Die Schuldigen waren meist auch schnell gefunden, ob es nun unfähige Techniker oder missratene Softwarelösungen waren. Vor der eigenen Haustür wurde dabei allerdings nur selten oder gar nicht gekehrt. Viele fundamentale Anfangsfehler hätten aber so vermieden werden können.
Oft zu wenig bedacht wurde zum Beispiel, dass:
- Neuerungen nicht nur eine technische und administrative Dimension haben, sondern eine ebenso wichtige mentale Komponente (Stichwort: altes, überkommenes Denken).
- Anfangs- und Folgeinvestitionen für Hard- und Software häufig völlig falsch eingeschätzt wurden. - E-Sourcing vielfach über Gebühr das firmeninterne IT-Netz belastete (und für Kollegen anderer Abteilungen ein beliebter Zankapfel war).
- Kosten auf Teufel komm raus gespart werden sollten, ohne auf Qualitätsverluste bei Lieferanten, Waren und Lieferpünktlichkeiten zu achten.
- Kurzatmigkeit die Implementierung einer E-Sourcing-Lösung dominierte statt strategischer Planung.
Dass virtuelle Marktplätze aber nicht nur funktionieren können, sondern auch noch gewaltig Zeit und Kosten einsparen, beweisen die Beispiele Amazon und eBay. In deutschen Einkäuferkreisen bahnt sich derzeit auch ein Gesinnungswandel an, wie eine aktuelle Studie der Uni Würzburg beweist. Danach wollen 67 % der befragten 200 Unternehmen in der nächsten Zeit einen elektronischen Marktplatz einrichten.