Kurzzeitlager: Mit Pufferlagern gehen Sie auf Nummer sicher
Bei reduzierter Lagerhaltung ist es im Prinzip egal, ob die Bevorratung mit konventionellen Lagerkonstrukten wie beispielsweise manuellen Regallagern oder mittels vollautomatischem Umlauf-Regalsystem erfolgt. Kommt es zu Unterbrechungen im Nachschub, kosten diese Unterbrechungen Geld und Zeit.
Um solchen Nachschubproblemen aus dem Weg zu gehen, haben sich nicht nur in der Produktion, sondern an vielen Stellen des Materialflusses Pufferlager bewährt. In diesen Kurzzeitlagern werden Waren, Güter, aber auch Werkzeuge keinem festen Lagerplatz zugeordnet, sondern für einen kurzen Zeitraum nahe dem Verbrauchsort deponiert. Die Lagerung erfolgt also quasi chaotisch.
Man kann auch sagen, hier werden die Güter an wechselnden Anlageorten bis zum nächsten Materialfluss-Schritt (Kommissionierung, Verpackung oder auch Produktion) zwischengeparkt.
Pufferlager synchronisieren unterschiedlich getaktete Materialfluss-Elemente Solche Pufferlager übernehmen dabei auch Transmissionsbeziehungsweise Synchronisationsaufgaben. Keine Logistikkette besteht aus vollkommen gleich getakteten Elementen – diese laufen also nicht mit gleicher Geschwindigkeit. Hier leisten dann solche Pufferlager gute Dienste, weil Güter oder Komponenten kurzzeitig vorgehalten und entnommen werden können.
Grundsätzlich können Sie solche Zwischenlager mit einem konventionellen Regallager realisieren. Doch selbst in automatisierten Kleinteilelagern (AKL) muss jeder Artikel einzeln aus den statischen Lagerplätzen ein- und ausgelagert werden. Aus diesem Grund bieten sich Umlaufregallager geradezu an, können die Artikel hier auf kleinstem Raum untergebracht, automatisch entnommen und eingelagert sowie schnell und automatisch zur nachfolgenden Station gebracht werden.
Umlaufregale können Sie automatisieren
Dieses Anlieferungsprinzip pro Station beziehungsweise Arbeitsplatz erlaubt Ihnen auch eine Arbeitsplatzgestaltung nach ergonomischen Prinzipien. Fast noch wichtiger: Mit dieser Methode können Sie Umlaufregale über IT-Strukturen weitestgehend automatisieren.
Das kann so weit gehen, dass das IT-System zum Beispiel über automatische Packmustergeneratoren detaillierte Ablaufpläne zur Laufzeit erzeugt, nach denen die Waren einzeln oder auch gruppiert ausgeliefert werden. Diese Packmustergeneratoren berechnen nicht nur die kürzesten Transportwege, sondern erlauben auch deren parallele Abarbeitung.
Pufferumlaufregale gibt es für viele Anwendungsgebiete
Umlaufregale zum Puffern gibt es heute in unterschiedlichen Varianten und Ausführungen – von einfachen Regalen, etwa für anspruchslose Artikel, bis hin zu hoch spezialisierten Lagern, wie zum Beispiel für Kühlwaren. Aber auch für feuergefährdete Materialien gibt es solche Regallager mit Spezialatmosphären aus reaktionsarmen Inertgasen.
Doch was nutzt das modernste Lagersystem ohne eine entsprechende Software-Unterstützung? Schlicht und einfach: nichts! Erst ausgeklügelte und auf Ihre eigenen Bedürfnisse zugeschnittene IT-Lösungen, die sauber in die bestehende IT-Landschaft angebunden sind und sich obendrein auch noch einfach bedienen lassen, machen solche Pufferlager zur runden Sache.
Holen Sie sich für automatisierte Pufferlager kompetente Hilfe
Wie Sie sehen, können solche automatisierten Pufferlager ihre Stärken immer nur dann richtig ausspielen, wenn die Integration in die bestehenden Logistik- und auch Datenabläufe wirklich reibungslos funktioniert. Deshalb sollten Sie nicht einfach loslegen, sondern sich im Vorfeld einige Gedanken machen.
- Überlegen Sie sich als Erstes genau, wo solche Pufferlager – insbesondere automatisierte – Ihnen wirklich Vorteile bringen.
- Dann untersuchen Sie genau, wie die einzelnen Warenflüsse laufen und wie sie getaktet sind.
- Auch eine genaue Mengenbetrachtung der einzelnen Warenanteile und deren Beschaffenheit sind unabdingbar.
- Stellen Sie fest, welche IT-Umgebung Sie einsetzen, und arbeiten Sie heraus, wo sich eventuelle Programmierschnittstellen befinden. Dieser Punkt ist äußerst wichtig.
Arbeiten Sie ein Pflichtenheft für den Partner aus
Erst wenn Sie diese Daten sauber erhoben haben, können Sie zum nächsten Schritt – der Partnersuche – übergehen. Dies sollte immer mit einem möglichst detaillierten Pflichtenheft geschehen. Zwar wird sich dieses Pflichtenheft in der Planungs- und Realisierungsphase mit Sicherheit noch verändern, doch wenn Sie hier sauber arbeiten, bekommen Sie bei der Ausschreibung wirklich tragfähige Konzepte der einzelnen Fachunternehmen geliefert.
Haben Sie die Angebote vorliegen, fällt es Ihnen dann auch relativ leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen und 2 bis 3 Angebote in die nähere Auswahl zu nehmen.
Prüfen Sie die Angebote genau, ob sie Ihnen wirklich was bringen
In dieser Phase wird es übrigens mit Sicherheit passieren, dass die einzelnen Anbieter Ihnen zusätzliche Tipps zur weiteren Optimierung liefern. Sehen Sie sich die Vorschläge in Ruhe an und lassen Sie sich berechnen, wie sich diese Änderungen in zeitlicher, räumlicher und natürlich auch pekuniärer Sicht auswirken. Denn: Nicht immer bringt das letzte bisschen Automatisierung auch wirklich spürbare Verbesserungen, sondern kostet nur unnötig Geld.
Wenn Sie alle diese Schritte durchlaufen haben, dürfte der verbliebene Rest potenzieller Partnerunternehmen überschaubar geworden sein. Mit diesen zusammen gilt es nun, an die Feinplanung zu gehen. Hier werden Sie dann schnell sehen, wer für Ihre Anwendung der richtige Partner ist.