Nichts ist langweiliger als ein Redner, der immer wieder die gleichen Floskeln bemüht. Entrümpeln Sie Ihren Wortschatz:
· Verzichten Sie auf abgegriffene Wendungen ("wir haben verstanden", "nicht wirklich", "jetzt geht's los"), die nur den Würgereflex der Zuhörer reizen.
· Üben Sie die Vielfalt: Nehmen Sie ein Wort und schreiben alle verwandten Begriffe auf, die Ihnen einfallen. Beispiel: Zu 'Korruption' passen 'Filz', 'Bestechlichkeit', 'Klüngel', 'Seilschaften', 'Veruntreuung', 'Vetternwirtschaft'. Verlängern Sie die Liste, bis Sie ein Dutzend Synonyme gefunden haben.
· Schauen Sie einmal in die Sportseiten Ihrer Tageszeitung. Wie viele verschiedene Ausdrücke gibt es dort etwa für einen Spieler, der selten zum Einsatz kommt. Lassen Sie sich von Formulierungen wie "die Bank drücken", "ein Reservistendasein fristen", "seinen Vertrag erfüllen", "die Haltbarkeit der Haftschalensitze testen" oder "das Spiel von der Tribüne aus genießen" inspirieren - und durchforsten Sie Ihre eigene Sprache nach Alternativen.
Ralf Höller, Chefredakteur des Rhetorik-Newsletters, Bonn, Tel.: 0228 317272, E-Mail: loquis@t-online.de