Wer frei reden will, muss innerlich selbst frei sein!
An der Art zu sprechen, dem Tonfall und der Lautstärke der Stimme, der Art, Worte zu betonen, der Tonalität? Oder liegt es an der Optik, der Art und Weise, wie sich der/die Rednerin gibt, sich bewegt, in seiner/ihrer Körperhaltung daher kommt, dort am Rednerpult steht oder auf der Bühne ein paar Schritte auf und ab geht? Oder liegt es an den Bewegungen den Kopfes, den Augen, die immer wieder mich anzuschauen scheinen, obwohl doch außer und neben mir noch so viele andere Zuhörer/innen anwesend sind, um diesem/dieser Rednerin zuzuhören?
So genau wissen wir nie, was der eine Mensch hat, dass er/sie so schnell unsere Sympathie gewinnt, und was dem anderen fehlt, um uns spontan für sich einzunehmen. Sympathie zu gewinnen und sich als Sympathieträger anderen zu vermitteln ist eine Aufgabe, mir der sich unendlich viele Berater und Veranstalter von Seminaren beschäftigen – oder auch Autoren von Fachbüchern und Redakteure von Newslettern wie mein Verlag uns ich. Denn neben Talent und natürlichem Charisma kann ein/e jede/r Interessierte lernen und trainieren, wie er/sie diese natürlichen Gaben einsetzt, um als Redner/in Erfolg zu haben und sich und seine Botschaft positiv und nachhaltig zu präsentieren.
Jeder Inhalt braucht eine gute Verpackung, um sich zu verkaufen.
Lassen Sie mich an die Werbung für die eine Sorte Schokolade erinnern, die sich nicht nur vom Namen her anbietet, Danke zu sagen. Da ist eben auch ganz viel Emotion im Spiel und daneben eine Reihe von Faktoren, die Image machen und Mythos schaffen; mal ganz abgesehen von der Leistung des Produktes, die mit der Darbietungsform beginnt, und die wir schließlich als Geschmack wahrnehmen und als Genuss empfinden. Das vermeintlich gemeinte Produkt steht hier als ein Synonym für viele andere und – jetzt halten Sie sich bitte fest, auch für die Leistung und Qualität eines/r Redners/nerin!
Wie wäre es, wenn wir nicht nur darauf achten, dass ein gutes Produkt, nämlich eine Botschaft mit unserer Rede anbieten, für eine Idee werben oder Überzeugungen vermitteln und zum Mitmachen auffordern? Sondern:
- wir treten selbstsicher auf und sind einfach authentisch, weil wir so dastehen, wie wir es selbst gerne sehen, dass jemand dasteht, wenn er/sie zu uns spricht,
- wir sprechen verständlich und so, dass uns die Zuhörer/innen vom ersten bis zum letzten Wort gerne zuhören,
- wir vermeiden wie Floskeln und Füllwörter, üben unseren Text so lange, bis wir ihn an gewissen Stellen aufsagen können, ohne ständig den Blick auf das Manuskript gerichtet zu halten,
- wir hampeln und zappeln nicht herum oder verstecken unsere Hände in den Hosentaschen, weil wir nicht wissen, wohin mit ihnen,
- wir wollen mit unserer Kleidung nicht den Eindruck vermitteln, wir seien cool, weil wir dann nur signalisieren, wir seien ungehobelt und arrogant,
- wir benutzen nur Worte und formulieren nur Sätze, die wir selbst einfach und klar verstehen,
- wir schauen die Menschen an, die uns zuhören, denn wir werben ja um sie, wir wollen ja etwas von ihnen – und wir haben vor ihnen Respekt,
- wir wissen, dass wir als Redner/in immer als >Gesamtpaket< wahrgenommen werden, also verbal und nonverbal.
- Ich hatte gerade Gelegenheit, auf einer großen Messe Kolleginnen, Kollegen und Moderator/innen bei ihren Präsentationen zu erleben und zu beobachten, mich selbst übrigens durchaus eingeschlossen. Mein Fazit daraus lautet (leider): Es gibt nach wie vor viel zu tun – machen Sie mit und packen wir's an!