Pressemitteilungen schreiben: 10 Tipps für erfolgreiche Online-Pressemitteilungen
Leicht verständliche Inhalte und insbesondere die gute Aufbereitung sind die Grundlage für das erfolgreiche Schreiben einer Pressemitteilung. Wichtig bei Pressetexten ist neben dem Nachrichtenwert vor allem die Ausdrucksweise.
Der richtige Schreibstil für Pressemitteilungen
Ein guter Stil macht immer einen guten Eindruck. Dies gilt auch für Online-Pressemitteilungen. Texte sollten so geschrieben sein, dass sie leicht verständlich sind. Daher ist es wichtig, einen guten Sprachstil zu verwenden und komplizierte Sachverhalte allgemein verständlich zu formulieren.
Pressemeldungen sollten stets sachliche Informationen und klare Aussagen enthalten. Eine entscheidende Rolle spielen dabei einfache und verständliche Sätze. Ein Leser wird einen Satz nicht zweimal lesen, wenn er eine Textpassage aufgrund von verschachtelten Satzkonstruktionen nicht versteht. Auch komplizierte Fachbegriffe oder blumige Ausdrücke erschweren das Textverständnis. Es ist daher wichtig, dass der Sprachstil einigen Regeln folgt.
Regeln für den richtigen Schreibstil einer Online-Pressemitteilung
Inhalt statt Werbung
Werbesprache ist in einer Pressemitteilung absolut tabu! Rein werbliche Mitteilungen sind wenig erfolgsversprechend denn sie liefern selten wirklich überzeugende Argumente. Übertreibungen und Superlative wie „sensationell“ oder „bahnbrechend“ haben immer einen werblichen Charakter.
Adjektive wie „besonders“ und „hervorragend“ sind meist überflüssig, da eine Pressemitteilung objektiv und nicht wertend sein sollte. Daher ist eine sachliche und nüchterne Ausdrucksweise wichtig.
Präsens schafft Aktualität
Ein Text in der Vergangenheitsform vermittelt dem Leser das Gefühl, die Nachricht der Pressemitteilung wäre bereits veraltet. Für eine Pressemitteilung ist daher Präsens die richtige Zeitform. Die Gegenwartsform gibt der Pressemitteilung einen aktuellen Charakter.
Schreiben in der dritten Person
Eine Pressemitteilung sollte immer in der dritten Person verfasst und neutral formuliert sein. Statt „Wir eröffnen mit ‚Guenstigerkaufen.de’ einen neuen Onlineshop.“ ist „Handelsunternehmen Müller eröffnet mit ‚Guenstigerkaufen.de’ einen neuen Onlineshop.“ die bessere Form für eine Pressemitteilung.
Fachbegriffe und Abkürzungen erklären
Pressemitteilungen sollten frei von komplizierten Fachausdrücken sein. Nicht jeder Leser ist ein Fachmann. Außerdem sind selbst Fachleuten längst nicht immer alle Fachbegriffe geläufig. Auf einen Fachbegriff sollte daher stets eine kurze Erklärung folgen. Auch Fremdwörter sollten übersetzt werden. Bei der Verwendung von Abkürzungen sollte man den abgekürzten Begriff zuvor einmal ausschreiben und die Abkürzung in Klammern dahinter schreiben.
Auf Wörter ohne Aussagewert verzichten
Wichtig ist auch die Verwendung von beschreibenden und aussagekräftigen Wörtern. Füllwörter wie „eigentlich“, „ziemlich“, „schon“, „irgendwann“, „möglicherweise“, etc. sind Teil der gesprochenen Sprache und nicht optimal. Wörter mit einem geringen Aussagewert gehören nicht in eine Pressemitteilung und können einfach weggelassen werden.
Aktive Sprache wirkt lebendiger
Passive Formulierungen machen eine Online-Pressemitteilung unpersönlich und schwerer verständlich. Besser sind aktive Formulierungen: „Die Müller GmbH erweitert ihre Produktpalette.“, statt „Die Produktpalette wird von der Müller GmbH erweitert.“ Ist die handelnde Person bekannt ist es sinnvoll, sie auch zu nennen. Formulierungen im Aktiv machen die Mitteilung lebendiger.
