Gärtner werden: Einstieg, Kosten & mehr

Gärtner werden: Einstieg, Kosten & mehr

Immer an der frischen Luft und gestalterisch tätig sein – wer das liebt, ist im Gärtnerberuf genau richtig. Was Sie beachten müssen, wenn Sie sich als Gärtner selbstständig machen, haben wir Ihnen kompakt zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis

Wo werden Gärtner gebraucht?

Für einen selbstständigen Gärtner gibt es ganz unterschiedliche Einsatzgebiete. Sie werden beispielsweise von Firmen engagiert, die ihren Außenbereich neu anlegen und gestalten lassen möchten oder auch von privaten Auftraggebern, die ihr Grundstück bepflanzen und verschönern wollen. Vor allem Rentner, die noch eigenständig in ihrem Haus leben, aber sich körperlich nicht mehr um die Gartenpflege kümmern können, gehören zum potenziellen Kundenstamm. Auch auf Friedhöfen werden Gärtner gebraucht, wenn Grabstellen in Pflege gegeben werden oder Angehörige eine individuelle Grabgestaltung in Auftrag geben wollen. Kommunen engagieren Gärtner, die sich um die Pflege der öffentlichen Anlagen kümmern.

Welche formalen Voraussetzungen müssen Sie als Gärtner erfüllen?

  • Berufsausbildung
    Gärtner ist eine geschützte Berufsbezeichnung, weswegen sich nicht jeder damit selbstständig machen kann. Sie müssen vorab eine Berufsausbildung absolviert haben.
  • Gewerbeanmeldung

Sie brauchen einen Gewerbeschein, wenn Sie sich als Gärtner selbstständig machen.

Sonderregelung für Geschäft mit Neuanlagen

Wenn Sie sich mit Ihrer Gärtnerei zu mehr als 50% auf die Neuanlage von Gärten konzentrieren, dann müssen Sie sich bei der Meldestelle für Winterbauumlage anmelden. Sollten Sie hauptsächlich Aufträge im Bereich der Umgestaltung annehmen, dann ist eine solche Ummeldung nicht erforderlich.

Baumfällarbeiten nur mit Kettensägenschein!

Wer von einem Kunden damit beauftragt wird, einen Baum zu fällen, darf dies offiziell nur mit einem gültigen Kettensägenschein. Um diesen zu erhalten, müssen Sie einen speziellen Kurs besuchen. Diese Kurse werden meistens vom örtlichen Forstamt angeboten. Wenden Sie sich also am besten dorthin, wenn Sie einen Kettensägenschein machen wollen, um Ihr Portfolio als Gärtner noch mehr zu erweitern.

Welche persönlichen Eigenschaften sollten Sie als selbstständiger Gärtner mitbringen?

Der Beruf des Gärtners geht mit einer starken körperlichen Belastung einher. Sie müssen oft mit schwerem Gerät arbeiten und üben den gesamten Tag körperlich anstrengende Arbeiten aus. Sie brauchen daher eine entsprechende körperliche Fitness, um in diesem Beruf arbeiten zu können.

Denken Sie auch daran, dass Sie bei Wind und Wetter draußen sind und daher nicht empfindlich gegenüber Hitze, Kälte oder Regen sein sollten.

Welche Spezialisierungsmöglichkeiten für einen Gärtner gibt es?

Gärtner ist nur der Oberbegriff für verschiedene, fachliche Spezialisierungen. Insgesamt gibt es dafür 7 unterschiedliche Spezialisierungsmöglichkeiten:

  • Baumschule
  • Friedhofsgärtnerei
  • Gemüsebau
  • Obstbau
  • Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau
  • Zierpflanzenbau und
  • Staudengärtnerei

Diese Spezialisierung findet bereits während der Ausbildung statt. Wer danach noch Energie und Ambitionen hat, sollte einen Meisterbrief erwerben. Für eine Selbstständigkeit als Gärtner ist dieser Meisterbrief aber nicht zwingend notwendig. Er schafft allerdings eine starke Vertrauensbasis für die Kunden und zeigt, dass Sie tatsächlich Experte auf Ihrem Gebiet sind. Um einen Meisterbrief als Gärtner machen zu können, müssen Sie eine mehrjährige Tätigkeit und eine entsprechende Ausbildung in diesem Beruf nachweisen. Alle anderen Formalitäten regeln die einzelnen Bundesländer individuell.

Welche Kosten fallen für einen Gärtner an?

Als Gärtner werden Sie überwiegend mobil arbeiten. Sie bringen dabei meistens Ihr eigenes Equipment mit, das Sie im Vorfeld anschaffen müssen. Dazu gehören unter anderem die folgenden Investitionen:

  • Laubbläser
  • Heckenscheren
  • Motorsäge / Kettensäge
  • Freischneider

Auch einen Transporter oder ein Fahrzeug mit einer entsprechend großen Ladefläche werden Sie benötigen, den Sie mit etwas Glück auch gebraucht bekommen. Je nachdem, in welchem Bereich Sie später arbeiten wollen, kann auch die Anschaffung eines kleinen Baggers erforderlich sein.

Außerdem benötigen Sie strapazierfähige Arbeitskleidung inklusive festem Schuhwerk und Handschuhe in unterschiedlichen Ausführungen.

Was ist als selbstständiger Gärtner zu beachten?

Damit Ihr Unternehmen bekannt wird, müssen Sie für sich werben. Das können Sie beispielsweise in Form von Flyern oder Anzeigen in Zeitungen. Da Gärtner vielerorts gesucht werden, werden Sie mit etwas Glück schnell weiterempfohlen. Eine eigene Homepage erhöht die Chancen, schnell Auftraggeber zu finden.

Welche Nachteile hat die Selbstständigkeit als Gärtner?

Sie arbeiten in einem Saisongeschäft. Im Sommer werden Sie viele Aufträge haben, im Winter kaum Arbeit. Daher müssen Sie so kalkulieren, dass das in der Saison erwirtschaftete Geld das Jahr über ausreicht.

Selbstständig machen als Gartenhelfer

Wer die formalen Voraussetzungen nicht erfüllt, um sich als Gärtner selbstständig zu machen und beispielsweise keine Ausbildung in diesem Bereich absolviert hat, kann sich als Gartenhelfer selbstständig machen. Hierfür braucht es lediglich eine Gewerbeanmeldung. Gartenhelfer kümmern sich beispielsweise in privaten Gärten um die Pflege der Beete. Sie ziehen Unkraut aus den Beeten, Bewässern im Sommer Bäume und Blumen, schneiden die Hecken oder mähen den Rasen. Es ist ratsam, schon einige Erfahrungen in der Gartenpflege mitzubringen, zwingende Voraussetzung ist das aber nicht.

Als Gartenhelfer mit gültigem Gewerbeschein können Sie von jedem Auftraggeber gebucht werden, wenn Sie ihn von Ihren Fähigkeiten überzeugen konnten.