Jahreslastgang prüfen: Wie Sie die Verbrauchsprüfung einfach durchführen

Bei Ihrem Energielieferanten können Sie den Jahreslastgang aus dem Jahr 2012 anfordern – am besten per E-Mail, denn der Lastgang ist eine Excel- oder Textdatei, die Ihnen nur elektronisch übermittelt werden kann. Die Auswertung kann per Excel oder mithilfe eines Lastganganalysetools erfolgen.
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Bei der Excel-Auswertung ist auch ohne Programmierkenntnisse eine einfache Mengenprüfung möglich. Der Lastgang speichert alle 15 Minuten die entnommene Durchschnittsleistung der jeweiligen Viertelstunde.

Pro Stunde haben Sie also 4 Werte. Pro Tag sind es 24 * 4 = 92 Werte, pro Jahr 365 * 24 * 4 = 35.040 Messwerte.

Jeder Viertelstundenwert gibt Ihre durchschnittliche Leistung in KW an. Addieren Sie die 4 Werte einer Stunde, und teilen Sie das Ergebnis durch 4. Damit erhalten Sie den Wert eines Kilowatt pro Stunde = kWh.

So können Sie den Verbrauch (kWh) eines beliebigen Zeitraums prüfen. Ganz gleich, ob Tages- oder Monatsmengen, markieren Sie die gewünschten Messwerte und lesen Sie die Summe ab, geteilt durch 4 – fertig.

Eine Prüfung von HT- und NT-Mengen ist auf diesem einfachen Weg nicht möglich. Hierfür empfiehlt sich die Nutzung eines Lastganganalysetools.

Gleichzeit können Sie sich den Maximalwert anzeigen lassen. Beide Funktionen liefert Excel in der Regel als Info in der Fußzeile des Programms.

Der Maximalwert entspricht Ihrer maximalen Leistung im jeweiligen Zeitraum. Bei der Prüfung der Werte eines Kalendermonats können Sie so überprüfen, ob sich die in der Rechnung ausgewiesene maximale Leistung in Ihren Verbrauchswerten wiederfinden lässt. In unserem Beispiel beträgt die maximale Leistung 271,8 kW.

Passen Sie auf bei niederspannungsseitiger Messung

Die Messwerte entsprechen nicht immer den Abrechnungswerten der Rechnung. Beim Strombezug über eine Tra- fostation ist es entscheidend, an welcher Stelle der Zähler montiert ist. Man unterscheidet die niederspannungsseitige (hinter dem Trafo) bzw. die mittelspannungsseitige (vor dem Trafo) Messung.

Der Trafo selbst benötigt zur Transformation von Mittel- auf Niederspannung Energie. Misst der Zähler erst hinter der Trafostation die Energieverbräuche, werden die Umspannverluste nicht mitgemessen. Aus diesem Grund wird ein in der Regel 2- bis 3%iger Aufschlag erhoben.

Je nach technischen Anschlussbedingungen könnte Ihr vorliegender Lastgang diese Umspannverluste nicht enthalten. Eine Abweichung zu den in der Rechnung aufge- führten Verbrauchswerten wäre dann jeden Monat identisch. Der Netzbetreiber multipliziert Ihren Lastgang zur Abrechnung mit den Umspannverlusten von 2–3 % und weist diese Mengen dann in der Rechnung aus.