Infografik zu den verschiedenen Personalberufen im Unternehmen.

Berufe im Personalmanagement: Beispiele und Verdienst

Das Personalwesen oder auch Human Resource Management bietet eine ganze Reihe verschiedener Jobs. Für einige braucht man ein Studium, für andere genügt eine Ausbildung und auch Quereinsteiger sind in der Branche willkommen. Welche Tätigkeiten genau hinter den einzelnen Jobbezeichnungen stecken, ist nicht jedem klar.  Während in kleinen und mittelständischen Betrieben häufig vor allem Generalisten gefragt sind, die mehrere Fachbereiche abdecken, ist in Großunternehmen und Konzernen der Spezialisierungsgrad sehr hoch. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Berufsbilder und das Aufgabengebiet der Personalmanager.
Inhaltsverzeichnis

Was sind die häufigsten Berufe im Personalmanagement? 

Zu den häufigsten Berufen im Personalmanagement gehören:

  • Personalreferent
  • Personalberater
  • Recruiter
  • Personalentwickler
  • Personaldisponent
  • Lohn- und Gehaltsbuchhalter
  • Personalleiter

Hinter ihnen stecken zum Teil ganz unterschiedliche Aufgaben – gemein ist ihnen aber die Arbeit mit Menschen. Im Unterschied zu den Fachkräften eines Unternehmens arbeiten Personaler ausschließlich mit den Menschen, die im Unternehmen arbeiten. Sie arbeiten nicht in der Produktion, im Projektmanagement, in der IT oder im Kundenservice, sondern verwalten, fördern und beraten Mitarbeiter. 

Personalmanager sorgen dafür, dass in dieser Hinsicht alles reibungslos läuft und die Produktivität eines Unternehmens aufrechterhalten bleibt, da ausreichend qualifiziertes Personal da ist, das für das Unternehmen tätig ist.

Was macht ein Personalreferent im Personalmanagement?

Der Personalreferent ist der Allrounder im Human Resource Management beziehungsweise das Rückgrat der Personalabteilung. Er kennt sich in jedem Bereich aus und ist deshalb auch innerhalb der Abteilung gefragt. Aufgrund seiner Expertise koordiniert er nicht selten die Arbeiten im Personalwesen. Seine Aufgaben und Tätigkeiten umfassen:

  • Personalbedarfsplanung
  • Personalbeschaffung
  • Personaleinsatz
  • Personalentwicklung
  • Personalfreisetzung
  • Personalentlohnung
  • Personalführung
  • Personalverwaltung

Der Personalreferent ist Ansprechpartner für Abteilungsleiter, Mitarbeiter und Bewerber. Folglich hat er mit vielen Menschen im und außerhalb des Unternehmens zu tun und benötigt daher auch ein hohes Maß an Kommunikations- und Teamfähigkeit. Bei seiner Tätigkeit muss der Personalreferent stets die Balance zwischen den Interessen des Arbeitgebers und der Mitarbeiter wahren.

Je kleiner das Unternehmen, desto mehr ist der Generalist gefragt. In größeren Unternehmen sind Personalreferenten häufig auf einen Aufgabenbereich spezialisiert. Der Beruf ist ein typischer Einstiegsjob nach einem betriebswirtschaftlichen Studium und bietet viele Perspektiven.

Der Einstieg in einem kleineren Unternehmen kann reizvoll sein, um auch in der Praxis alle Bereiche des Human Resource Management kennenzulernen und sich später weiter zu spezialisieren. Auch die Leitung der Personalabteilung ist mit entsprechender Erfahrung möglich.

Voraussetzungen: Neben einer abgeschlossenen Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann kann auch ein Studium oder eine entsprechende Weiterbildung als Einstiegsqualifikation dienen. 

Was macht ein Personalberater?

Als Personalberater ist man hauptsächlich für die Arbeitsvermittlung zuständig. Dazu zählen das Suchen und Auswählen von potenziellen neuen Mitarbeitern für das Unternehmen. Personalberater erstellen Stellenanzeigen, legen die Aufgaben und Anforderungen neu zu besetzender Positionen fest und unterstützen beim Auswahlprozess. Auch das Onboarding neuer Mitarbeiter begleiten sie.

Um Personalberater zu werden, empfiehlt sich ein Studium der Personalwirtschaft. Doch auch für Menschen mit einem psychologischen Hintergrund ist dieser Job geeignet. Er verlangt Beurteilungsvermögen, Verhandlungsgeschick, Empathie sowie interdisziplinäres Denken. In großen Unternehmen gibt es in der Regel mehrere Personalberater – in kleinen Betrieben gibt es häufig nur eine Person, die dann oft auch noch weitere Aufgaben aus dem HR-Bereich übernimmt. 

Was kennzeichnet den Job eines Recruiters?

Recruiter ist ein relatives neues Berufsbild im Personalwesen. Es könnte altmodisch auch mit Anwerber oder Personalvermittler bezeichnet werden, umfasst heute aber einen deutlich größeren und komplexeren Aufgabenbereich. In Zeiten, in denen es immer schwieriger ist, geeignetes Personal – längst nicht mehr nur Führungskräfte – zu finden, kommt Recruitern eine besondere Bedeutung in Unternehmen zu.

