einem weißgehaltenen Büroraum die Firmenfarben darstellen. Wird eine Wand in einer anderen Farbe gestaltet, kann dies den Raum größer wirken lassen oder dazu beitragen, dass eine Wohlfühlatmosphäre entsteht. Mitarbeiter, die in einem hellen, farbenfrohen und gleichzeitig seriös wirkenden Ambiente arbeiten, sind nachweislich produktiver, konzentrierter und motivierter.

Konferenzräume können abweichend in warmen Gelb- oder Orangetönen gestrichen werden, um die Aufmerksamkeit der Zuhörer zu erhöhen. Durch ein Farbkonzept mit warmen Farben wird die Kommunikation gefördert. Ein offener, kreativer und inhaltsreicher Dialog entwickelt sich am besten in einem freundlichen und anregenden Ambiente. Signalfarben wie Rot sollten ebenso dosiert eingesetzt werden wie Schwarz oder Braun, da diese Farben von vielen Menschen als negativ wahrgenommen werden und Stress, Hektik und Aggressivität fördern.

Zusammenfassung: Mit der richtigen Farbgestaltung von Büroräumen erhöhen Sie die Arbeitseffizienz

Ein modernes und in Bezug auf die Farbgestaltung einladend gestaltetes Büro wirkt freundlich und positiv. In der Farbpsychologie werden Farben mit Eigenschaften in Verbindung gesetzt. Wer die Wirkung von Farben auf die Stimmung von Menschen einschätzen kann, wählt Farbkonzepte für Büros, die einen positiven Effekt auf die Arbeitsleistung haben.