Der Preis einer Dienstleistung oder Ware ist sicherlich ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, den richtigen Partner zu finden. Doch Logistik ist geprägt vom problemlosen Zusammenspiel aller am Materialfluss beteiligten Stellen. Greift hier nicht ein Element reibungslos in das andere, kommt das ganze Gebilde ins Stocken.
Sicher läuft Ihre interne Logistik wie am Schnürchen, doch was nutzt das, wenn externe Dienstleister und Lieferanten mit ständigem Störfeuer aus Fehllieferungen und Terminverzögerungen Ihr ausgeklügeltes System kräftig durcheinanderwirbeln?
Dabei ist es gar nicht so schwer, die schwarzen Schafe ausfindig zu machen und sie auf den Pfad der Tugend zurückzuführen. Eine recht einfache und trotzdem bewährte 3-Schritte-Methode hilft Ihnen, eine gründliche und hinreichende Aussage darüber zu treffen, wie es um die Qualität Ihrer Lieferanten, Spediteure oder auch Logistikdienstleister bestellt ist.
So funktioniert die 3-Schritte-Methode
Praktisch alle Dienstleister- und Lieferantenbewertungsmethoden basieren auf den Faktoren
1. Kosten
Kosten und Preise können Sie nie isoliert betrachten – sie müssen immer ins Verhältnis zu den Preisen anderer Anbieter gesetzt werden. Um an solche Zahlen zu kommen, bietet sich beispielsweise das Einholen qualitativ gleichwertiger Angebote anderer Dienstleister an. Doch Vorsicht: Achten Sie dabei genau darauf, dass auch wirklich dieselbe Qualität dahintersteckt! Sind Sie z. B. auf absolute Termintreue angewiesen, so hat diese ihren Preis. Ein absolutes Billigangebot sollten Sie daher mit Vorsicht genießen.
2. Qualität
Bei der Qualität setzen Sie einfach die beanstandeten Dienstleistungen und Lieferungen ins Verhältnis zu den unbeanstandeten. Berücksichtigen Sie dabei allerdings nur solche Mängel, die der Spediteur zu verantworten hat. Auf dem Transport beschädigte Ware kann nämlich einerseits durch unsachgemäße Behandlung der Waren auf dem Transport verursacht sein, aber auch durch eine mangelnde und nicht ausreichende Verpackung seitens des Lieferanten oder auch durch Ihre Verpackungsabteilung entstanden sein.
3. Liefertreue
Hierbei setzen Sie auch wieder die nicht pünktlichen Lieferungen ins Verhältnis zu den termingerechten. Welches Raster Sie anlegen, hängt von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Beim einen kann ein Zeitraum von mehreren Tagen hinreichend sein, während es bei einem anderen ein Stundenraster sein muss.
Wenn Sie nun die einzelnen Aspekte mittels Punkteraster von beispielsweise 0 bis 100 Punkten bewertbar gemacht haben, haben Sie ein fein abgestuftes System, in dem einerseits harte und weiche Fakten gleichermaßen messbar sind als auch die Nachvollziehund die Vergleichbarkeit gewährleistet werden. Wenn Sie diese Werte in unser Schema eintragen, sehen Sie schnell und einfach, wie es um die Qualität Ihrer Dienstleister und Lieferanten bestellt ist.
Achtung: Jede Leistung einzeln bewerten! Damit diese Methode auch funktioniert, müssen Sie jede einzelne Dienstleistung oder Lieferung des betreffenden Lieferanten oder Dienstleisters einzeln bewerten.
Diese Aktionen sollten Sie aufgrund der Ergebnisse einleiten
Wenn Sie alle Bewertungen durchgeführt haben, sehen Sie schnell, bei welchen Lieferanten oder auch Dienstleistern Mängel bestehen und wie groß diese sind. Fallen Ihnen dabei erhebliche Mängel in einigen Bereichen auf, während in den anderen alles im Lot ist, lohnt es sich, genau nachzuforschen, wodurch die schlechte Bewertung zustande gekommen ist. Denn nur so können Sie zusammen mit dem Dienstleister an den Ursachen arbeiten und die Mängel nachhaltig abstellen.
So sollten Sie mit den Erkenntnissen umgehen
Nun gilt es eigentlich nur noch, die Erkenntnisse mit dem Dienstleister zu besprechen und ihn aufzufordern, an den Mängeln zu arbeiten. Doch richtig rund wird Ihr Qualitätssystem erst, wenn Sie einige weitere Maßnahmen ergreifen:
Teilen Sie auch Lob und Anerkennung immer schriftlich mit. Auch Positives sollten Sie Ihrem Geschäftspartner mitteilen.
Suchen Sie bei kleineren Mängeln zunächst das Gespräch mit den Ihnen zugeordneten Ansprechpartnern des Lieferanten oder Dienstleisters.
Sind die Mängel massiver oder führt auch das Gespräch mit dem direkten Ansprechpartner zu keiner Verbesserung, sollten Sie ein Gespräch mit dem Geschäftsführer vereinbaren. Machen Sie ihm in diesem Gespräch klar, welche Mängel Sie monieren und wie lange Sie mit welchen Mitteln versucht haben, eine Besserung herbeizuführen. Setzen Sie hierbei auch Fristen!
Lässt sich nach allen diesen Schritten keine Besserung erkennen, trennen Sie sich möglichst schnell von dem Lieferanten oder Dienstleister.