Probearbeiten - rechtliche Regelungen für Arbeitgeber

Probearbeiten: Aufgaben, Dauer & Vorbereitung + Muster

Manche Unternehmen, die eine hochkarätige Position ausgeschrieben haben, stehen vor einer großen Herausforderung. Nach Beendigung des Bewerbungsprozesses gibt es mehrere geeignete Bewerber für eine Position, sodass die endgültige Entscheidung schwerfällt. Um den richtigen Bewerber für die Stelle zu wählen, laden viele Unternehmen alle Kandidaten zum Probearbeiten ein. Dieser Artikel betrachtet das Thema Probearbeiten aus dem Blickwinkel des Arbeitgebers. Es wird erklärt, welcher Unterschied zwischen Probearbeiten und der gesetzlich festgelegten Probezeit besteht, wie lange Probearbeit dauern darf und welche Aufgaben in der Probearbeit zulässig sind. Darüber hinaus wird thematisiert, ob Probearbeiten vergütet wird und wann Probearbeiten aus rechtlicher Sicht automatisch zu einem Arbeitsvertrag führt. Ebenfalls wird besprochen, ob Probearbeit vergütet werden muss, wie Probearbeit aus Sicht der Sozialversicherung beurteilt wird und ob eine schriftliche Vereinbarung vor der Probearbeit sinnvoll sein kann.
Inhaltsverzeichnis

Was bedeutet Probearbeit?

Spricht man vor der arbeitsrechtlichen Einstellung eines Mitarbeiters von Probearbeiten, ist kein formelles Beschäftigungsverhältnis gemeint. Vielmehr kann Probearbeit als eine kurzzeitige Kennenlernzeit definiert werden, bei dem Arbeitgeber und der potenzielle Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, sich kennenzulernen. Aus diesem Grund wird Probearbeit im Personalbereich fachlich als Einfühlungsverhältnis bezeichnet.

Der Arbeitgeber kann im Rahmen eines Probearbeitsverhältnisses die fachliche Qualifikation und das Verhalten des Mitarbeiters im Team prüfen. Durch das Probearbeiten kann der potenzielle Vorgesetzte objektiver einschätzen, ob der Bewerber für das Unternehmen oder die konkrete Stelle geeignet ist. Ein Probearbeitsverhältnis wird in der Regel für einen oder wenige Tage vereinbart. Entscheidend ist, dass der Probearbeiter in dieser Zeit das Unternehmen und den Arbeitsalltag kennenlernt, ohne wie eine Hilfskraft aktiv an den Aufgaben des Unternehmens mitzuwirken.

Wie kann man Probearbeit und die gesetzliche Probezeit unterscheiden?

Der Hauptunterschied zwischen einem Probearbeitsverhältnis und der gesetzlich verankerten Probezeit von sechs Monaten besteht darin, dass während eines Probearbeitsverhältnisses kein Arbeitsvertrag geschlossen wird. In den meisten Fällen schließen Arbeitgeber und Bewerber eine schriftliche Vereinbarung ab, die die Rahmenbedingungen des Probearbeitens festhält.

Weiterführende Informationen zur Probezeit:

Welche Ziele verfolgt ein Unternehmen beim Probearbeiten?

Das Probearbeiten verfolgt für Unternehmen mehrere strategische Ziele, die entscheidend für einen erfolgreichen Rekrutierungsprozess und langfristigen Unternehmenserfolg sind. Diese Ziele umfassen:

  1. Evaluierung der Fachkompetenz: Unternehmen können durch das Probearbeiten die tatsächlichen Fähigkeiten und Qualifikationen eines Bewerbers in einem realen Arbeitsumfeld beurteilen, um sicherzustellen, dass diese den Anforderungen der Position entsprechen.
  2. Prüfung der Teamkompatibilität: Der gemeinsame Arbeitsalltag im Rahmen des Probearbeitens ermöglicht es Unternehmen, die Teamfähigkeit und soziale Kompetenzen eines Bewerbers zu bewerten. Dies ist entscheidend für ein harmonisches und produktives Arbeitsumfeld.
  3. Anpassung an die Unternehmenskultur: Durch die Integration in den Betriebsablauf während des Probearbeitens können Unternehmen einschätzen, ob ein Bewerber gut zur Unternehmenskultur passt.
  4. Risikominimierung: Indem Unternehmen Bewerbern die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten in der Praxis zu demonstrieren, minimieren sie das Risiko von Fehlentscheidungen bei der Einstellung und erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Integration ins Team.

Warum ist Probearbeiten für Unternehmen sinnvoll?

