Rhetorik-Professor Gert Ueding betonte in seiner Laudatio (Link) einen Aspekt, der alle vier Preisträger verbindet: Jeder habe sich auf seinem Gebiet um die Transparenz und Verständlichkeit von Inhalten verdient gemacht. Als einer der ältesten Paten dieses Konzeptes nannte Ueding den Namensgeber des Rednerpreises: Cicero sei ein Vorbild gewesen mit seinem Anspruch des vollkommenen Redners und guten Menschen, der sich nicht nur durch fachlich hervorragende, sondern auch integrative Bildung auszeichnete - und sie zum Nutzen des Staates und seiner Bürger einzusetzen vermochte: "Voraussetzung dafür war eben die von Cicero so benannte und zum rhetorischen Ideal erhobene Deutlichkeit, Klarheit und Verständlichkeit der Rede." Stellvertretend für alle Preisträger hob Ueding das Credo Rolf Hochhuths hervor: "Dass Wörter mächtiger sind als Fakten, ist logisch: Sie können ohne Fakten bestehen, aber nicht umgekehrt. Kein Faktum kann überleben ohne das Wort, das es bewahrt." Dies gelte auch für die Auszeichnung mit dem Cicero-Preis.
Professor Dr. Gert Ueding ist Jurymitglied und Inhaber des Lehrstuhls für Rhetorik an der Universität Tübingen.