Lagerkennziffern: Logistik kommt von Logik

Schon die alten Griechen wussten, dass der Material- und Informationsfluss logisch geplant, durchgeführt und kontrolliert werden muss. Die Wurzel des Begriffs Logistik liegt in dem altgriechischen Wort "Logistikē" und bedeutet nichts anderes als praktische Rechenkunst. Wer Material zu lagern und zu bewegen hat, muss in der Tat auch viel rechnen. Denn je geringer die Lagerhaltungskosten sind, umso rentabler ist die Materialwirtschaft. Welche Rolle die Lagerkennziffern hierbei spielen, zeigt der Fachinformationsdienst „Einkaufsmanager” .
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Richtig berechnet sind Lagerkennziffern nicht nur eine solide Basis, um die richtigen logistischen Entscheidungen zu treffen; sie eignen sich auch hervorragend, um als Zielvorgabe die eigene Lagerwirtschaft zu verbessern (z. B. „Lagerkosten um 10 % senken“).

Mit Lagerkennziffern auf Nummer sicher

Um zu diesen geringstmoglichen Kosten zu kommen (ohne die Versorgungssicherheit der eigenen Produktion zu gefährden), haben sich seit Jahr und Tag die sogenannten Lagerkennziffern bewahrt (oft auch als Lagerkennzahlen bezeichnet).

Mit ihnen und besagten Rechenkünsten können Sie relativ einfach die Wirtschaftlichkeit Ihrer Lagerhaltung überprüfen.

Zu den 3 wichtigsten Kennziffern gehören

  1. der durchschnittliche Lagerbestand,
  2. die Lagerumschlagshaufigkeit und
  3. die durchschnittliche Lagerdauer.

Praxis-Tipp: Sie können sich die Arbeit auch leichter machen und die ganze Rechnerei IT-Programmen anvertrauen, wie sie beispielsweise die Frankfurter Sage Software GmbH anbietet. Details erfahren Sie unter www.sage.de/smb/anwendungen/lager_beschaffung/infopaket-anfordern.asp .

Wichtige Kenngrößen der Lagerhaltung

Lagerkennziffern sind zwar keine DIN-Normen und schwanken deshalb in Verständnis und Anwendung, allgemein anerkannt sind aber die Begriffe

  • Anfangsbestand zu Beginn des Jahres (AB),
  • Endbestand am Ende des Jahres (EB),
  • Endbestand am Ende eines Monats (Monatsendbestände),
  • Endbestand am Ende eines Vierteljahres (Quartalsendbestände) und
  • Endbestand am Ende eines Halbjahres (Halbjahresendbestände).

Beachten Sie:„Höchstbestand“ bezeichnet in der Regel nicht das Überquellen eines Lagers, sondern ist ein Indikator für nicht ausreichende Lagerkapazitäten oder Lagerkosten, die besonders hoch sind, oder Waren, die schnell verderben – mit anderen Worten: Bestände, die höchstens, also maximal, auf Lager liegen dürfen.

Durchschnittlicher Lagerbestand

Der durchschnittliche Lagerbestand (verbreitete Schreibweise: ØLB) gibt an, welche Menge eines Artikels durchschnittlich an jedem Tag des Jahres auf Lager liegt. Wobei die Eckpunkte der Berechnung der Bestand zum Anfang eines Jahres (Anfangsbestand) und der Bestand zum Jahresende (Endbestand) sind.

Für eine genaue Berechnung empfiehlt es sich, mehrere Bestandswerte zu nutzen, wie z. B. Jahres-, Quartals- oder Monatsinventur.

Beachten Sie: Im Allgemeinen werden mit „Lagerbestand“ die tatsächlich von einem Artikel eingelagerten Mengen bezeichnet. Im Unterschied dazu gibt der „dispositive Lagerbestand“ eine virtuelle Menge an, die sich aus bereits geplanten Artikel abgängen (z. B. an die Produktion) und bevorstehenden Zugängen von Lieferanten errechnet.

Lagerumschlagshäufigkeit

In erster Linie ist die Lagerumschlagshäufigkeit eine wichtige Kennziffer für den Handel, um Gewinn oder Verlust von Waren oder Warengruppen zu ermitteln. Doch auch Industrieunternehmen und ihrer Materialwirtschaft leistet sie gute Dienste.

Per definitionem gibt sie an, wie oft der durchschnittliche Lagerbestand eines Artikels in einer festgelegten Periode komplett entnommen und wieder ersetzt worden ist. Dabei kann es sich sowohl um Rohstoffe oder Fertigwaren handeln, die im eigenen Betrieb weiterverarbeitet werden, wie auch um Endprodukte, die in den Verkauf kommen.