Meist sind es größere Betriebe, die sich Recruiter leisten, denn sie müssen stets die Augen nach neuen Kandidaten offenhalten. Schließlich müssen offene Stellen im Unternehmen mit den optimalen Bewerbern besetzt werden. Recruiter kümmern sich nicht nur um die externe, sondern auch um die interne Personalbeschaffung.

Ihre Aufgabe beschränkt sich nicht nur darauf Stellenausschreibungen zu erstellen, sondern sie werben beispielsweise auch auf Jobmessen um neues Personal. Ein wichtiger Bereich für die Rekrutierung ist zudem das Internet geworden. Hier werden längst nicht mehr nur Jobportale, sondern auch Social Media-Plattformen zum Personalrecruiting genutzt. Dieser Teilbereich wird deshalb auch als E-Recruiting bzw. Social Media-Recruiting bezeichnet.

Voraussetzungen: Recruiter müssen nicht unbedingt Betriebswirtschaftslehre studiert haben. Psychologie und Soziologie eignen sich ebenfalls. Voraussetzung für diesen Beruf ist nämlich eine gute Menschenkenntnis. Recruiter müssen aufgeschlossen und freundlich sein. Bei der Suche nach Personal müssen auch mal unkonventionelle Wege beschritten werden, die Kreativität erfordern. Präsentationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen sind weitere vorteilhafte Eigenschaften.

Welche Eigenschaften haben Personalentwickler im Rahmen des Personalmanagements?

Die Aufgabe von Personalentwicklern im Personalmanagement ist es, sicherzustellen, dass die Mitarbeiter jederzeit über die fachlichen und persönlichen Anforderungen verfügen, die mit ihrer Stelle verbunden sind. Das stellt die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens sicher und ist in Zeiten von Personal- und Fachkräftemangel wichtiger denn je.

Grundlage ist die Ermittlung und Analyse des Personalentwicklungsbedarfs. Schließlich kommen in Unternehmen nicht nur immer mal neue Berufsbilder vor, sondern die bestehenden verändern sich auch. Nicht zuletzt durch die zunehmende Globalisierung und Digitalisierung. Statt Wissen rücken zunehmend Kompetenzen in den Vordergrund einer immer agiler und komplizierter werdenden Wirtschaftswelt.

Durch Implementierung geeigneter Maßnahmen kümmern sich Personalentwickler um

  • die Fort- und Weiterbildung der Belegschaft
  • deren Führung und Motivation.

Sie erarbeiten Personalentwicklungsinstrumente, beraten Führungskräfte und führen nicht selten selbst Coachings, Mentorings und Trainings durch. Aber auch das Controlling der Personalentwicklungsmaßnahmen hinsichtlich Qualität, Nachhaltigkeit und Kosten gehört zu ihrem Aufgabengebiet.

Voraussetzungen: Ein Masterstudiengang Personalentwicklung ist die beste Qualifikation für einen späteren Job in diesem Bereich. Die Hochschule bieten nicht nur Bachelorabsolventen aus dem Bereich BWL die Möglichkeit sich auf die Personalentwicklung zu spezialisieren. Auch Wirtschaftspsychologen sind gut geeignet.

Was macht ein Personaldisponent?

Personaldisponenten kommen vorwiegend in Zeitarbeitsunternehmen und bei Personalvermittlungen im Personalmanagement zum Einsatz. Dort ist es ihre Aufgabe den Kunden, die meist kurzfristig und dringend Personal benötigen, geeignete Arbeitskräfte zur Verfügung zu stellen. Dafür müssen sie einerseits Leiharbeiter akquirieren und andererseits so disponieren, dass jeder Kunde gemäß seinen Anforderungen bedient wird.

In großen Unternehmen arbeiten Personaldisponenten auch innerhalb der Personalabteilung. Sie sind dort mit der Personaleinsatzplanung betraut. Vor allem große Industriebetriebe, die im Schichtbetrieb arbeiten, beschäftigen Personaldisponenten, die sich beispielsweise um die Schichtpläne und die Verteilung auf die einzelnen Arbeitsplätze kümmern.

In Produktionsbetrieben ist die Personaldisposition besonders wichtig, damit der Produktionsprozess aufrechterhalten werden kann. Produktionsausfälle sorgen für enorme Kosten und einen Imageverlust. Zu den Herausforderungen von Personaldisponenten gehört es deshalb, kurzfristige Ausfälle durch Krankheit oder einen plötzlich erhöhten Personalbedarf zu managen.

Personaldisponenten – ganz gleich ob intern oder extern – arbeiten eng mit den Abteilungs- und Teamleitern zusammen. Sie müssen gut organisiert sein, die Anforderungen der einzelnen Arbeitsplätze und den Personalpool kennen. Fehlt Personal, kann ihr Job stressig und anstrengend werden, weshalb sie mitunter starke Nerven brauchen.

Voraussetzungen: Für einen Job als Personaldisponent ist kein Studium nötig und auch keine bestimmte Ausbildung. Nützlich sind eine kaufmännische Ausbildung sowie ein großes Organisationstalent.