Probearbeiten kann sich insbesondere bei mehreren qualifizierten Bewerbern für Unternehmen als sinnvoll erweisen. Schließlich bietet Probearbeiten Unternehmen eine einzigartige Gelegenheit, potenzielle Arbeitnehmer näher kennenzulernen und deren Fähigkeiten sowie Arbeitsweise in einem realen Arbeitsumfeld zu beurteilen. Durch diese praktische Herangehensweise können Unternehmen nicht nur die fachliche Qualifikation eines Bewerbers einschätzen, sondern auch seine Teamfähigkeit, Anpassungsfähigkeit und die Übereinstimmung mit der Unternehmenskultur prüfen. Dieser Einblick in die täglichen Abläufe ermöglicht es Arbeitgebern, fundierte Entscheidungen über die Passung eines Bewerbers zum Unternehmen zu treffen.

Die Vorteile für Arbeitgeber und Arbeitnehmer beim Probearbeiten sind eindeutig zu erkennen.

Vorteile der Probearbeit für Arbeitgeber

  • Praktische Beurteilung der Fähigkeiten: Probearbeiten ermöglicht es Arbeitgebern, die praktischen Fähigkeiten und Kompetenzen der Bewerber in einer realen Arbeitsumgebung zu beurteilen. Dieser Einblick ist wertvoll, da die fachlichen und persönlichen Skills in einem Vorstellungsgespräch nur teilweise sichtbar werden.
  • Einschätzung Cultural Fit: Durch das Probearbeiten kann ein Arbeitgeber objektiv beurteilen, wie angenehm der Bewerber ins Team passt und ob er sich gut in die Unternehmenskultur einfügt.
  • Reduzierung des Einstellungsrisikos: Probearbeiten hilft dabei, das Risiko von Fehlentscheidungen bei der Einstellung zu minimieren. Es bietet neben der gesetzlichen Probezeit eine zusätzliche Sicherheitsstufe, bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird.
  • Effizienz der Arbeitsweise: Arbeitgeber können die Qualität der Arbeit eines Bewerbers im reellen Arbeitsumfeld einschätzen. Dies schließt ebenfalls die wichtige Fähigkeit ein, Aufgaben effektiv und effizient zu erledigen.
  • Haltung und Engagement: Durch das Probearbeiten lassen sich die Motivation und das Engagement eines Bewerbers für die ausgeschriebene Position und das Unternehmen besser beurteilen.

Vorteile der Probearbeit für Arbeitnehmer

  • Praktische Erfahrungen im Unternehmen sammeln: Beim Probearbeiten können Bewerber die Arbeitsumgebung und die Unternehmenskultur aus erster Hand erleben.
  • Passung zur Unternehmenskultur: Bewerber können nach dem Probearbeiten beurteilen, ob sie sich gut in das Team und die Kultur des Unternehmens einfügen würden, was für den langfristigen beruflichen Erfolg entscheidend sein kann.
  • Netzwerkbildung: Bewerber haben die Möglichkeit, während des Einfühlungsverhältnisses Kontakte zu knüpfen und Beziehungen zu potenziellen Kollegen und Vorgesetzten aufzubauen.
  • Praktische Fähigkeiten unter Beweis stellen: Probearbeiten bietet Bewerbern die Möglichkeit, ihre Fähigkeiten und ihre Sozialkompetenz in einer realen Arbeitsumgebung zu demonstrieren, anstatt sie ausschließlich im Lebenslauf oder im Vorstellungsgespräch zu beschreiben.
  • Feedback und Verbesserung: Probearbeiten bietet Bewerbern den zusätzlichen Mehrwert, konstruktives Feedback zu ihrer Arbeitsleistung zu erhalten. Dies kann ihnen unabhängig von einer Einstellung im Unternehmen helfen, ihre Fähigkeiten zu verbessern und sich für die Zukunft fachlich und persönlich weiterzuentwickeln.

Wie lange darf die Probearbeit dauern?

Aus Sicht des Arbeitsrechts gibt es für ein Einfühlungsverhältnis keine Höchstgrenze. Mehr als eine Woche Probearbeiten wird von den meisten Kandidaten selten toleriert. In der Regel kann man schon nach wenigen Stunden an einem Schnuppertag erkennen, ob ein Bewerber ins Team und zum Unternehmen passt. Ein längeres Probearbeiten sollte die Ausnahme darstellen.

Probearbeiter sind während des Einfühlungsverhältnisses nicht an Dienstpläne gebunden. Da kein Arbeitsvertrag besteht, können sie frei entscheiden, wann sie im Unternehmen erscheinen. Bewerber, die zur Probe arbeiten, sollten die gesetzlichen Pausenzeiten einhalten.

