Einkauf wie bei Loriot

Gestern wäre der große Vicco von Bülow 90 Jahre alt geworden. Der unter dem Namen Loriot bekannte Künstler hat sich mit seinem einzigartigen Humor einen festen Platz in den Herzen der Deutschen geschaffen.

Unvergessene Sketche wie “Weihnachten bei Familie Hoppenstedt” (Früher war mehr Lametta!), der “Lottogewinner”, in dem der Protagonist eine Herrenboutique in Wuppertal eröffnen wollte und die “Herren im Bad” zaubern noch heute ein Lächeln auf die Lippen der Menschen.

Eine meiner Lieblings-Szenen aus Loriots vielfältigem Schaffen stammt aus dem Film: “Pappa ante Portas”. Loriot spielt darin Heinrich Lohse, seines Zeichens Einkaufsleiter bei einem Röhrenproduzenten.

Eine übertriebene Sparaktion beim Einkauf von Büromaterial wird ihm zum Verhängnis – und er wird in den vorzeitigen Ruhestand geschickt.

Auch als Privatmann kann sich Lohse nicht von seinem ausgeprägten Sparbedürfnis freimachen. Seine Frau schickt ihn zum Einkaufen und sagt, dass er Senf mitbringen solle.

Statt des gewünschten Glases kauft er in einem kleinen Feinkostladen erst mal eine ganze Palette – denn dann ist der Einkauf pro Glas ja schließlich viel billiger!

Dass in seinem Haushalt nur drei Personen leben und diese wohl die kommenden Monate fast ausschließlich Senf vertilgen müssten, um den Großeinkauf zu “vernichten”, daran hat der an große Abnahmemengen gewöhnte Lohse nicht gedacht.

Die Filmszene ist natürlich stark überzogen – aber Pappa ante Portas ist ja schließlich eine Komödie. Vielleicht steckt darin aber dennoch ein Körnchen Wahrheit.