Was machen Lohn- und Gehaltsbuchhalter im Personalmanagement?

Lohn- und Gehaltsbuchhalter kümmern sich um das Finanzielle im Personalmanagement. Sie sind für die Organisation, Durchführung und Überwachung der Lohn- und Gehaltsbuchhaltung zuständig. Dazu gehört nicht zuletzt die Erstellung der Entgeltabrechnungen für die Mitarbeiter.

Um die Abrechnungen korrekt erledigen zu können, müssen Lohn- und Gehaltsbuchhalter Stammdaten erfassen und pflegen. Sie prüfen Stundenzettel und Reisekostenabrechnungen, damit Überstunden und Zulagen berechnet werden können. Außerdem stehen sie den Mitarbeitern in allen Fragen rund um ihre Entgeltabrechnung zur Verfügung.

Einen nicht unwesentlichen Teil der Arbeit nimmt das regelmäßige Meldewesen in Anspruch. So kommunizieren Lohn- und Gehaltsbuchhalter zum Beispiel mit dem Finanzamt, den Krankenkassen und der Rentenversicherung. Neben externen Dokumenten wie der Lohnsteueranmeldung, müssen auch interne Statistiken, beispielsweise zu den Personalkosten, erstellt werden.

Lohn- und Gehaltsbuchhalter haben tagtäglich mit sensiblen Daten zu tun. Sie müssen somit besonders vertrauenswürdig und zuverlässig sein. Ein ausgeprägtes Zahlenverständnis ist genauso vonnöten wie eine hohe Kommunikationsfähigkeit, um mit Behörden und Mitarbeitern interagieren zu können.

Voraussetzungen: Für den Einstieg in den Beruf genügt eine kaufmännische Ausbildung, zum Beispiel zum Personaldienstleistungskaufmann oder zum Industriekaufmann.

Welche Aufgaben hat ein Personalleiter?

Personalleiter sind nicht nur für die Organisation und Führung der Personalabteilung verantwortlich, sie nehmen vielmehr eine Querschnittsfunktion in Unternehmen ein. Sie müssen zwischen dem Chef, der Führungsebene, den Mitarbeitern und Personalvertretern vermitteln. Da das Personal die wichtigste Ressource eines Unternehmens ist, müssen Personalleiter strategisch denken und praktisch steuern.

Die Anforderungen an den Beruf sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Die Zeiten, als Personaler nur die Kosten drücken sollten, sind längst vorbei. Mittlerweile geht es vielmehr darum, auch in Zukunft sicherzustellen, dass ausreichend qualifiziertes Personal vorhanden ist, um überlebens- und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Das Demografiemanagement ist deshalb ein ganz neuer Bereich, der in das Aufgabenfeld des Personalchefs fällt. Auch das Controlling hat in modernen Unternehmen eine wichtige Bedeutung innerhalb des Personalmanagements eingenommen. Gleiches gilt für das Personalmarketing.

Voraussetzungen: Personalleiter sollten ein Studium mit dem Schwerpunkt Human Resource mitbringen. Sie müssen neben betriebswirtschaftlichen auch psychologische Kenntnisse aufweisen. Ein juristisches Grundverständnis ist unverzichtbar.

Wie hoch ist der Verdienst in den verschiedenen Berufen des Personalmanagements?

Wie hoch einzelne Gehälter im Personalmanagement genau ausfallen, ist unterschiedlich und hängt von den eigenen Qualifikationen, Berufserfahrung sowie Verhandlungsgeschick ab. Auch ob jemand eine Führungsposition ausübt, wirkt sich auf das Gehaltsniveau aus. Es gibt jedoch Richtwerte, die der ersten Orientierung dienen:

BerufsbezeichnungGehaltsspanneDurchschnittliches Gehalt
Personalreferent41.000 € bis 58.600 €48.300 €
Personalberater35.200 € bis 51.800 €43.600 €
Recruiter35.300 € bis 48.700 €41.500 €
Personalentwickler43.000 € bis 60.800 €50.400 €
Personaldisponent31.200 € bis 43.000 €37.000 €
Lohn- und Gehaltsbuchhalter32.100 € bis 45.800 €38.200 €
Personalleiter63.500 € bis 84.700 €72.000 €
(Quelle: Stepstone)

Fazit: Die Berufe im Personalmanagement bieten viel Abwechslung

Als Personalmanager kann man viel Geld verdienen, wenn man die entsprechenden Qualifikationen mitbringt und viele Jahre in der Branche arbeitet. Für einige Berufe machen ein BWL-Studium, Psychologie-Studium oder Personalwirtschaftsstudium Sinn, andere Berufe im Personalmanagement heißen hingegen auch Quereinsteiger willkommen oder es braucht eine kaufmännische Ausbildung. 

Grundsätzlich geht es bei den verschiedenen Berufen im Personalmanagement viel um Organisation, Kommunikation sowie Empathie. Ob Personalverwaltung, Personalleitung oder Personalentwicklung – die Berufe im Personalmanagement sind vielfältig und haben gemein, dass die Arbeit mit Menschen im Fokus steht.