Verben statt Substantive
Die Umwandlung von Verben oder Adjektiven in ein Substantiv macht Textaussagen meist unnötig kompliziert. Daher ist es wichtig, Wörter mit den Endungen -ung, -heit, -keit, -ät, und – mus in Pressemitteilungen möglichst zu vermeiden.
Statt „Gestern wurde eine Vereinbarung über die Kooperation zwischen Unternehmen X und Unternehmen Y getroffen.“ ist eine Formulierung ohne die Substantivierung viel leichter verständlich: “Gestern wurden die Kooperation zwischen Unternehmen X und Unternehmen Y vereinbart.“ Die Verwendung von Verben anstelle von Substantiven ist somit die bessere Wahl.
Leicht verständliche Wörter
Lange zusammengesetzte Wörter wie „Nummernschildbedruckungsmaschine“ sind für die Lesbarkeit im Internet nicht geeignet. Besser sind zerlegte Wörter wie „Bedruckungsmaschine für Nummernschilder“.
Kurze und verständliche Sätze
Kurze Sätze sind einfacher zu lesen und leichter zu verstehen als lange Schachtelsätze. Hauptsätze sind kurze Sätze ohne Nebensätze. Hauptsätze sind daher fast immer die besseren Sätze.
Zahlen von 1 bis 12 nicht als Ziffern
Zahlen von eins bis zwölf werden in Buchstaben geschrieben, ab 13 in Ziffern. Zahlen in Ziffern nach Möglichkeit nicht an den Satzanfang stellen.
Rechtschreibung und Grammatik
Für eine qualitativ hochwertige Pressemitteilung ist es wichtig, die Regeln der Rechtschreibung und der Grammatik zu beachten. Pressemitteilungen, in denen Fehler zu finden sind, erwecken schnell einen unseriösen Eindruck. Außerdem werden die Kriterien für Suchmaschinen immer strenger.
Damit eine Pressemitteilung in den Suchmaschinen leicht gefunden wird, muss auch der Inhalt qualitativ hochwertig sein. Daher ist es für die Suchmaschinenoptimierung wichtig, dass Pressemitteilungen regelkonform geschrieben sind.
Mit Pressemitteilungen treten Unternehmen in die Öffentlichkeit. Je professioneller eine Pressemitteilung verfasst ist, desto größer ist auch die Chance auf eine journalistische Verwertung. Ein guter Schreibstil in einer Pressemitteilung ist also sehr wichtig. Gut formulierte Pressemitteilungen mit verständlichen und überzeugenden Inhalten sind die Basis für eine erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit.
Die passende Überschrift für eine Online-Pressemitteilung
Die Überschrift (Headline) entscheidet darüber, ob eine Pressemitteilung gelesen wird oder nicht. Die Headline hat primär die Aufgabe das Interesse an der Mitteilung zu wecken. Eine weitere wichtige Aufgabe der Überschrift ist es, den Leser kurz über den Inhalt des Pressetextes zu informieren. Der Leser soll sich mit Hilfe der Überschrift Orientierung über das Thema schaffen können. Die Headline sollte daher die Kernaussage des Textes beinhalten.
Online-Leser selektieren stärker
Online-Leser haben die Wahl zwischen einer Vielzahl von Texten. So sind die Internetnutzer um einiges wählerischer als Zeitungsleser. Leser von Printausgaben werden nicht nur die Artikel lesen, bei denen ihre Aufmerksamkeit durch eine schlagkräftige Headline geweckt wird. Sie lesen auch Artikel, die sie auf den ersten Blick nicht so sehr fesseln.
Grund hierfür ist, dass die Anzahl von Artikeln in einer Printausgabe begrenzt ist. In der Online-Welt ist dies ganz anders: Es gibt schier unendlich viele Artikel und Pressemitteilungen. Da Online Überschriften nur überflogen werden, sollte die Überschrift unbedingt einen Leseanreiz bieten.
