Das neuartige Instrumentarium der Pico-Wissenschaftler, das "Transmissions-Elektronenmikroskop“, basiert auf der etablierten Technik der Elektronenmikroskopie. Anstelle von Licht, also elektromagnetischen Wellen, vergrößert das Elektronenmikroskop mit Teilchenstrahlung die Probenstrukturen. Das Transmissions-Elektronenmikroskop nutzt die Welleneigenschaft von Elektronen noch besser aus.Mit ihm ist es möglich, eine Probe bis zu 50 Millionen Mal zu vergrößern - damit hat ein Atom ungefähr die Größe eines Tischtennisballs.
Auf diese Weise sind Messungen mit beispielloser Präzision möglich, um
- Materialdefekte zu entdecken.
- Aber auch bei der Entwicklung neuer Materialien ist die hoch aufgelöste Abbildung winziger Strukturen von großer Bedeutung. So führte z. B. die Transmissionen-Untersuchung von Aluminiumlegierungen zu besseren Legierungen (Institut für angewandte Physik der ETH Zürich).
- In der Biochemie ist es mit diesem Instrumentarium jetzt erstmals möglich, dreidimensionale Abbilder ganzer Zellen zu erstellen. Zudem sind die Zellen bei der Aufnahme in einem lebensnahen Zustand.
- Und auch in der Medizin kommt es darauf an, Proben möglichst nahe an ihrem natürlichen Zustand zu untersuchen. Das Elektronen-Transmissions-Mikroskop liefert u. a. neuartige Einblicke in Hautproben, die UV-Strahlen ausgesetzt wurden. Diese Forschungen dienen der Entwicklung neuer Sonnenschutz-Cremes.
Die Welt nach der Nanotech nimmt Gestalt an: Ernst Ruska, Mit-Erfinder des Elektronenmikroskops, sagte schon vor Jahren: "Das Lichtmikroskop öffnete das erste Tor zum Mikrokosmos. Das Elektronenmikroskop öffnete das zweite Tor zum Mikrokosmos. Was werden wir finden, wenn wir das dritte Tor öffnen?“
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