Das gilt natürlich besonders, wenn Sie zum ersten Mal mit dem Kunden zusammenarbeiten.
Auch bei langjährigen Kunden gelegentlich die Bonität prüfen
Aber auch bei langjährigen Kunden sollten Sie gelegentlich prüfen, ob sich deren wirtschaftliche und finanzielle Situation evtl. verschlechtert hat. Von der Einschätzung der Bonität hängt ab, wie Sie weiter vorgehen:
Bei Kunden, die bereits negativ aufgefallen sind (z. B. eidesstattliche Versicherung, Vergleich, Insolvenz, Haftbefehl, schleppendes Zahlungsverhalten), führen Sie den Auftrag nur gegen Vorkasse aus.
Bei Kunden, deren Bonität gut ist oder die Sie nicht prüfen konnten, sichern Sie sich anderweitig ab (zum Beispiel durch Eigentumsvorbehalt, Bürgschaft, Sicherheiten).
Sie können einem Kunden nicht ansehen, ob er zahlungsfähig ist. Verlassen Sie sich deshalb lieber auf Zahlen und Fakten.
Tipp: Oft gehen zahlungsunwillige Auftraggeber so vor: Sie engagieren ein Unternehmen, zahlen nicht oder zu wenig und beauftragen beim nächsten Mal einfach einen anderen. Solchen Kunden treten Sie mit einem Netzwerk entgegen:
Sprechen Sie Ihre Unternehmerkollegen an, und initiieren Sie eine schwarze Liste, in die jeder von Ihnen solche Auftraggeber eintragen soll. Dann fallen die anderen nicht mehr auf diese Unternehmen herein.
Bonität prüfen: die 5 wichtigsten Methoden
1. Bank: Bankauskunft über Zahlungsfähigkeit und Kreditwürdigkeit des Kunden, keine konkreten Zahlen, Einverständnis des Kunden wird von seiner Bank eingeholt, wenn es ihr nicht schon vorliegt.
Kosten: Bearbeitungsgebühr ca. 20 Euro; weitere Informationen: über Ihre Hausbank.
2. Schufa: Mitgliedschaft erforderlich (Ausnahme: Eigenauskunft); Sie müssen auch Auskünfte über Ihre Kunden an die Schufa weitergeben.
Kosten: ca. 600 Euro pro Jahr. Alternative: Den Kunden bitten, eine Eigenauskunft vorzulegen (7,60 Euro); weitere Informationen: www.schufa.de.
3. Internet-Auskunfteien: Viele solcher Auskunfteien sind im Aufbau; die Qualität ist höchst unterschiedlich. Geeignet erscheinen derzeit z. B.: www.bonitaetfinder.de, www.dwa-wirtschaftsauskunft.de, www.atriga.de.
Kosten: Gebühren pro Auskunft und gestaffelt danach, ob Ihr Kunde eine Privatperson (ab 4,70 Euro) oder ein Unternehmen ist (ab 9,90 Euro); weitere Informationen unter den angegebenen Internet- Adressen.
4. Creditreform, Bürgel: Mitgliedschaft ist in der Regel erforderlich, ausnahmsweise auch Einzelabfragen für Nicht-Mitglieder möglich.
Kosten: Kostspielig, Jahresbeitrag plus Gebühren für Auskünfte; weitere Informationen: www.creditreform.de, www.buergel.de.
5. Amtsgericht am Sitz des Kunden: Information, ob Ihr Kunde die eidesstattliche Versicherung abgegeben oder ein Insolvenzverfahren laufen hat; Information über Eintragungen im Handelsregister.
Kosten: Kostenlos; erfordert schriftlichen Antrag; ggf. unterstützt Ihre IHK/HwK Sie bei der Recherche nach diesen Informationen.