Diese Fragen sollten Sie nach dem Schnuppertag beantworten können

Selbst an einem einzelnen Probetag können Sie schnell erfahren, ob der eventuell neue Mitarbeiter die an ihn gestellten Anforderungen erfüllt. Versuchen Sie, sich an einem solchen Schnuppertag folgenden Fragen zu beantworten:

  • Passt der Bewerber in meine Firma und in das Team?
  • Halten seine Bewerbungsunterlagen, Referenzen und das Vorstellungsgespräch, was sie versprechen?

Bieten Sie dem Bewerber einen möglichst breiten Einblick in die Abläufe innerhalb Ihrer Firma, speziell in dem Arbeitsbereich, in dem er später eingesetzt werden soll. Lassen Sie den Bewerber an verschiedenen Tätigkeiten teilnehmen, die typisch für Ihren Betrieb sind.

Welche Aufgaben sind in der Probearbeit zulässig?

Probearbeit sollte zu keinem Zeitpunkt mit einem normalen Arbeitsverhältnis verwechselt werden. Aus diesem Grund übernimmt ein Probearbeiter im Unternehmen nicht einen freien Arbeitsplatz, selbst wenn er fachlich und aufgrund seiner Kompetenzen dazu in der Lage wäre.

In der Praxis hat es sich bewährt, einen Bewerber in Probearbeit einem erfahrenen Kollegen oder Ausbilder zuzuteilen. Dieser kann einzelne Aufgaben delegieren, um die fachlichen Kompetenzen zu testen. Beispielsweise könnte ein Probearbeiter in einem Montageunternehmen zu einer Baustelle vor Ort fahren und als stiller Beobachter fungieren. Selbst auf der Baustelle tätig zu werden, könnte aus arbeitsrechtlichen und unfallversicherungstechnischen Gründen ein Risiko darstellen.  

Muss Probearbeiten vergütet werden?

Ein Einfühlungsverhältnis bedarf keiner Vergütung. Der Arbeitgeber kann einem Probearbeiter eine Aufwandsentschädigung zahlen und seine Auslagen für die Anfahrt oder die notwendige Verpflegung übernehmen. Die Aufwandsentschädigung ist nicht an den gesetzlichen Mindestlohn gebunden.

Welche Risiken drohen bei Probearbeit für Arbeitgeber?

Leider birgt das Probearbeiten nicht nur relevante Vorteile, sondern auch einige Risiken für den Arbeitgeber:

  • Zeitaufwand und Ressourcen: Die Organisation und Durchführung von Probearbeiten kann vor allem für kleine Unternehmen zeitaufwendig und ressourcenintensiv sein, insbesondere wenn mehrere Kandidaten beteiligt sind.
  • Vertraulichkeit und Datensicherheit: Es besteht das Risiko, dass Bewerber während des Probearbeitens Zugang zu vertraulichen oder sensiblen Unternehmensinformationen erhalten, was ein Sicherheitsrisiko darstellen kann.
  • Rechtliche Herausforderungen: Es könnten rechtliche Probleme auftreten, wenn die Regeln und Bedingungen des Probearbeitens nicht klar definiert und kommuniziert werden. Aus arbeitsrechtlicher Sicht muss darüber hinaus zwingend sichergestellt werden, dass ein Einfühlungsverhältnis nicht automatisch zu einem Arbeitsvertrag führt.

Kann aus Probearbeiten versehentlich ein Arbeitsverhältnis entstehen?

Ja, ein Arbeitsverhältnis kann während der Probearbeit unbeabsichtigt entstehen, wenn der Arbeitgeber seine Rechte missbraucht und die Probearbeit nutzt, um unternehmenstypische Arbeitsaufgaben unentgeltlich erledigen zu lassen.

Weitere typische Indikatoren im Arbeitsrecht, die vor einem Arbeitsgericht anerkannt werden und ein Arbeitsverhältnis begründen könnten, beziehen sich auf festgelegte Arbeitsorte oder eindeutige Arbeitszeiten, die den Arbeitszeiten der regulär Beschäftigten ähneln.

Wird der Bewerber aufgefordert, Dienstkleidung zu tragen, könnte dies als weiteres Zeichen dafür gesehen werden, dass er als Arbeitnehmer und nicht als Bewerber behandelt wird. Gleiches gilt für eine Vereinbarung einer Vergütung für die Probearbeit. Auch in diesem Fall könnte angenommen werden, dass es sich um ein formelles Arbeitsverhältnis handelt, da Probearbeit in der Regel nicht bezahlt wird.

