Ghostwriter haben früher nicht nur Reden geschrieben. Einige Beispiele:
· Daniel Defoe, der geistige Vater des Robinson Crusoe, half zum Tode verurteilten Verbrechern, noch rasch ihre Memoiren zu verfassen. An sein Geld kam er, so der Reden-Berater, indem er die "Autobiografien" unmittelbar nach der Hinrichtung den Verlagen anbot. Die griffen gerne zu.
· Der französische Schriftsteller Auguste Maquet schrieb für seinen weitaus berühmteren Kollegen Alexandre Dumas. So entstanden die Romane "Der Graf von Monte Cristo" und "Die drei Musketiere". Dumas überarbeitete lediglich die Endfassung, Maquets Lohn war der eines Fabrikarbeiters.
· Margarete Steffin, Ruth Berlau und Elisabeth Hauptmann schrieben für Bertolt Brecht. Aus ihrer Feder stammen die Dramen "Der gute Mensch von Sezuan", "Der kaukasische Kreidekreis" "und Die Dreigroschenoper". Die Damen sahen dafür keinen Pfennig.
John Fuegi, The Life and Lies of Bertolt Brecht. Harper Collins, London 1994.