12 Tipps, wie Ihr Messestand zum Kundenmagneten wird

Messeauftritte sind teuer - und bringen so manches Mal nicht den gewünschten Erfolg. Woran mag das liegen? Man hat doch einen guten Messebauer beauftragt, einen imposanten Stand zu errichten, diesen mit Prospekten & Co. sowie Werbgeschenken bestückt.
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Doch der Grund, warum Messeauftritte scheitern, liegt oft weder am Standbau, noch am ausliegenden Werbematerial. Ungeschultes Standpersonal, das es nicht versteht, den Neukunden für Ihr Angebot zu interessieren, macht den teuren Messeauftritt in der Praxis so manches Mal zur “Nullnummer”.

Tipps für einen erfolgreichen Messeauftritt: So überzeugen Sie Kunden und Besucher

Das muss nicht sein: Messeteilnahmen könnten weitaus besser gelingen, wenn Sie auf die Motivation, das Verhalten und die Kompetenz Ihres Standpersonals achten. Mit diesen 12 Tipps machen Sie Ihren Messestand zum Kundenmagneten:

1. Wer gehört eigentlich zum Messestand?

Passiert leider immer wieder: Man betritt einen Messestand und entdeckt niemanden, der zum Standpersonal gehört. Warum nicht? Vielleicht steht der schon in Jeans und T-Shirt neben einem.

Genau das ist das Problem: Standpersonal ist nicht erkennbar!

  • Sorgen Sie deshalb dafür, dass klar sichtbar ist, wer für den Besucher da und wer selbst Besucher ist.

Das geht am einfachsten durch eine einheitliche Kleidung:

Wenn es nicht der eigene Firmendress ist, dann tun es auch einheitliche T-Shirts, Krawatten oder Schals, vielleicht sogar Caps und Mützen. Oder richtig große auffällige Buttons.

2. Mit wem spreche ich eigentlich?

  • Versäumen Sie nicht, jedem Mitarbeiter, der Standdienst tut, ein großes, gut lesbares Namenschild zu verpassen.
  • Bitte schreiben Sie auch den Vornamen aus!
  • Das erleichtert Besuchern, sie anzusprechen – und brennt sich besser ins Gedächtnis ein.

3. Small Talk – nein danke!

Small Talk mit dem Besucher – das gehört dazu. Aber bitte nicht unter Kollegen.

Unterhaltungen zwischen Kollegen sind zwar auch wichtig – aber sie sollten in den für die Besucher nicht sichtbaren Standbereichen erfolgen. Oder am besten gleich in der Pause.

4. Bloß keine Grüppchenbildung.

Achtung, ganz großes Tabu! Standpersonal, das gerade nichts zu tun hat, sollte sich aus dem Weg gehen.

Denn: Nichts wirkt abschreckender als ein kleiner Haufen von mehreren Beratern – eine Kleingruppe, die man erst sprengen muss, um ein Gespräch zu beginnen. Aber die wenigsten Besucher sind Sprengmeister. Dafür sind sie umso schneller in die Flucht geschlagen.

5. Hier kommt keiner durch.

Die schlimmste aller Gruppen ist die, die am Eingang eine drohende Barriere bildet.

Ja, wirklich! Haben Sie sich mal das Bild von der Ferne angesehen, das sich dem Besucher bietet, wenn drei Berater am Eingang geschlossen auf neue Kunden warten. Vielleicht noch die Arme hinterm Rücken verschränkt und dann doof hin- und herwippend? “Der ist irgendwo da hinten.”

6. Herr Maier kommt an den Stand und will Herrn Schulze sprechen.

Den haben Sie vor 2 Minuten aus den Augenwinkeln heraus noch gesehen. Bei den Niederdruckventilen. Was sagen Sie?

  • Falsch: “Der ist irgendwo da hinten!” 
  • Die richtige Antwort wäre gewesen: “Ich bringe Sie zu ihm.”

7. Der richtige und der falsche Empfang.

Was tun wir eigentlich, bevor wir jemanden ansprechen? Wir nehmen Blickkontakt auf.

  • Das sollte nicht nur jedes Mitglied des Stands beherzigen.
  • Das gilt auch ganz besonders für die Damen am Empfang. 

Apropos Empfang: Oftmals sind dort auch die PCs mit dem Internetzugang, die Telefone und Faxe installiert. Was tut die Empfangsdame dann?

  • Sie empfängt Faxe, E-Mails und Anrufe. Aber keine Besucher!
  • Verlegen Sie ihre Bürotätigkeit also nicht in die Begrüßungszone, sondern nach hinten, wo es keiner sieht.

8. Essen, trinken, rauchen.

Tja, auf den kleinen Verbrauchermessen kann man immer wieder dem Standpersonal bei der Brotzeit zusehen. Wie sie sich über ein Schnitzel mit Pommes hermachen oder einem Hähnchen mit Plastikgeschirr zu Leibe rücken. Aber um das zu sehen, sind Besucher nicht hierhergekommen, stimmt’s?

  • Also bitte essen, trinken oder rauchen Sie nicht in Gegenwart Ihrer Besucher.
  • Machen Sie das in Ihrer Pause.
  • Und missbrauchen Sie den Messestand niemals als Pausenraum.

9. Da isser. Zurück zum Beispiel von vorhin.

Herr Maier will Herrn Schulze sprechen. Nehmen wir mal an, Sie haben ihn endlich gefunden. Und jetzt sagen Sie Ihrem Besucher freudestrahlend: “Da isser.” Was ja nicht falsch ist, aber nicht gerade formvollendet.

  • Besser ist es, wenn Sie die beiden Herren miteinander bekannt machen. Das setzt natürlich voraus, dass Sie jeden Besucher nach seinem Namen gefragt haben. Und? Haben Sie?

10. Die Abwürger sind unter uns.

Ich gebe zu, diese Killerphrase hört man nicht nur auf Messen, sondern auch in Verkaufsgesprächen aller Art. Sie kommt dann, wenn nach Ansicht des Verkäufers vom Interessenten eine Frage zu viel geäußert wurde. Der Satz: “Hier steht alles drin”, und mit einem wuchtigen Schwung wird ein kleiner Flyer oder ein gewichtiger Verkaufskatalog übergeben.

Aber: Zum Lesen sind die Besucher auch nicht gekommen. Sie wollen fragen und Antworten erhalten, Gespräch und Diskussion, Spannendes zwischen den Zeilen und immer wieder anfassen – die Exponate nämlich.

Bedenken Sie: Ein Messestand ist keine Prospektverteilstation. Das hätten Sie anders billiger haben können.

11. Ich gebe Ihnen mal meine Visitenkarte.

Den Visitenkartentausch auf der Messe sollten Sie keinesfalls vergessen.

  • Denn nach ein paar Hundert Gesprächen werden Sie nicht mehr wissen, wo Ihnen der Kopf steht.
  • Und spätestens dann haben Sie auch den Namen vergessen.
  • Ihren Besuchern geht es übrigens genauso.

12. Der letzte Punkt ist für den Chef.

Dieser letzte Punkt ist für den Chef der Firma oder den vor Ort anwesenden Chef vom Dienst.

Bedenken Sie: Ohne Motivation läuft nichts.

  • Machen Sie deshalb vor Messebeginn und am Abend eine kurze Lagebesprechung.
  • Hier können Sie sich über das Erlebte austauschen und dafür sorgen, dass alle mit neuem Elan in den nächsten Messetag starten.