Der Halo-Effekt
Dieser Wahrnehmungseffekt beeinträchtigt uns im täglichen Leben - und sorgt für eine Menge Verwirrung. Der US-amerikanische Psychologe Edward Lee Thorndike beschrieb ihn bereits 1920 und stellte fest: ‘Wenn ein Mensch über eine besonders herausragende und offensichtliche positive Eigenschaft verfügt, werden in der Regel auch seine übrigen Eigenschaften in einem äußerst angenehmen Licht gesehen.’ Das führt dann dazu, dass attraktive Menschen als sozial kompetenter, glaubwürdiger oder gar erfolgreicher beurteilt werden als der nur mäßig attraktive Durchschnittsbürger. Das erklärt den Namen Halo (Heiligenschein-Effekt). So führt der Halo-Effekt leider zu manchen Vorurteilen und Klischees - dicke Menschen seien gutmütig, Brillenträger intelligenter. Alles falsch.Was uns im Alltag Schwierigkeiten macht, kann in der Werbung äußerst nützlich sein. So profitiert Apple mit Sicherheit vom Halo-Effekt wie kein anderes Unternehmen. Nicht nur der iPod ist cool, sondern nahezu alles, was aus dem Hause Apple kommt. Selbst massive Kritik prallt am Unternehmen ab - die Marke wird nach wie vor als ‘cool’ beurteilt. Die positive Eigenschaft von Apple: das tolle Design. Es überstrahlt Kritik an technischen Mängeln, am hohen Preis und schlechten Service. Wer sich den Halo-Effekt zunutze machen will, muss also eine besonders positive Eigenschaft in den Mittelpunkt stellen und hoffen, dass sie alle anderen mit reißt. Konkretes Beispiel: Auch Ihre Website profitiert vom Halo-Effekt. Ist die Startseite besonders gelungen und sympathisch, gilt dieses Urteil auch für die Folgeseiten. Oder gar fürs ganze Unternehmen.