Selbst wenn Sie immer gewissenhaft Ihre Steuer bezahlt haben: Ein mulmiges Gefühl bleibt, wenn sich ein Betriebsprüfer ankündigt. Wird er unerwartet irgendwelche Fehler entdecken? Was wird er überhaupt prüfen?
Schwerpunkte einer Betriebsprüfung
Ansparabschreibungen aus den Jahren vor 2007: Der Prüfer kontrolliert die formalen Voraussetzungen. Haben Sie korrekt aufgelöst? Haben Sie bei einer Nichtinvestition 6 % Zinsen berechnet?
Investitionsabzugsbeträge: Dürfen Sie den Investitionsabzugsbetrag in Anspruch nehmen? Häufiger Streitpunkt: Voraussichtliche private Nutzung. Liegt diese unter 10 % - kein Investitionsabzugsbetrag.
Schuldzinsen: Bei Überentnahmen kann der Abzug von Schuldzinsen eingeschränkt sein. Der Prüfer wird kontrollieren, ob die Entnahmen den Gewinn zuzüglich Einlagen übersteigen. Einlagen kurz vor Jahreswechsel und Entnahmen unmittelbar nach dem Jahreswechsel werden nicht anerkannt.
Vorsteuerabzug: Enthalten Ihre Rechnungen alle Pflichtangaben? Der Zeitpunkt der Leistung wird häufig vergessen. Prüfen Sie am besten vor einer Prüfung Ihre Rechnungen.
Umsatzsteuer/Vorsteuer: Gehören zu Ihrem Geschäft grenzüberschreitende Lieferungen? Falls ja: Sind die Leistungen steuerpflichtig? Muss der Leistungsempfänger Umsatzsteuer zahlen?
Kleinbetragsrechnungen: Besonderes Augenmerk hat der Prüfer auf Rechnungen, die knapp über der 150-Euro-Grenze liegen. Hier sind alle gesetzlich geforderten Angaben notwendig, häufig sind jedoch nur die Angaben für Kleinbetragsrechnungen vorhanden. Das kann Sie den Abzug der Vorsteuer kosten.
Entfernungspauschale: Haben Sie die abziehbaren Betriebsausgaben für Ihren betrieblichen PKW richtig ermittelt?
Sonderabschreibung: Bei Anschaffungen vor 2008 müssen Sie vorweg eine Ansparabschreibung gebildet haben. Private Nutzung muss unter 10 % liegen. Nach 2007 sind Sonderabschreibungen auf neue und gebrauchte bewegliche Wirtschaftsgüter möglich. Private Nutzung muss im Anschaffungs- und im Folgejahr unter 10% liegen.
Privatnutzung: Häufige Streitpunkte: Telefon und PKW. Dementsprechend wird dies genauer geprüft.
Privatkonten: Sind eventuell Differenzen über das private Konto ausgebucht worden? Ein Zeichen dafür, dass die Buchhaltung nicht ordnungsgemäß ist. Sind nicht genügend Entnahmen für den Lebensunterhalt vorhanden, wird der Prüfer fragen, wovon Sie gelebt haben. Findet er einen Fehler in der Buchhaltung, wird er wahrscheinlich Ihre Einnahmen um einen geschätzten Betrag erhöhen.
Tipp: Steht bei Ihnen eine Prüfung an, checken Sie ganz genau Belege und Unterlagen in Ihrer Buchhaltung. Achten Sie auch darauf, dass alle formalen Voraussetzungen erfüllt sind. Dann können Sie der Prüfung gelassen entgegen sehen.