Professionell und stilvoll: So bringen Sie Ihr Publikum zum Lachen
Liebe Leserin, lieber Leser!
„Eine ernste Sache mit Humor betrachten heißt noch lange nicht ihren Ernst verkennen.“ Diese Weisheit stammt von Peter Bamm (1897-1975), alias Curt Emmrich, einem deutschen Arzt, Schriftsteller und Journalisten. Und Sie als Redner, liebe Leserin, lieber Leser, können nur davon profitieren, wenn Sie Ihre Zuhörer auch bei eher trockenen und rein informativen Themen mit einer Prise Humor amüsieren.
Laut einer internationalen Studie der Unternehmensberatung The Mercer Group will das Publikum bei Vorträgen, Seminaren und Präsentationen vor allem eines: Es will beeindruckt werden. Auf Platz 2 der Wunschliste steht die Unterhaltung. Die Information kommt nach der Anregung erst auf Platz 4. - Und was ist schon beeindruckender als ein Redner, der selbst ein staubtrockenes Fachthema gewürzt mit Humor unterhaltsam und mitreißend präsentiert!
Schon in der Antike wussten die großen Redner, was heute als eines der höchsten Gebote der Rhetorik gilt: „Lass die Menschen zuerst einmal lachen! Das macht sie offen für deine Ideen und zieht sie auf deine Seite.“
Gerade wenn Ihr Thema eher trocken oder die Atmosphäre gespannt ist, hilft Ihnen Humor, die Situation aufzulockern. Lachen ist ideal gegen negativen Stress. Es macht sowohl Sie als Redner, liebe Leserin, lieber Leser, wie Ihre Zuhörer körperlich und geistig fit. Lachforscher haben herausgefunden, dass eine Minute Lachen so erfrischend ist wie 45 Minuten Entspannungstraining. Der Grund: Wer sich vor Lachen richtig ausschütten kann, bewegt bis zu 80 Muskeln in seinem Körper. Die Schultern zucken, der Brustkorb bebt und das Zwerchfell hüpft vor lauter Freude. Für die Zeit des Lachens ist der Körper in einem positiven Stresszustand. Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt und Sauerstoff wird über die Atmung in die Lungen gepumpt. Das hält frisch, das hält wach, das entspannt – und so haben Sie es leichter, Ihr Publikum zu fesseln!
„Humor ist der Knopf, der verhindert, daß uns der Kragen platzt.“
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Und noch etwas: Miteinander zu lachen erzeugt jenes „Wir-Gefühl“, das zusammenschweißt. Es stimmt aufgeschlossen für Neues und erhöht die Bereitschaft, sich auch Ungewohntes anzuhören.
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So setzen Sie Humor professionell ein
Tipp 1
Sie wollen einen Witz erzählen? Nur zu! Aber wählen Sie bitte einen Witz, bei dem Sie sicher sind, dass sich keiner Ihrer Zuhörer beleidigt fühlen kann.
Tipp 2
Berücksichtigen Sie bei der Formulierung Ihrer Pointe stets das Niveau Ihrer Zuhörer.
Tipp 3
Achten Sie auf die richtige Dosis Humor. Bedenken Sie bitte immer: Sie stehen vor Ihrem Publikum als Redner, liebe Leserin, lieber Leser, nicht als Comedian. In der Beschränkung zeigt sich auch hier der Meister.
Tipp 4
Setzen Sie auf das Gewohnte: Gebrauchen Sie Wortspiele, Übertreibungen, Understatements, Überraschungseffekte - alles, was Ihre Mitmenschen auch in Alltagssituationen und Gesprächen üblicherweise zum Lachen bringt.
Tipp 5
Verwechseln Sie Humor nicht mit Ironie oder gar Sarkasmus. Diese beiden „Künste“ sollten Sie den Leuten vom „Fach“ überlassen. Sie riskieren sonst leicht eine Bruchlandung.
Tipp 6
Strahlen Sie mit Ihren Witzen und humorvollen Pointen Wärme aus. Humor ist ein großartiges Kontaktmittel.
Tipp 7
Seien Sie mutig: Erzählen Sie Witze oder lustige Geschichten ruhig auch einmal in der „Ich“-Form.
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In diesem Sinn: Nehmen Sie es mit Humor! Ich wünsche Ihnen einen erfolgreichen Tag!
Herzlichst Ihre
Alexandra Sievers
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