Die Spartenorganisation: Definition, Bedeutung und Einteilung der Sparten
Kriterien für die Spartenbildung sind diesmal nicht die Unternehmensfunktionen, sondern Bereiche wie verschiedene:
- Produktgruppen,
- regionale Absatzbereiche oder
- Kundengruppen.
In der Automobilindustrie wäre etwa ein Unternehmen mit folgenden, an Produktgruppen orientierten Sparten vorstellbar:
- Kleinwagen
- Mittelklasse
- Oberklasse
- Nutzfahrzeuge
Wann lohnt sich eine Spartenorganisation für Ihr Unternehmen?
Je mehr Funktionen in die Sparten verlagert werden, desto eigenständiger gehen die Bereiche vor. Deshalb sollten von der Unternehmensleitung Rahmenziele vorgegeben werden.
In der Praxis werden zudem in der Regel die Bereiche Finanz- und Rechnungswesen, Controlling und Personalabteilung zentral organisiert. Diese Zentralabteilungen nehmen eine Beratungs- und Steuerungsfunktion wahr. Sie koordinieren die Sparten, falls es Abweichungen von den allgemeinen Unternehmenszielen gibt.
Wenn einzelne Sparten eigenverantwortlich Gewinne erwirtschaften sollen, dann spricht man von einem Profit-Center-System. Die Profit-Center fungieren wie selbstständige „Unternehmen im Unternehmen“.
Die Spartenorganisation orientiert sich am Einliniensystem. Auf Grund der mehr oder weniger eigenständigen Arbeit der einzelnen Sparten entsteht darin eine Tendenz zur Dezentralisation.
Vor- und Nachteile einer Spartenorganisation
Vorteile der Spartenorganisation:
- Sparten sind flexibler und erreichen größere Marktnähe (bessere Kenntnis der Kunden und Konkurrenten)
- Koordinationsaufwand in der Unternehmensspitze nimmt ab
- höhere Motivation durch höhere Verantwortung
- höhere Identifikation der Mitarbeiter mit ihrem Unternehmen oder Ihrem Bereich
- Erfolge und Misserfolge können besser zugeordnet werden
Nachteile der Spartenorganisation:
- Informations-, Know-how- und Erfahrungsaustausch zwischen den Sparten kommt zu kurz
- Mögliche Synergien werden zu wenig genutzt, da einzelne Produkte quasi in einem Unternehmen im Unternehmen gefertigt werden, beispielsweise entwickelt jede Abteilung ihre Verbesserungsprozesse selbst
- höherer Bedarf an Führungskräften
- Verselbstständigung der einzelnen Sparten und dadurch Vernachlässigung übergeordneter Unternehmensziele („Spartenegoismus“)