„Wie oft Pflaster wechseln?“

Frage: „Stimmt es, dass man kleinere Wunden an Fingern und Händen besser an der Luft trocknen lässt, statt ein Pflaster darüberzukleben, und wie oft sollte man ein Pflaster wechseln?“

Antwort der Redaktion: Dass kleinere mechanische Verletzungen der Haut wie etwa Schürfwunden an der frischen Luft besser abheilen, ist ein Mythos, der immer wieder verbreitet wird. Medizinische Belege gibt es dafür nicht. In aller Regel ist es so, dass bei Wunden ein Pflaster die verletzte Haut schützt, das Eindringen von Schmutz verhindert und das Infektionsrisiko senkt.

Dazu kommen hygienische Gründe, nicht nur in der Lebensmittel- oder Gesundheitsbranche. Frühestens, wenn eine Wunde nicht mehr nässt, kein Sekret mehr abgibt und trocken abheilt, kann auf ein Pflaster verzichtet werden, sofern es die Tätigkeit zulässt.
Normalerweise wechselt man ein Pflaster täglich, bei Verschmutzung und Befeuchtung des Pflasters öfter. Aber je nach Art und Lage der Wunde, etwa am Rücken, kann diese Zeit auch verlängert werden, solange das Pflaster sauber bleibt.

Die längere Tragezeit kommt dann infrage, wenn das Abreißen und Neukleben den Wundheilungsprozess stören würde.

Ansonsten gilt:  

  • Vor dem Aufbringen eines Pflasters die Hände waschen.
  • Schürfwunden, die Schmutz mit sich bringen, zunächst desinfizieren.
  • Blutungen nötigenfalls zunächst mit einer Kompresse stillen.
  • den Betriebs- oder Hausarzt aufsuchen, wenn eine Wunde nicht zu bluten aufhört, anschwillt oder sich rötet. Das Gleiche gilt bei Verletzungen durch Tierbisse und bei Verdacht auf Fremdkörper wie etwa Glas- oder Metallsplitter in der Wunde.

Wenn es in Ihrem Betrieb öfters zu Handverletzungen kommt, sollten nicht Pflaster die Lösung sein, sondern geeignete Schutzhandschuhe.