- Tabuthemen
Ein spanisches Sprichwort heißt: „Rede nicht über dich selbst und nie schlecht über andere.“ Wenn Sie sich an diese Regel halten, können Sie viele Fettnäpfchen vermeiden. Wie überall ist Kritik nie ein gutes Gesprächsthema. Diskutieren Sie nicht über die spanische Vergangenheit, das Basken-Problem, die Religion oder den Stierkampf. Er gilt ins Spanien als Kunst, auch wenn manche Spanier selbst einmal darüber lästern.
Rohstoffeinkauf Aktuell -Tipp: Fühlt sich ein spanischer Verkäufer in seinem Stolz oder seiner Ehre verletzt, führt dies meistens zum Abbruch der Geschäftsbeziehung.
- Firmenkultur
In kleinen und mittleren Firmen entscheidet immer der Geschäftsführer. Große Firmen und Konzerne arbeiten nach den üblichen Management-Systemen.
- Verhandlungssprache
Spanisch. Zahlreiche spanische Geschäftsleute sprechen zwar Englisch oder sogar Deutsch. Wenn Sie jedoch nicht selbst verhandlungssicher Spanisch sprechen, sollten Sie einen Dolmetscher in der Hinterhand haben. Es erleichtert die Kontaktaufnahme, wenn Sie Anfragen in Spanisch schreiben.
- Kleidung
Ein gepflegtes Äußeres ist sehr wichtig. Mit modischer Business-Kleidung liegen Sie immer richtig.
- Begrüßung
Ist ein spanischer Geschäftspartner unpünktlich, sehen Sie großzügig darüber hinweg. Pünktlichkeit ist nicht gerade die Stärke aller Spanier. Seien Sie selbst jedoch immer pünktlich. Titel spielen auf Visitenkarten keine Rolle.
- Geschenke
Präsente mit einem Bezug zu Ihrer Heimat kommen immer sehr gut an, zum Beispiel Bildbände. Auch CDs mit klassischer Musik sind willkommen. Werden Sie privat eingeladen, senden Sie vorab einen Blumenstrauß an die Dame des Hauses. Die Blumen dürfen Sie nicht mitbringen. Im Gegensatz zu den geschäftlichen Treffen kommen Sie bei privaten Einladungen mindestens eine halbe Stunde später als verabredet.
- Small Talk
Sprechen Sie über die Schönheiten Spaniens, die spanische Küche, die Weine, über die Kultur und Geschichte. Auch die Familie und Fußball sind gute Themen.
- Gesprächstaktik
Nehmen Sie sich Zeit für Verhandlungen. Durch ausgedehnten Small Talk wird die positive Gesprächsatmosphäre erzeugt. Setzen Sie einen spanischen Verkäufer niemals unter Druck. Lernen Sie, die Zwischentöne zu interpretieren. Häufig wird behauptet, es sei alles machbar - doch trotz des sprichwörtlichen spanischen Improvisationstalents gibt es Grenzen. Ein etwas zu ausgeprägter Optimismus charakterisiert viele spanische Geschäftsleute.
- Geschäftsessen
Sie dauern 3 Stunden oder länger, dienen der Kontaktpflege und finden mittags zwischen 14.00 und 16.00 Uhr und abends ab 21.00 Uhr statt. Tapas sind kleine Portionen kalter oder warmer Speisen - Tortillas sind gefüllte Omeletts. Pluspunkte können Sie mit Kenntnissen über spanischen Wein sammeln.
- Kritik äußern
Mit Problemen befasst man sich erst dann, wenn diese auftreten. Bleiben Sie mit spanischen Geschäftspartnern immer in Kontakt, um den Fortgang von Geschäften überwachen zu können.
- Vertragsschluss
Schriftlich mit Festlegung der Zahlungsbedingungen. Manchmal starten spanische Verkäufer Nachverhandlungsversuche.
- Spanische Besonderheiten
Das würdige und bescheidene Auftreten wird geschätzt. Ein humorvoller und unterhaltsamer Gesprächspartner ist auch in geschäftlichen Meetings gerne gesehen. Aber Vorsicht: Der „verhaltene“ Humor der Deutschen oder versteckte Ironie kann schnell als Kritik missverstanden werden. Die meisten Spanier sind sehr kritiksensibel.
Auch die deutsche Art, in Verhandlungen alle schlechten Fakten offen anzusprechen, empfinden Spanier fast immer als ungehobelt. Sie fühlen sich überrollt und reagieren abwehrend darauf. Spanische Geschäftsleute bemängeln an den Deutschen oft die Unfähigkeit, sich an die Sitten und Gebräuche des Gastlandes anzupassen.