Kleinere Aufmerksamkeitsspanne beachten
Gerade die Aufnahme von Informationen im Internet erfordert eine hohe Aufmerksamkeit. Internetnutzer selektieren das Überangebot an Informationen und suchen für sie relevante Inhalte heraus. Da das Lesen am Bildschirm viel Konzentration erfordert, ist die Aufmerksamkeitsspanne im Internet geringer.
Online-Leser scannen daher oft die Texte, anstatt sie komplett zu lesen. Demzufolge ist es wichtig, Überschriften so zu formulieren, dass sie schnell zu erfassen sind.
Suchmaschinenoptimierung von Überschriften
Die Verwendung von Suchbegriffen (Keywords) unterstützt die Auffindbarkeit von Pressemitteilungen in den Suchmaschinen. Google und Co. indizieren Online-Texte nach den darin enthaltenen Schlüsselbegriffen und ordnen diese den entsprechenden Suchanfragen zu.
Relevante Keywords in der Überschrift sind daher für eine Zuordnung des Textes bei Suchanfragen sehr wichtig. Vor allem bei der Veröffentlichung über Presseportale helfen Keywords, die Auffindbarkeit der Online-Pressemitteilung auf den Portalen und in den Suchmaschinen zu verbessern.
Die richtige Zeichenlänge
Die Zeichenlänge von Überschriften ist für die Darstellung von Online-Pressemitteilungen auf Presseportalen und in Suchmaschinen besonders wichtig. Damit die Überschrift sowohl auf Presseportalen als auch in den Suchmaschinen vollständig angezeigt wird, sollte sie nicht zu lang sein.
Im ungünstigsten Fall wird die Headline einfach abgeschnitten und somit werden eventuell wichtige Wörter weggelassen. Damit eine Headline in den Suchergebnissen von Google korrekt angezeigt wird, ist eine Überschrift mit höchstens 63 Zeichen zu empfehlen. Für mehr Informationen eignet sich die Unterteilung in Überschrift und Untertitel. Drei Schritte zur perfekten Überschrift:
- Die Kernaussage des Textes in der Überschrift formulieren.
- Kurze, verständliche Überschriften verfassen (maximal 63 Zeichen).
- Relevante Keywords in die Überschrift einbinden.
Der perfekte erste Absatz einer Online-Pressemitteilung
Der erste Absatz entscheidet über den Erfolg einer Pressemitteilung. Nur wenn die ersten Sätze den Leser fesseln, liest er auch den Rest der Meldung. Der erste Absatz, auch Teaser oder Lead genannt, ist somit nach dem Titel der wichtigste Teil einer Online-Pressemitteilung.
Der Teaser (Leadtext) bildet den Einstieg in die Online-Pressemitteilung. Die Hauptfunktion des Teasers ist es, den Leser über die wichtigsten Inhalte des Textes zu informieren. Außerdem soll dieser erste Absatz die Neugierde für die vollständige Mitteilung wecken, indem er eine Spannung zum Haupttext aufbaut. Der Leadtext entscheidet also darüber, ob die Pressemeldung das Interesse des Lesers wecken kann und ob der Pressetext gelesen wird.
Das Wichtigste in wenigen Sätzen
Der Leadtext sollte nicht zu lang und leicht verständlich formuliert sein. Zwei bis drei Sätze, bzw. circa 200-300 Zeichen, sollten ausreichen, um das Wichtigste der Meldung zusammenzufassen. Inhaltliche Leitlinie für den Teaser sind die sechs wichtigen W-Fragen (Wer, Was, Wann, Wo, Warum und Wie). Erst im Haupttext folgen Erläuterungen und Details zum Thema.
Die Bedeutung des Teasers für Suchmaschinen und Presseportale
Der Teaser hat auch eine wichtige Funktion für die Darstellung der Pressemitteilung im Web. Die Suchmaschinen listen die Suchergebnisse nach dem Titel und einer kurzen Darstellung der Inhalte. Auch bei der Veröffentlichung von Online-Pressemitteilungen auf Presseportalen werden die Meldungen mit Titel und einer kurzen Einführung des Textes gelistet.
