Wer jetzt an ein Re-Design seiner Website geht oder eine neue entwirft, muss die nahe Zukunft schon vorwegnehmen. Tipps, wohin die Reise geht und worauf Sie sich einstellen sollten, verrät Ihnen heute Bernd Röthlingshöfer, Chefredakteur „WerbePraxis aktuell” :
Welche Design-Regeln Sie über Bord werfen können
Alt: Klicken ist besser als Scrollen
Was, wenn der Inhalt einer Seite nicht auf den Bildschirm passt? In der Vergangenheit hat man immer versucht, es passend zu machen. Und wenn es doch nicht ging, dann klickte man weiter zu Seite 2 oder Seite 3. Noch heute verfahren nahezu alle Websites deutscher Nachrichtenmagazine nach diesem Prinzip.Lange Artikel werden auf mehrere Seiten verteilt. Für Nutzer von Smartphones oder Tablets ist dies aber ärgerlich. Denn die Buttons zum Klicken sind ungünstig platziert und viel zu klein gestaltet. Und dann kommt noch hinzu: Das Wischen hat die Klickbewegung verdrängt. Auf Touchscreen-Geräten wird mit dem Finger gewischt (früher hieß es: gescrollt), dass es eine wahre Freude ist. Blitzschnell geht das.
Neu: Scrollen ist besser als Klicken
Machen Sie Seiten lieber scroll bar, als Inhalte auf mehreren Unterseiten zu verteilen. Denn Klicken ist auf dem Smartphone zu umständlich.Alt: Lange Texte sind tabu
Texte im Internet sollten bislang eher kurz als lang sein. Auch von diesem Grundsatz können Sie sich verabschieden. In Wahrheit gilt: Texte sollten eher kurzweilig als langatmig sein. Aber auf Tablet & Co. lassen sich lange Texte ganz hervorragend quer lesen.Neu: Verzichten Sie nicht auf lange Texte
Achten Sie allerdings darauf, lange Texte durch Zwischenüberschriften zu strukturieren. Strukturieren Sie Ihre Texte nicht wie bisher in einen kurzen Teaser und einen langen Text auf einer Folgeseite. Bringen Sie den gesamten Text auf eine Seite.Alt: Bilder nur sparsam einsetzen
Bislang galt die Regel, Bilder nur sparsam einzusetzen, und zwar aus zwei Gründen: Erstens enthalten Bilder keine Informationen, die Suchmaschinen lesen können, tragen also nicht zur Suchmaschinenoptimierung bei. Zweitens erhöhen Bilder das Datenvolumen, vor allem dann, wenn sie zu groß oder nicht für die Website-Darstellung optimiert sind.Beide Regeln gelten zwar noch immer – aber auf den neuen Pads sind Bilder dennoch unverzichtbar. Neue Online-Journale wie das erfolgreiche Magazin „Quartz“ www.qz.com , das ausschließlich im Netz erscheint, beherzigen den alten Journalistengrundsatz: Ohne Bilder ist eine Nachricht keine Nachricht.