Immer mehr US-Wohltätigkeitsorganisationen setzen nicht mehr auf gute Worte, sondern auf harten Dollar: Sie gehen Kooperationen mit Pharmafirmen ein und investieren direkt in die Herstellung neuer Medikamente. Beispiel: Die Leukemia & Lymphoma Society unterstützt mit 3,7 Mio. US-Dollar die Blutkrebs-Forschung der Firma Celator Pharmaceuticals.
Der Trend: Wohltätigkeit hat keine Berührungsängste mehr mit dem Kommerz. Mit der guten Sache darf in Zukunft gutes Geld verdient werden.
Das zeigt auch die Umweltinitiative One Block off the Grid (ein Block vom Netz) in San Francisco. Die Idee: Einwohner eines Häuserblocks schließen sich zu einem Einkaufsgemeinschaft zusammen, um Solaranlagen für ihre Dächer anzuschaffen. Das Besondere an der Bewegung: Die Initiative wird von einem profitorientierten Unternehmen organisiert. Es heißt Virgance und hat sich darauf spezialisiert, Wohltätigkeits- oder Ökokampagnen professionell aufzuziehen. Virgance kümmert sich um Logos, Werbematerial und Online-Videos, bewirbt Aktionen im Internet über ein Netzwerk von bezahlten Bloggern. Dafür erhält das Unternehmen einen Anteil an den Einnahmen.
Unsere Prognose: Profitorientierter Aktivismus ist auf dem Vormarsch - weil er letztendlich dem guten Zweck dient. Die professionellen Dienstleister verfügen über mehr Kapital, weil sie Geld bei Investoren einsammeln können und nicht auf Spenden angewiesen sind. Außerdem können Sie ihre Mitarbeiter besser bezahlen und kommen so auch an besseres Personal.