Wie vermeiden Unternehmen das versehentliche Entstehen eines Arbeitsverhältnisses durch Probearbeiten?

Personalverantwortliche sollten alle arbeitsrechtlich relevanten Punkte in Bezug auf Probearbeiten sorgfältig überwachen und sicherstellen, dass sie eingehalten werden, um unangenehme Folgen zu vermeiden. Ein Bewerber, der nachweisen kann, dass das Probearbeiten tatsächlich einem Arbeitsverhältnis gleichkommt, könnte Anspruch auf Bezahlung für die geleistete Arbeitszeit haben und einen Arbeitsvertrag im Unternehmen einklagen.

Damit dies nicht geschieht, ist es zielführend, die Probearbeitszeit zu protokollieren und die genauen Tätigkeiten festzuhalten, um im Falle einer Klage einen arbeitsrechtlichen Nachweis heranziehen zu können.

Wie sollte Probearbeit vereinbart werden?

Probearbeit sollte schriftlich vereinbart werden. In eine schriftliche Vereinbarung sollten der Vor- und Nachname des Bewerbers und der Ort sowie der Zeitraum der Probearbeit aufgenommen werden. Der Ansprechpartner im Unternehmen sollte ebenso wie der Hinweis integriert werden, dass im Einfühlungsverhältnis kein Lohn bezahlt wird. Hinweise, dass keine Verpflichtung zur Arbeitsleistung bestehen und dass beide Seiten das Probearbeiten zu jeder Zeit beenden können, sichern die Probearbeit rechtlich ab.

Ist eine Probearbeit anzumelden?

Wird ein Bewerber zur Probearbeit eingeladen, muss er nicht bei Sozialversicherungsträger oder Finanzamt angemeldet werden, da kein Arbeitsverhältnis besteht. Aktuell arbeitslose Bewerber, die Leistungen von der Agentur für Arbeit beziehen, benötigen eine schriftliche Genehmigung.

Wie ist ein Probearbeiter versichert?

Probearbeit ist mit einer privaten Tätigkeit zu vergleichen. Bei Fehlern während der Probearbeit kann der Bewerber seine private Haftpflichtversicherung einschalten. Bei Unfällen während der Probearbeit greift die gesetzliche Unfallversicherung nicht. Eine Ausnahme bilden Bewerber, die aufgrund ihrer Arbeitslosigkeit über die Arbeitsagentur unfallversichert sind.

Muster: Wie laden Sie zur Probearbeit ein?

Betreff: Einladung zum Probearbeiten bei (Name des Unternehmens)

Sehr geehrter Herr Mustermann,

wir freuen uns, Sie zu einer Probearbeit in unserem Unternehmen einladen zu dürfen. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, einen Einblick in unsere Arbeitsabläufe zu erhalten und das Team kennenzulernen.

  • Ort der Probearbeit: Musterstraße 23, 50725 Köln
  • Zeitraum der Probearbeit: 10.01.20XX bis 11.01.20XX

Bitte beachten Sie, dass diese Probearbeit freiwillig ist und Sie nicht zur Arbeitsleistung verpflichtet sind. Es handelt sich um eine Gelegenheit für Sie, unser Unternehmen besser kennenzulernen und für uns, Ihre Fähigkeiten und Kompatibilität mit unserem Team zu beurteilen.

Ihr Ansprechpartner während dieser Zeit wird Herr Torben Müller sein. Sie können sich jederzeit an ihn wenden, wenn Sie Fragen haben. Bitte beachten Sie auch, dass sowohl Sie als auch wir die Probearbeit zu jedem Zeitpunkt mündlich beenden können, sollten Sie oder wir feststellen, dass die Position nicht Ihren Erwartungen entspricht oder Sie nicht zu unserem Team passen.

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass für die Dauer der Probearbeit kein Lohn gezahlt wird, da es sich nicht um eine formelle Anstellung handelt. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und sind überzeugt, dass diese Erfahrungswerte während der Probearbeit für beide Seiten wertvoll sein werden.

Mit freundlichen Grüßen

Wie bereiten Arbeitgeber Probearbeit richtig vor?

