Die 7 häufigsten Ursachen für einen Arbeitsunfall

Wenn man die häufigsten Unfallursachen kennt, kann man darauf reagieren. Natürlich lassen sich Arbeitsunfälle dadurch nicht komplett ausschließen, denn jeder Unfall hat meist mehrere Ursachen. Sie können aber vieles tun, um das Unfallrisiko zu minimieren.

Arbeitsunfall Ursache Nr. 1: Wenn Ihre Mitarbeiter stolpern, rutschen oder stürzen (SRS-Unfälle)

Unfälle infolge von Stolpern, Rutschen und Stürzen (SRS-Unfälle) stehen mit 34,7 % aller Arbeitsunfälle ganz oben auf der Liste der Berufsgenossenschaften.

Diese SRS-Unfälle ereignen sich dabei sehr unterschiedlich:

Typisch ist der Bauarbeiter, der über einen Stahlträger fällt, z. B. einen Stahlträger, der im Weg liegt. Geschieht dies auf Höhe 0, hat der Kollege meist Glück und kommt mit ein paar Schrammen davon. Auf einem Gerüst oder neben einer Baugrube kann das jedoch tödlich ausgehen.

Arbeitsunfall Ursache Nr. 2: Wenn Ihre Mitarbeiter Werkzeuge und Maschinen falsch bedienen

Schneiden, Hämmern, Bohren: Diese Tätigkeiten hält jeder Heimwerker für eine leichte Übung. Tatsächlich führen genau diese Tätigkeiten – nämlich der Umgang mit Werkzeug und Handmaschinen – am zweithäufigsten zu Unfällen in den Betrieben.

Ein Beispiel dafür ist der Handwerker, der mit einem Cuttermesser ein Kabel schneidet und das Messer dabei in Richtung des Körpers hält. Das geht 1000 Mal gut, bis er doch mit dem Cuttermesser abrutscht und sich die Klinge in den Körper bohrt.

Arbeitsunfall Ursache Nr. 3: Wenn Ihre Mitarbeiter falsch lagern, heben oder tragen

Ein weiterer Unfallschwerpunkt ist der falsche Umgang mit Gegenständen. Fast schon sprichwörtlich ist der Kollege, der eine Kiste aus dem Regal ziehen will, die Kontrolle über die Kiste verliert und von der Kiste erschlagen wird.

Arbeitsunfall Ursache Nr. 4: Wenn Ihre Mitarbeiter Sicherheitsvorschriften einfach missachten

Nach Angaben der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin werden 39,4 % aller tödlichen Arbeitsunfälle zumindest teilweise durch den unterlassenen, unsachgemäßen oder unbefugten Gebrauch von Arbeitsmitteln mit verursacht. Dies geschieht häufig mutwillig, z. B. wenn Mitarbeiter Schutzeinrichtungen deaktivieren oder eine laufende Maschine warten.

Um dieses bewusste Fehlverhalten abzustellen, sollten Sie eine Doppel-Strategie verfolgen:

Schulen und unterweisen Sie die Mitarbeiter. Führen Sie ihnen vor Augen, welche Folgen ihr Verhalten haben kann. Wählen Sie dabei nicht nur Extrembeispiele aus, sondern auch harmlose Blessuren. Und zeigen Sie, wie leicht sich ein effektiver Arbeitsschutz umsetzen lässt.

Sorgen Sie dafür, dass die Vorgesetzten Fehlverhalten in keinem Fall dulden: Die Vorgesetzten müssen immer einschreiten und ggf. eine Abmahnung erwirken. Sorgen Sie damit nach und nach für eine Sicherheitskultur, in der bewusstes Fehlverhalten keine Chance hat.

Arbeitsunfall Ursache Nr. 5: Wenn Ihren Mitarbeitern einfach die nötige Erfahrung fehlt

Junge Menschen bis 25 Jahre sind ungefähr doppelt so häufig in Arbeitsunfälle verwickelt wie die übrigen Erwachsenen – und zwar unabhängig davon, welche weiteren Faktoren eine Rolle spielen. Erklären lässt sich das nicht nur mit dem sprichwörtlichen „jugendlichem Leichtsinn“.

Entscheidend sind auch die mangelnde Erfahrung mit Geräten und Arbeitsvorgängen sowie die fehlende Vertrautheit mit dem Arbeitsplatz. Denn neben Jugendlichen haben auch Zeitarbeitskräfte statistisch gesehen ein etwa 2- bis 3-mal höheres Risiko für einen Arbeitsunfall.

Arbeitsunfall Ursache Nr. 6: Wenn Routine das Gefahrenbewusstsein senkt

Auch in der Altersgruppe von 45 bis 54 Jahren liegt das Risiko für einen tödlichen Arbeitsunfall über dem Schnitt. Und ab einem Alter von 55 Jahren ist das Risiko für solch ein fatales Unglück so groß wie nie im Arbeitsleben. Denn häufig schleichen sich mit der Zeit Nachlässigkeiten ein. Da natürlich nicht jedes Fehlverhalten unmittelbar zu einem schwerwiegenden Vorfall führt, verlieren gerade ältere Arbeitnehmer immer wieder das Gefahrenbewusstsein.

Schulen Sie gezielt ältere Arbeitnehmer

Denken Sie bei „Nachhilfeunterricht in Sachen Arbeitsschutz“ also auch an die älteren Mitarbeiter. Machen Sie nicht den Fehler, die „alten Hasen“ einfach nur belehren zu wollen.

Nutzen Sie vielmehr gezielt den Erfahrungsschatz der älteren Arbeitnehmer. Lassen Sie die Kollegen erst einmal von ihren Erfahrungen mit dem Arbeitsschutz berichten, bevor Sie Wissenslücken schließen und auf mögliche Verhaltensfehler aufmerksam machen.

Arbeitsunfall Ursache Nr. 7: Wenn der Fisch vom Kopf her stinkt

Gerade in kleineren Unternehmen ist das Sicherheitsbewusstsein bei vielen Beteiligten nicht immer so ausgeprägt, wie es sein sollte. Sprich: Es wird häufig nicht ausreichend, Zeit, Geld und „Manpower“ in den Arbeitsschutz investiert. Das schlägt sich eindeutig in den Unfallzahlen nieder.

Das ist fatal, denn gerade Unternehmen mit wenigen Beschäftigten verkraften den plötzlichen Ausfall eines Mitarbeiters am schlechtesten. Wenn Sie für den Arbeitsschutz in solch einem Betrieb verantwortlich sind, müssen Sie Ihrem Chef klarmachen, dass schon ein einziger Unfall für den Betrieb zu einer erheblichen wirtschaftlichen Belastung werden kann.

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