Aus der Redaktionssprechstunde: Wie Sie schwierige Rede-Anlässe meistern
Herr Roland Sch. aus Dortmund schrieb in einer E-Mail:
„Ich muss als Geschäftsführer häufig vor Mitarbeitern, die mir nicht besonders sympathisch sind oder von deren Arbeit ich nicht beeindruckt bin, eine Rede zu Betriebsjubiläen oder anderen persönlichen Feierlichkeiten halten. Haben Sie Tipps, wie man zum Beispiel einen Abteilungsleiter in Pension verabschiedet, bei dem man froh ist, sich endlich trennen zu können?“
Unsere Antwort:
Lieber Herr Sch., selbstverständlich können Sie eine andere Person der Geschäftsleitung bitten, in einem solchen Fall die Rede zu übernehmen. Ist es jedoch unumgänglich, dass gerade Sie diese Rede halten, so können wir Ihnen die folgenden fünf Regeln als Hilfen anbieten:
1. Jubeln Sie aus reiner Verlegenheit diesen Mitarbeiter nicht hoch. Das glaubt Ihnen keiner. Ebenso gilt es, ihn nicht schlechter zu machen, als er ist. Das nimmt man Ihnen übel. Als Führungskraft haben Sie auch die Pflicht zur Objektivität.
2. Fassen Sie Ihre Probleme mit dem Mitarbeiter mutig beim Schopf: „Sie und ich haben in der Vergangenheit häufig gestritten, wir haben unterschiedliche Meinungen in manchen Dingen des Betriebsablaufs gehabt; wir sind teilweise auch anderer Auffassungen über … Doch unsere Auseinandersetzungen haben wir auch für neue Denkanstöße nutzen können ...“
3. Ihre differenzierte Haltung zu dem Mitarbeiter sollte sich nur auf den Arbeitsbereich beschränken.
4. Versuchen Sie, in Ihrer Rede einen versöhnlichen Abschluss zu finden. Vielleicht gibt ein versöhnlicher Schlusssatz auch dem Mitarbeiter die Möglichkeit, auf Sie zuzugehen.