Diese Anekdote eignet sich hervorragend, um die Bedeutung von Stil und Etikette zu unterstreichen - nicht nur auf internationalem Parkett: Als der Schah von Persien zum ersten Mal die Bundesrepublik besuchte, wollte ihm Kanzler Konrad Adenauer ein besonderes Geschenk machen. Schließlich war der Iran damals noch mehr als heute wegen seines Ölreichtums ein bedeutender Wirtschaftspartner. Adenauer erkundigte sich bei seinen Diplomaten nach den Vorlieben des orientalischen Herrschers. Dieser war ein Pferdenarr; was lag also näher, als Reza Pahlewi zwei edle Rösser zu schenken. Doch das gutgemeinte Präsent hätte fast zum Abbruch der deutsch-iranischen Beziehungen geführt! Der Kanzler hatte, wenn auch ungewollt, den Schah tödlich beleidigt: Damals bemühte sich der Schah vergeblich, mit seiner Frau, der Prinzessin Soraya, einen Thronfolger zu zeugen. Einer der Pferde war ein Wallach, und ein kastrierter Hengst symbolisierte dem stolzen Herrscher aus dem Morgenland, er sei ein impotenter Schwächling. Es kostete die Deutschen viel Mühe und Überredungskunst, um den Fauxpas wieder auszubügeln.
Gratis Downloads
Produktempfehlungen
Tipps und Tricks über den gezielten Einsatz von Körpersprache in Verhandlungen
Das geballte Office-Wissen – exklusiv für working@office-Abonnentinnen
Jobs