Draußen arbeiten bei Kälte: Das sollten Sie im Winter unbedingt beachten

Bei Eiseskälte träumt eigentlich fast jeder von der warmen „guten Stube“, von der aus man am besten bei einem lodernden Kaminfeuer dem heftigen Schneetreiben draußen gemütlich zuschauen kann. Und wenn das nicht geht, dann soll es doch bitteschön wenigstens ein schöner warmer Arbeitsplatz sein.

Wohl dem, der diesen hat. Es gibt aber genügend Menschen, die zumindest zeitweise draußen arbeiten müssen, und das auch im Winter bei Eiseskälte. Das ist nicht ungefährlich.

Regelmäßige Aufwärm-Pausen müssen bei Arbeiten in der Kälte sein!

Aus gesundheitlichen Gründen sollten im Freien Arbeitende regelmäßige Aufwärmzeiten einhalten, um nicht auszukühlen. Sobald die Temperaturen unter minus 5 Grad fallen, sollten sich Arbeitnehmer alle 90 Minuten eine Auszeit von 15 Minuten aus der Kälte gönnen. Bei Temperaturen zwischen minus 5 und plus 10 Grad sind alle 150 Minuten Aufwärmzeiten von 10 Minuten angeraten. Dies ergibt sich aus der DIN-Norm 33403, allerdings ist hierbei zu bedenken, dass sich diese DIN-Norm eigentlich auf Arbeitsplätze in Innenräumen bezieht. Sie berücksichtigt daher keine Niederschläge oder den Wind. Im Freien kommen einem dieselben niedrigen Temperaturen dadurch meist viel „kälter“ vor als in Innenräumen. Im Zweifel sollten Ihre Mitarbeiter also ruhig etwas großzügiger mit den angegebenen Pausenzeiten umgehen.

Zu langes Arbeiten in der Kälte birgt hohes Gesundheitsrisiko

Denn die Gefahren, die sich durch einen zu langen Aufenthalt in der Kälte oder eine Unterkühlung ergeben, sind unter keinen Umständen auf die leichte Schulter zu nehmen. Die kältebedingte Minderdurchblutung von Haut und Extremitäten ruft Kälteempfindungen sowie Einschränkungen von Beweglichkeit, Sensibilität und Geschicklichkeit hervor. Durch die gleichzeitige Abnahme des Reaktionsvermögens, der Aufmerksamkeit und der Leistungsfähigkeit erhöht sich zudem die Unfallgefahr. Die Minderdurchblutung von Haut und Extremitäten kann bei starker Abkühlung sogar örtliche Schäden des Körpergewebes (Erfrierungen 1. bis 4. Grades) verursachen. Anhaltender starker Wärmeentzug kann schließlich zu einer Abkühlung des Gesamtorganismus führen. Die Abkühlung kann im extremen Fall eine lebensbedrohliche Absenkung der Körperkerntemperatur mit Bewusstseinsverlust zur Folge haben.

Schützen Sie vor allem die Extremitäten bei Arbeiten in der Kälte

Um sich beim Arbeiten im Freien vor der Kälte zu schützen, kleiden Beschäftigte sich am besten nach dem Zwiebelschalen-Prinzip: Mehrere dünne Lagen sind dabei eher zu empfehlen als eine dicke. Drei Bereiche müssen sie dabei besonders schützen: Gesicht, Hände und Füße. Für das Gesicht ist z. B. eine Sturmhaube sehr gut geeignet. Die Hände lassen sich am besten warmhalten, indem Arbeitnehmer ein Paar dünne Handschuhe unter einem dicken Paar anziehen. Wer dann etwa mit einem Schraubenschlüssel hantieren muss, kann die dicken Handschuhe kurz ausziehen und ist dann immer noch durch die dünnen geschützt. So muss er das kalte Metall nicht mit bloßen Fingern anfassen. Beim Schuhwerk ist vor allem darauf zu achten, dass die Sohlen dick genug sind und wenig Kälte durchlassen. Es ist zudem wichtig, dass Beschäftigte im Freien nicht ins Schwitzen geraten. Denn durch schweißnasse Kleidung kühlt der Beschäftigte noch schneller aus, wenn er nach einer anstrengenden Tätigkeit in der Kälte steht.