Da der Leser anhand dieses Kurztextes entscheidet, ob er auf die angezeigte Online-Pressemitteilung klickt, ist es wichtig, die Hauptaussagen des Pressetextes im Teaser zu verfassen. Mit 200 bis 300 Zeichen wird der Teaser auf den meisten Online-Presseportalen vollständig angezeigt. Für die Anzeige in den Ergebnislisten der Suchmaschinen sollte das Wichtigste in den ersten 160 Zeichen stehen.
Relevante Keywords im Teaser verbessern zusätzlich die Trefferquote in den Ergebnislisten der Suchmaschinen. So unterstützt der Teaser eine bessere Auffindbarkeit und korrekte Darstellung des Pressetextes in den Trefferlisten der Suchmaschinen. Mit einem prägnant formulierten Leadtext wecken Online-Pressemitteilungen das Interesse der Öffentlichkeit.
Je interessanter ein Teaser verfasst ist, desto größer ist auch die Chance auf eine entsprechende Medienresonanz. Ein perfekter erster Absatz ist für einen Pressetext entscheidend und unterstützt den Erfolg der Öffentlichkeitsarbeit.
Der richtige Inhalt von Online-Pressemitteilungen
Auf den Inhalt kommt es an! Online-Pressemitteilungen sind öffentlich und erreichen daher nicht nur die Medienvertreter, sondern auch potentielle Kunden direkt. Mit interessanten und sachlichen Informationen können Unternehmen mit Online-Pressemitteilungen interessierte Leser auf ihre Website locken und so neue Kunden gewinnen.
Von der Pressemitteilung zur Kundeninformation
Während die klassische Pressemitteilung ein exklusives Informationsinstrument für die Presse ist, steht die Online-Pressemitteilung direkt in der Öffentlichkeit. Durch die Verbreitung über Presseportale erreicht die Pressemitteilung auch potentielle Kunden direkt.
Damit ändern sich auch die inhaltlichen und formellen Anforderungen an die Online-Pressemitteilung. Online-Pressemitteilung können ein wirkungsvolles Informationsinstrument für potentielle Kunden sein, wenn Unternehmen die Interessen ihrer Zielgruppen bei der Themenauswahl berücksichtigen.
Inhalt statt Werbung
Die emanzipierten Medienbürger des Web 2.0 lassen sich nicht mehr durch vollmundige Werbeversprechen überzeugen. Auch inhaltlose Selbstdarstellungen eignen sich nicht für eine Online-Pressemitteilung.
Erfolgsversprechender sind sachliche und vertrauenwürdige Informationen: Interessante Neuigkeiten, Produkte und Inhalte, die Lösungen für Probleme bieten oder wichtiges Know-How vermitteln. Als Unternehmensnews sollten die Inhalte von Pressemitteilungen immer auch einen aktuellen Bezug haben.
Geeignete Inhalte für Online-Pressemitteilungen sind:
- aktuelle Termine und Events, wie Jubiläen, Seminare, Veranstaltungen,
- Neuheiten bei Produkten und Dienstleistungen, die einen sachlichen und lösungsorientierten Bezug haben
- Veränderungen innerhalb des Unternehmens
- Informationen zu sozialen und karitativen Aktivitäten bauen ein positives Unternehmensimage auf.
- wissenswerte und informative Inhalte unterstreichen die Fachkompetenz und das Know-How eines Unternehmens
- Informationen und Zusammenfassungen von neuen Fachbeiträgen, Whitepapers oder Videopräsentationen sind interessante Inhalte, mit denen das Interesse potentieller Kunden wecken lässt.
- Informationen über aktuelle Studien, Produkttests oder auch Leitfäden und Tipps sind viel gelesene Inhalte im Internet, mit denen Unternehmen ihre Zielgruppen überzeugen können.
Mit aktuellen Informationen und überzeugenden Inhalten werden Online-Pressemitteilungen zu einem effektiven PR- und Marketing-Instrument, über das sich nicht nur Medienkontakte, sondern auch Kunden direkt gewinnen lassen.