Qualitätscontrolling - Bestandsaufnahme der internen und externen Fehlerkosten
Überlegen Sie zunächst, welche Qualitätsmängel zu betriebswirtschaftlichen Verlusten geführt haben.
Dazu gehören Erlösminderungen wie:
- Umsatzrückgang
- Preisnachlässe
- Vertragsstrafen
- Käuferabwanderun
Aber auch Verluste durch Fehler und Verschwendung lassen sich messen und in finanzielle Verluste umrechnen.
Interne Fehlerkosten:
- Nacharbeit
- Wiederholungsprüfung
- Kosten für Korrekturmaßnahmen
- Konstruktionsänderungen
- Maschinenausfall
- Produktionsausfall
Externe Fehlerkosten:
- Reklamationsbearbeitungen
- Garantie- und Kulanzkosten
- Produkthaftung
- Rückrufaktionen
- Nachrüstung
- Verschrottung fehlerhafter Lagerbestände
- Versicherungskosten
- Marktverluste
Für sehr wichtige Fehlerfolgekosten müssen Sie ein eigenes Erfassungssystem einführen, z. B. wenn in Ihrem Unternehmen intensive Kosten durch Konstruktionsänderungen, Ausfall von Anlagen oder Kosten in der Entsorgung entstehen.
Beispiel zum Qualitätscontolling:
Unterbrechung der Anlagen und resultierende Kosten
1. Schritt: Listen Sie alle unmittelbaren Konsequenzen einer Anlagenunterbrechung auf.
2. Schritt: Notieren Sie zu jedem Problem die indirekten Folgen.
3. Schritt: Schätzen Sie ab, welche Mehrkosten daraus entstehen.
Stellen Sie im Qualitätscontrolling die Fehlerverhütungskosten gegenüber
Durch Ihre Aktivitäten wie Qualitäts- und Zuverlässigkeitsplanung, Schulungsmaßnahmen zur Förderung des Qualitätsbewusstseins sowie Lieferantenbewertung und Ermittlung von Kundenanforderungen entstehen ebenfalls Kosten.
Stellen Sie diese den sinkenden Fehlerkosten gegenüber. Der Anstieg der Verhütungskosten durch die Einführung einer Qualitätsmanagement-Maßnahme ist in der Regel gering im Vergleich zu den gesunkenen Fehlerkosten.
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Minimieren Sie die Prüfkosten zum Qualitätscontrolling
Neben internen und externen Fehlerkosten einerseits und den Fehlerverhütungskosten andererseits entstehen Ihnen im Qulalitätsmanagement noch Prüfkosten durch:
- Wareneingangsprüfung
- Fertigungsprüfung
- Endabnahmen
- Laboruntersuchungen
- externe Prüfungen
- Qualitätsgutachten
Im Total Quality Management (TQM) werden diese Kosten durch Selbstprüfungen reduziert. Wenn die Produktion in Gruppenarbeit mit Selbstprüfung organisiert wurde, dann sind die Prüfkosten in den Stückkosten enthalten. Bei automatischen Prüfungen zählen die Kosten zu den Maschinenkosten.
Mit Qualitätsmanagement steigern Sie den wertschöpfenden Anteil der 4 Typen von Prozessleistungen
Aus der Kalkulation von Maschinenstundensätzen kennen Sie die Begriffe Nutzleistung, Stützleistung und Blindleistung.
Auch in den Produktionsprozessen unterscheiden Sie zwischen 4 Typen von Prozessleistungen:
- Nutzleistung trägt durch Entwicklung, Verfahren und Montage zur Wertschöpfung bei.
- Stützleistung ist oft sehr zeitintensiv und trägt nicht direkt zur Wertschöpfung bei. Dazu gehören Umrüstungen, Einrichten von Maschinen, Aufwand für den Transport, Beschaffung von Materialien und Verwaltung.
- Unproduktive Zusatzleistung (Blindleistung) senkt die Wertschöpfung durch Änderungen, Zwischenlagerungen, ungenutzte Kapazitäten und Wartezeiten.
- Fehlleistung senkt die Wertschöpfung durch Produktion von Ausschuss, Fehllieferungen und Maschinenausfällen.
Bestimmen Sie den Anteil der wertschöpfenden Arbeit vor und nach der Einführung von Qualitätsmanagement-Maßnahmen. Der steigende Anteil ist ein direktes Maß für den Erfolg des Qualitätsmanagements.