Wo bleibt da das gute Vorbild?
Liebe Leserin, lieber Leser,
gestern Nachmittag ist mir etwas passiert, über das ich mich noch jetzt aufrege! Und zwar Folgendes:
Mein 8-jähriger Sohn und ich waren gestern in der Stadt, um Weihnachtseinkäufe zu erledigen. Sie können sich sicher vorstellen, liebe Leserin, lieber Leser, durch welche Menschenmassen wir uns da quetschen mussten. Aber das gehört eben auch zur Vorweihnachtszeit, und so nahmen wir es tapfer hin.
Schon mit etlichen Tüten bepackt erreichten wir schließlich das große Spielzeuggeschäft, in dem mein Sohn sich jedesmal fühlt wie im Paradies. Zumal vor Weihnachten, da er genau weiß, dass sich die Wirkung seiner sehnsüchtigen Blicke und Begeisterungsrufe spätestens an Heiligabend zeigt.
Wie es zu erwarten war, war es auch in diesem Spielzeuggeschäft extrem voll: vor den Regalen wie an der Kasse. Also bat ich meinen Sohn, sich doch mit einem Teil unserer Tüten schon mal an der schier endlosen Schlange vor der Kasse anzustellen, während ich die Weihnachtsgeschenke für meine Nichten und Neffen erkämpfen wollte.
Nach einer geraumen Weile balancierte ich auf beiden Armen einen Spielzeugturm in Richtung Kasse und suchte mit den Augen das Mittelfeld der Schlange ab. Denn bis dort hin, so vermutete ich, sollte es mein Sohn mittlerweile geschafft haben.
Aber von wegen! Mit ziemlich bedröppeltem Gesichtsausdruck verharrte er noch immer im Endteil. "Die drängeln sich alle vor", meinte er mit einer Stimmmischung aus Zorn und unterdrückten Tränen, die keinen Zweifel daran ließ, dass er sich heute aus dem Paradies vertrieben fühlte.
Wissen Sie, was ich in diesem Moment dachte?
"Gnade bringende Weihnachtszeit!" - im Sinne von: Gnade dem, der sich als Nächster vor meinen Sohn stellt.
Und jetzt frage ich Sie, liebe Leserin, lieber Leser, wie sollen Kinder gutes Benehmen lernen, wenn es ihnen nicht vorgelebt wird? Und wie sollen Sie Respekt vor anderen als Selbstverständlichkeit betrachten, wenn Sie selbst - nur deshalb, weil Sie noch Kinder sind - von manchen Erwachsenen so respektlos behandelt werden?
liebe Leserin, lieber Leser, ich sage Ihnen, wie es ist: Ich bin nach diesem Vorfall und aufgrund manch ähnlicher Erlebnisse auf diese Erwachsenen richtig sauer!
Und falls Sie auch Kinder, Nichten, Neffen oder Enkelkinder haben, liebe Leserin, lieber Leser, können Sie mich gewiss gut verstehen.
Hier habe ich einmal ein paar Punkte zusammengestellt, was meiner Meinung nach Kindern gegenüber nicht in Ordnung ist:
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Ich könnte noch eine Reihe mehr Punkte anführen, aber Sie wissen bestimmt, worauf ich hinaus will, liebe Leserin, lieber Leser.
Kinder brauchen Vorbilder! Aber manch Erwachsener dient durch sein Auftreten, sein Benehmen und insbesondere durch sein Verhalten gegenüber Kindern mehr als schlechtes Beispiel.
Ihr Interesse für den Knigge Ticker, liebe Leserin, lieber Leser, lässt mich annehmen, dass Sie mir in dieser Hinsicht Recht geben.
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Mit herzlichen Grüßen<br/>
Ihre
Alexandra Sievers<br/>