Die Vorbereitung von Probearbeit seitens der Arbeitgeber ist entscheidend, um einen effektiven und aussagekräftigen Einblick in die Fähigkeiten und die Passung des Bewerbers zum Unternehmen zu gewährleisten. Hier sind einige Schritte, wie Arbeitgeber das Probearbeiten optimal vorbereiten können:

  1. Klare Zielsetzung definieren: Arbeitgeber sollten vorab klare Ziele für das Probearbeiten festlegen, indem sie sich überlegen, welche spezifischen Fähigkeiten und Qualitäten sie bei einem Bewerber beobachten möchten. Dies schafft eine klare Ausgangsbasis für die Evaluation.
  2. Strukturierten Probearbeitsplan erstellen: Von entscheidender Bedeutung ist die Konzeption eines Probearbeitsplans, der eine ausgewogene Mischung aus Beobachtungsphasen, Teilnahme an relevanten Meetings und praktischen Aufgaben umfassen sollte Dadurch wird nicht nur die Vielseitigkeit der Fähigkeiten des Bewerbers getestet, sondern auch sichergestellt, dass der Probetag einen repräsentativen Einblick in den potenziellen Arbeitsalltag bietet.
  3. Realistische Aufgaben planen: Die zugewiesenen Aufgaben während des Probearbeitstags sollten realitätsnah und relevant für die Position sein. Dies ermöglicht es dem Bewerber, seine Fähigkeiten unter Bedingungen zu zeigen, die seiner potenziellen zukünftigen Rolle entsprechen.
  4. Einbindung des Teams: Arbeitgeber sollten sicherstellen, dass das Team in den Probearbeitstag eingebunden ist. Dies ermöglicht dem Bewerber, das Team kennenzulernen, und gibt dem Team die Gelegenheit, potenzielle zukünftige Kollegen zu bewerten.
  5. Ansprechpartner festlegen: Die Bestimmung eines dedizierten Ansprechpartners für den Bewerber während des Probearbeitstags gewährleistet eine klare Kommunikationslinie und erleichtert dem Bewerber den Zugang zu Informationen und Unterstützung.
  6. Feedbackmechanismen einrichten: Ein strukturiertes Feedbacksystem sollte während des Probearbeitstags implementiert werden. Dies ermöglicht es nicht nur dem Arbeitgeber, gezieltes Feedback zu geben, sondern gibt dem Bewerber auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen und seine eigenen Eindrücke zu teilen.

Durch eine sorgfältige Vorbereitung können Arbeitgeber sicherstellen, dass das Probearbeiten nicht nur für die Beurteilung des Bewerbers, sondern auch für einen positiven Eindruck des Unternehmens als potenziellen Arbeitgeber von Bedeutung ist.

Nach der Probearbeit: Zusage oder Absage formulieren

Nach der Probearbeit sollte in einem offenen Dialog mit dem Bewerber besprochen werden, wie das Probearbeiten aus Sicht des Unternehmens verlaufen ist. Ebenfalls sollte Zeit für die Sichtweise des Bewerbers eingeplant werden. Konstruktives und offenes Feedback können wertvoll für den Bewerber sein. Bestenfalls kann im Feedbackgespräch nach dem Probearbeiten bereits eine Entscheidung für oder gegen einen Bewerber kommuniziert werden.

Ist dies nicht vorstellbar, beispielsweise weil mehrere Kandidaten hintereinander zum Probearbeiten eingeladen sind, sollte dem Bewerber ein Termin für die Entscheidung für oder gegen ein Arbeitsverhältnis mitgeteilt werden. Im Zeitalter eines fortschreitenden Fachkräftemangels ist es wichtig, Talente schnell und effektiv ans Unternehmen zu binden und im Bewerbungsprozess so wenig Zeit wie möglich zu binden.

Beispiel für eine Absage nach Probearbeit

Betreff: Rückmeldung zu Ihrer Bewerbung / Probearbeiten am 30.01.20XX

Sehr geehrte Frau Müller,

vielen Dank für Ihr Interesse an unserer offenen Position und die Zeit, die Sie sich im Bewerbungsprozess und während ihres Probearbeitstages am 30.01.20XX für uns genommen haben.

Trotz Ihrer starken Qualifikationen und des positiven Eindrucks während der Probearbeit haben wir uns für einen anderen Kandidaten entschieden, der noch besser auf das ausgeschriebene Stellenprofil passt.

Da Ihr berufliches Profil und Ihr persönliches Auftreten bei uns jedoch einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben, möchten wir Ihnen gern anbieten, Sie in unseren Talentpool aufzunehmen. Wir melden uns bei Ihnen, sobald eine weitere adäquate Position in unserem Unternehmen ausgeschrieben wird, auf die ihr Profil passt. Bestätigen Sie uns bitte kurz, dass wir Ihre Daten in unseren Talentpool aufnehmen dürfen.

Wir bedanken uns herzlich für Ihre Bewerbung und wünschen Ihnen viel Erfolg auf Ihrem weiteren Karriereweg.