Der antike Philosoph Sokrates war in den Augen seiner Zeitgenossen ein großer Redner. Doch trotz aller Kunstfertigkeit versagte er - so jedenfalls die Überzeugung des US-Rhetorikexperten Michael Klepper:
· Als Sokrates der Verführung der Jugend angeklagt war, hielt er eine Rede zur Verteidigung der Wahrheit. Er hätte lieber sich selbst verteidigen und die Richter überzeugen sollen. Statt dessen wurde er zum Tode verurteilt.
Michael Klepper empfiehlt jedem Redner, zuerst sein Ziel zu definieren:
· Machen Sie niemals den Mund auf, bevor Sie sich darüber im Klaren sind, was genau Sie mit Ihrer Rede erreichen wollen.
· Es ist völlig egal, wie Ihre Rede auf Sie oder - im Falle Sokrates' - auf Ihre Nachwelt wirkt. Wichtig ist, wie sie beim Publikum ankommt.
· Schöne Reden ohne eigentlichen Zweck gibt es auf dieser Welt genug. Reden Sie nicht um des Redens, sondern um Ihrer Ziele willen.
Michael M. Klepper, I'd rather die than give a speech. Irwin Professional Publishing, New York 1994.