Seit Mitte November 2016 werden den Beschäftigten im neu errichteten Konzernhaus in Hamburg und in der Bonner Servicezentrale insgesamt 220 Deskbikes zur Verfügung gestellt. Diese Geräte, die Heimtrainern ähneln, sollen den Bürostuhl ersetzen. Die Beschäftigten können so während der Schreibtischarbeit in die Pedale treten und ihre Fitness verbessern. Damit bringt das Deskbike mehr Bewegung in den Büroalltag.
Wissenschaftliche Begleitung gibt der Idee recht
Bei den meisten Beschäftigten findet das Angebot einen großen Anklang. Doch die Zustimmung der Mitarbeiter allein reicht dem Unternehmen nicht, um den Gesundheitsnutzen zu bewerten. Darum wurde die 6-wöchige Pilotphase durch ein interdisziplinäres Forschungsteam der Berufsgenossenschaft Verkehrswirtschaft Post-Logistik Telekommunikation (BG Verkehr), des Instituts für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung und der Deutschen Sporthochschule Köln begleitet. Dabei testeten die Teilnehmer der Studie, 60 Mitarbeiter am Standort Köln, zum Vergleich auch andere mobile Bewegungsgeräte. Die Wissenschaftler untersuchten nicht nur die Akzeptanz und das Wohlbefinden der Probanden, sondern z. B. auch physiologische Aktivitätskennwerte, Energieumsätze und Körperhaltungen. Das Deskbike schnitt in den meisten Punkten am besten ab.
Auch die mentale Aktivität nimmt zu
Fazit der Studie: Die Nutzer verbrauchen beim Radeln mehr Kalorien als bei einer rein sitzenden Tätigkeit – und haben auch noch Spaß da- bei. Aber auch die mentale Aktivität steigt durch die Bewegung. Dazu müssen die Beschäftigten keineswegs den ganzen Tag strampeln: Ideal ist es, 2- bis 3-mal täglich für 15 bis 20 Minuten zu radeln. So zeigte sich die Leiterin Health & Safety Management der Telekom, Dr. Anne-Katrin Krempien, vom Ergebnis der Testphase voll überzeugt. Darum sollen die Geräte ab diesem Jahr auch Mitarbeitern an weiteren nationalen und internationalen Telekom-Standorten zur Verfügung gestellt werden.
An die Einweisung wird gedacht
Damit die Geräte nicht nur den „Spaßfaktor“ erhöhen, sondern tatsächlich auch einen optimalen Gesundheitseffekt haben, werden alle Nutzer in einem kurzen Einführungs-Workshop zur Funktionsweise der Geräte geschult. Auch eine App gibt es dazu, die z. B. Daten wie die zurückgelegte Fahrstrecke und den Kalorienverbrauch, anzeigt.
Eine nützliche Maßnahme auch für andere Büro- und Verwaltungsbetriebe – denn was kann es Besseres geben als beim Arbeiten gleichzeitig etwas für die Gesundheit zu tun? Die Anschaffungskosten von ca. 300 s aufwärts sollten darum keinen Firmenchef abschrecken, zumal mehrere Mitarbeiter ein Gerät auch abwechselnd nutzen können.