Kalte und heiße Konflikte im Team: Bleiben Sie souverän

Wenn Sie Mitarbeiter beschäftigen, kennen Sie das: Konflikte zwischen oder mit Ihren Mitarbeitern kommen immer wieder vor. Wissen Sie auch, dass man kalte und heiße Konflikte unterscheidet? Lesen Sie, wie sich beide voneinander unterscheiden und wie Sie mit ihnen umgehen. Heiße Konflikte haben einen großen Vorteil: Der Konflikt liegt auf dem Tisch und wenn Sie souverän eingreifen, können Sie das Problem mit großer Wahrscheinlichkeit lösen. In jedem Team kommen "heiße" Konflikte vor: In Meetings und Besprechungen entbrennen hitzige Debatten.

Wie heiße Konflikte entstehen

Kein vernünftiges Wort ist mehr möglich. Warum? Mit Beginn des Streits verengt sich unser Horizont – im wahrsten Sinne des Wortes: Das heißt, die meisten Sinneskanäle werden verschlossen.

Es gilt nur, was gehört wird oder was gehört werden will. Ein Wort gibt das andere. Weitere Sinneswahrnehmungen, die das Gesprochene abschwächen können – oft sogar das Gegenteil dessen bedeuten -, werden nicht mehr registriert.

Wie Sie auf heiße Konflikte reagieren

Greifen Sie ein, bevor sich diese Spirale bei Ihren Mitarbeitern immer weiter nach oben dreht. Bedienen Sie den folgenden „Ausschalt-Mechanismus“, damit sich die Streithähne wieder aktiv ihrer anderen Sinnesorgane bedienen.

Sprechen Sie den visuellen Kanal der Beteiligten an: Vielleicht schaut der eine gar nicht so böse, sondern es fehlen ihm nur die richtigen Worte. Oder Sie sehen schon an seinem Gesichtsausdruck, dass er um seine Existenz Angst hat.

Beispiel: „Schauen Sie doch einmal genau hin, es ist doch offensichtlich, dass Sie beide auch viele gemeinsame Blickwinkel haben.“ Sehen Sie dabei beide offen und mit Sympathie an. Sie werden feststellen, es tut sich was …

Kalte Konflikte: Ihre Spürnase ist gefragt

Kalte Konflikte schwelen im Gegensatz zu heißen unter der Oberfläche. Die damit verbundenen Emotionen werden nicht offen zur Schau gestellt. Sie sind schwer zu erkennen und die Beteiligten bestreiten oft sogar, dass überhaupt ein Konflikt vorliegt.

Die Folgen von kalten Konflikten bei den Beteiligten:

  • Frustration und Demotivation.
  • Die Mitarbeiter blockieren, verhindern und bremsen sich gegenseitig.
  • Sie gehen sich aus dem Weg und vermeiden Kontakte.
  • Sie lehnen jede Verantwortung ab, an der Entstehung des Konflikts mit beteiligt zu sein.

Fazit: „Kalte“ Konflikte können Sie oft erst bearbeiten, wenn sich die aufgestauten Aggressionen in „heiße“ Konflikte entladen. Meist hat diese Debatte dann aber nichts mit der eigentlichen Ursache zu tun, sondern ist nur ein Symptom.

Deshalb: Beim Konfliktmanagement ist Ihre Empathie gefragt. Spüren Sie kalte Konflikte frühzeitig auf, schon bevor Nebenkriegsschauplätze und damit heiße Konflikte entstehen. Sprechen Sie Ihre Beobachtungen in Einzelgesprächen an. Bleiben Sie hartnäckig, auch wenn die Konfliktpartner den Konflikt leugnen. Bringen Sie sie dann einen Tisch, legen Sie den Konflikt offen und versuchen Sie eine Lösung herbeizuführen.

Und: Gibt es wiederholt heiße Konflikte? Forschen Sie in Einzelgesprächen nach, ob es wirklich nur um eine momentane Meinungsverschiedenheit geht oder ob ein tiefer liegender kalter Konflikt zu Grunde liegt.